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Lance Sidio von der Naturkost Elkershausen GmbH aus Göttingen:

"Verbraucher greifen meistens auf die günstigere Ware zu"

"Es gibt eine sehr große Nachfrage nach Möhren, wobei uns noch keine deutsche Ware zur Verfügung steht. Aktuell erhalten wir Möhren aus Italien", teilt uns Lance Sidio mit, der seit 2005 beim fair-zertifizierten und gemeinwohl-bilanzierten Naturkost Elkerhausen GmbH tätig ist. "Einer der großen Erzeugerbetriebe aus der Region und Kooperationspartner von uns, der Biolandhof Müller-Oelbke, kann bis in Anfang Juni alterntige Karotten aus der Region liefern. Wir müssen daher lediglich die Lücke zwischen Juni bis max. August überbrücken, bevor die ersten Möhren aus Süddeutschland kommen." Ferner sprach Sidio mit uns über das Importgeschäft des Bio-Unternehmens aus Göttingen.

Verlängerung der europäischen Apfelsaison
2022 konnte das Bio-Großhandelsunternehmen so gut wie das gesamte Jahr über Möhren aus Deutschland anbieten. In lediglich sechs Wochen mussten Möhren aus Italien und teils aus Spanien angeboten werden. "Wir bieten ebenfalls nahezu ganzjährig Äpfel vom Alten Land an. Übersee-Ware findet man nur noch zu geringen Mengen bei uns vor, etwas aus Chile und Argentinien sowie zu kleinen Teilen aus Neuseeland. Die europäische Apfelsaison ist nun deutlich länger als noch vor einigen Jahren, aufgrund der hohen Erntemengen sowie der modernen Lagerkapazitäten etwa über Ultra-Low-Oxigen-Lager. Damit können wir fast elf, teils sogar zwölf Monate im Jahr Äpfel aus deutscher Produktion anbieten."

Inzwischen bezieht das Unternehmen auch deutlich mehr Ware aus Südamerika als aus Ozeanien. Abgesehen von Kiwis kaufe man kaum noch Ware aus Neuseeland zu. "Wir versuchen so viel wie möglich aus regionaler bzw. deutscher Produktion aufzunehmen. Zugleich sind wir als Großhändler auch verpflichtet, die Basics liefern zu können. Beispielsweise findet man Mangos aus Spanien in unserem Sortiment vor, aber auch aus Peru."

Weit gestreuter, internationaler Einkauf
Einen Großteil des Gemüses aus Italien bezieht das Unternehmen aus Sizilien, während aus Norditalien hauptsächlich Kernobst erworben wird. "Die Folgen des Klimawandels führen zu einer sehr schwankenden Situation auf Sizilien. So war es zwischenzeitlich so heiß, dass fast nichts mehr gewachsen ist, wobei es auch immer wieder größere Niederschläge gab. Die Trockenheit in Spanien führt zu der Gefahr, dass einige Betriebe ihre Arbeit womöglich komplett einstellen werden müssen. Zur selben Zeit haben wir erfahren, dass es in Griechenland wieder mehr Niederschläge gegeben hat. Wir haben den internationalen Einkauf sehr weit gestreut, sodass wir allen Umständen zum Trotz stets Waren zur Verfügung haben", so Sidio. Zusammen mit der Naturkost Erfurt GmbH, das ebenfalls Teil des Unternehmens ist, versorgt die Naturkost Elkershausen GmbH weite Teile von Nord- und Ostdeutschland mit Lebensmitteln.

Niedrigere Preisaufschläge
Der Absatzrückgang von zehn Prozent im Naturkostfachhandel sei weiterhin zu spüren. "Mit dem LEH arbeiten wir so gut wie gar nicht zusammen. Unsere Hauptkunden sind der Fachhandel sowie Lieferdienste. Bei letzterem Kundensegment können wir sogar höhere Absätze verzeichnen. Wir haben unsere Preise nach unten hin angepasst, um unseren Kunden die Möglichkeit zu geben, weiterhin zu bestehen. Schließlich konkurrieren wir auch mit dem konventionellen LEH. Die Preise sind zwar inflationsbedingt allgemein höher, jedoch sind die Preisaufschläge niedriger als in den letzten zwei Jahren."

Preis entscheidender als Geschmack und Aussehen
Premium-Ware lasse sich zurzeit schwerer verkaufen. "Man merkt, dass die Kunden deutlich preissensibler geworden sind. Vor der Pandemie standen der Geschmack und die Optik der Produkte im Vordergrund, weshalb man die Ware zu hohen Preisen verkaufen konnte", bemerkt er. "Bietet man mehrere Optionen von einem Produkt parallel an, so greifen die Verbraucher meistens auf die günstigere Ware zu." Gleichzeitig seien die Preise im Bio-Segment relativ stabil geblieben, im Vergleich zu den stark fluktuierenden Preisen im konventionellen Segment.

Mehrwegkisten statt Plastik-Einwegverpackungen
Im Verkauf arbeite man hauptsächlich mit Mehrwegkisten wie etwa den Lift-Lock-Kisten von IFCO sowie mit Behältern von Euro Pool System. "Als ich 2015 angefangen habe wurden 80 Prozent der internationalen Ware über Pappkisten vermarktet, was mittlerweile nicht mehr der Fall ist. 90, wenn nicht sogar 100 Prozent der regionalen Ware wurden jedoch seit jeher in Mehrwegkisten vermarktet. Selbst Bananen werden bei uns zu 80 bis 90 Prozent in EPS-Steigen verkauft", sagt Sidio. "Für viele große Lieferdienste sind Einweg-Plastikverpackungen ein Ausschlusskriterium, weil das nicht zu ihrem Portfolio bzw. nicht von ihren Kunden angenommen wird. Alle Verpackungen und Behälter, die uns zurückkommen, werden auch entsprechend recycelt."

Einer der wenigen Großhändler mit Tariflohn
Mitarbeitermangel sei für das Unternehmen kein Problem, was nicht zuletzt an der Bezahlung liege: "Während die meisten Mitbewerber auf den Mindestlohn setzen, sind wir einer der wenigen Bio-Großhändler, der Tariflöhne bezahlt. Das ist zwar mit höheren Kosten für uns verbunden, jedoch sind wir stolz darauf tarifgebunden zu sein."

Weitere Informationen:
Lance Sidio
Naturkost Elkershausen GmbH
Levinstraße 9
37079 Göttingen
Telefon: +49 551 5066 10
Telefax: +49 551 5066 155
E-Mail: info@naturkost-elkershausen.de
Webseite: https://www.naturkost-elkershausen.de