Die neue Himbeersaison in Osteuropa hat gerade erst begonnen, sorgt aber bereits für Schlagzeilen. Die Landwirte sind schockiert über die niedrigen Preise, rufen zum Boykott von Gefrierfabriken, zu Importverboten und zur Hilfe der Regierung auf und teilen wütende Kommentare in den sozialen Medien.
Der Himbeerpreiszyklus, über den EastFruit im Frühjahr dieses Jahres geschrieben hat, hat fast überall seinen Tiefpunkt erreicht, wie viele Marktteilnehmer meinen. Wir halten es jedoch für durchaus möglich und sogar für wahrscheinlich, dass dieser Tiefpunkt noch nicht erreicht ist. Da es unmöglich ist, die Zukunft genau vorherzusagen, hat das internationale Team von EastFruit Fakten zu den wichtigsten Himbeerländern der Region gesammelt: Serbien, Polen, Ukraine und Moldawien, damit alle ihre eigenen Schlüsse ziehen können.
Serbien
Serbien ist seit Langem führend unter den weltweiten Exporteuren von gefrorenen Himbeeren. In den letzten Jahren hat die Konkurrenz aus der Ukraine und Marokko die Position Serbiens etwas geschwächt, aber gerade hier werden die Preise gebildet, vor allem für gefrorene Himbeeren der Premiumqualität.
Derzeit werden in Serbien die höchsten Beschaffungspreise für Himbeeren erzielt, obwohl die Saison früher als in anderen untersuchten Ländern begonnen hat. Himbeeren zum Einfrieren werden in Serbien derzeit zu Preisen ab 1,40 US-Dollar pro Kilogramm angekauft, was im Durchschnitt 3,5 Mal billiger ist als die Preise, die den Landwirten im Jahr 2022 gezahlt werden. Auch wenn Serbien den höchsten Preis auf dem Markt hat, ist die Unzufriedenheit der Landwirte groß.
Die Situation in der serbischen Himbeerindustrie ist in der Tat schwierig. Die Lagerbestände an gefrorenen Himbeeren aus dem letzten Jahr sind immer noch beträchtlich. Im Jahr 2022 war die Himbeerernte in Serbien höher als im Jahr 2021, aber die Exporte bis April 2023 waren 25 Tausend Tonnen weniger. Es ist sehr einfach zu berechnen, wie viel mehr gefrorene Himbeeren im Vergleich zur vorherigen Saison noch unverkauft sind. Einerseits glauben die Marktteilnehmer, dass die serbischen Gefrierhäuser die hochwertigsten Himbeervorräte für 2022 haben, andererseits haben sie aber auch viel mehr für die Rohstoffe bezahlt als die ukrainischen Gefrierhäuser.
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