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Interessengemeinschaft Kölner Großmarkt e.V. veröffentlicht Stellungnahme:

"Zukunft des Kölner Großmarkts ist gefährdeter denn je"

Der Beschluss des Rats der Stadt Köln aus dem Jahr 2007 mit dem Ziel, den Kölner Großmarkt von seinem jetzigen Standort in Raderberg nach Marsdorf zu verlagern, feiert in diesem Jahr sein 16jähriges Jubiläum der Nichtvollendung. Bereits 2020 sollte
die Verlagerung des Kölner Großmarkts nach Marsdorf abgeschlossen sein. Mitte 2021 wurde ein Gremium aus Stadtverwaltung, Politik, IHK Köln und der IG Kölner Großmarkt e.V. moderiert von der KölnBusiness gebildet, um endlich Fortschritte zu erzielen und so einen Interessenausgleich zwischen Händlern,
Unternehmern auf dem Kölner Großmarkt und der Stadt Köln herzustellen.

"Sechs gemeinsame Tagungen später ist das Ergebnis ernüchternd, und die Zukunft des Kölner Großmarkts ist außerdem gefährdeter denn je", so Michael Rieke, Sprecher der Interessengemeinschaft
Kölner Großmarkt e.V. "Anstelle der Erarbeitung eines Interessenausgleichs stellt die Stadtverwaltung lediglich ihre Position dar und kündigt ihre Vorhaben an. Die übrigen Beteiligten aus Politik, IHK Köln und IG Kölner Großmarkt sind nur unbeteiligte Zuschauer und können allenfalls ihren Unmut äußern. Auch ein in dieser Hinsicht eingefordertes Gespräch im November 2022 mit der Oberbürgermeisterin bestärkt diese Haltung der Stadtverwaltung. „Die Parkstadt Süd kommt!“, so lautete die Einleitung der Oberbürgermeisterin des „gemeinsamen“ Gesprächs, das eher den Charakter einer Audienz hatte. Die Händler und Unternehmer
sollten sich mit den (von der Stadtverwaltung und einigen politischen Kräften geschaffenen) Fakten gefälligst abfinden, so die Oberbürgermeisterin weiter. So sei es auch ihre Idee gewesen, dem 1. FC Köln in Marsdorf Gelände anzubieten. Platz sei ja dort genug."


Händler am Kölner Großmarkt. Im Uhrzeigersinn: Michael Rieke und Fermin Montaner Reinhardt, Christian Fischermann der Wolf GmbH, Norbert Heep von Früchte Heep und Akif Ulas der Fruitalia GmbH. 

Großmarkt als Bestandteil der Daseinsvorsorge
In diesem Gespräch wurde seinerzeit mitgeteilt, dass die Planungen für die verkleinerte Fläche ihren Abschluss gefunden hätten und die Stadtverwaltung im November 2022 eine Ausschreibung starten werde, um einen Investor für Bau und Betrieb zu suchen. Der Oberbürgermeisterin sei klar, dass dieses Vorhaben zeitgleich
einen Ausstieg der Stadt Köln aus dem Betrieb des Kölner Großmarkts als Bestandteil der Daseinsvorsorge bedeute. Auch das sei ein Fakt, mit dem sich die Händler und Unternehmer abfinden müssten.

"Mit der Schaffung einer immer größer werdenden Gemengelage – eine Art künstliches Chaos – versucht die Stadtverwaltung zeitgleich für den Fall, dass die Stadt Köln künftig keinen Großmarkt mehr haben wird, den schwarzen Peter in Richtung der Händler und Unternehmer auf dem Kölner Großmarkt zu schieben. Spätestens seit der letzten Ratssitzung vom 09.02.2023 richtet sich der Fokus der
Stadtverwaltung und der Politik auf den Stellenabbau (ca. 3.500 Arbeitsplätze) des Konzern Fords. Auch der Konzern Lufthansa gerät mit seinen Überlegungen zum Standort in Köln mittlerweile in den Fokus. Das Spannungsverhältnis des Versicherers DEVK zur Stadt Köln ist ebenfalls bekannt. So agieren Konzerne nun einmal und das
wissen auch Stadtverwaltung und Politik ganz genau. Nun möchte man sich für den Erhalt der Arbeitsplätze bei Ford einsetzen", so die Interessensgemeinschaft.

Es sei mit Blick hierauf umso unverständlicher, warum die Stadt Köln ihren eigenen Betrieb, den Kölner Großmarkt, der als Handelsplattform etwa 160 Unternehmen eine Existenz und rund 2.000 Mitarbeitern Arbeitsplätze verschafft, so offensichtlich vor die
Wand laufen lässt. "Hamburg, Berlin, München, Frankfurt sind nur einige Beispiele für deutsche Großstädte mit funktionierende Großmärkten. Ins europäische Ausland braucht man erst gar nicht zu schauen, Großstädte wie Paris und Verona zeigen wie es geht. Auch der Fakt, dass von dem Betrieb des Kölner Großmarkts in der ganzen
Stadt und dem Umland viele Existenzen und Arbeitsplätze abhängen, wird wird ebenso von den Verantwortlichen der Stadt Köln ignoriert", schreibt man.

Für die Errichtung eines modernen attraktiven Großmarkts zum Erhalt und Schaffung von Arbeitsplätzen, Förderung des freien Wettbewerbs, Ausbau der Vertriebsplattform für die regionalen Erzeuger sowie ökologisch erzeugte Produkte habe die Stadtverwaltung keinerlei Ambitionen. "Auch wird noch nicht einmal erkannt, dass für die Grundversorgung der Bürger mit Lebensmitteln der Großmarkt ein essentieller Bestandteil ist. Hier wird dem Oligopol der Lebensmittelkonzernen zugesprochen, dies auch in Notzeiten gewährleisten zu können, sicherlich genauso, wie es derzeit im
Energiesektor funktioniert. Dem Bürger werden immer höhere Kosten zugemutet."

Man fordert daher im Sinne der hier ansässigen Händler und Unternehmer am Standort in Köln, den hier tätigen Mitarbeitern und deren Familien, den hier einkaufenden Händlern und Unternehmern, den hier tätigen Zulieferern und Dienstleistern und letztlich auch aller Bürger Kölns die Politik und Stadtverwaltung auf, dem Kölner Großmarkt endlich die gebotene Priorität beizumessen und geeignete Maßnahmen zu ergreifen, die zum einen den Bestand am jetzigen Standort sicherstellen und zum anderen eine Verlagerung an einen Standort mit ausreichender Fläche ermöglichen.

Für den Bau und Betrieb sei dem IG-Vorstand zufolge eine wie auch immer geartete Beteiligung der Stadt Köln von essentieller Bedeutung. "Eine vollständige Privatisierung des Betriebs lehnen wir ab. Eine alternativlose Schließung des Großmarkts am jetzigen Standort lehnen wir ab. Wir sehen die Stadt Köln nach wie vor in der Pflicht, wie schon zumindest vom Rat der Stadt Köln in 2007 festgestellt, einen Großmarkt als städtischen Betrieb oder zumindest mit städtischer Beteiligung zu unterhalten. Für das Vorliegen einer
unzulässigen Beihilfe nach EU-Recht gibt es bis heute keinen validen Beleg."

Forderungen der IG an Politik und Stadtverwaltung
"Wir lehnen eine Verlagerung auf eine auf etwa 10 ha verkleinerte Fläche, eine Planung einer Bauweise über zwei Etagen, einen einkalkulierten Wegfall affiner Händler und Unternehmer bei zeitgleichem Ausstieg der Stadt Köln aus der Finanzierung des künftigen Großmarkts hiermit ab. Für sämtliche Projekte, die den Betrieb des Großmarkts am jetzigen und künftigen Standort beeinträchtigen, fordern wir ein Moratorium. Dies betrifft
zumindest die Parkstadt Süd, die Erweiterung der Nord-Süd Stadtbahn, den Masterplan Stadtgrün als auch ein mögliches Vorhaben des 1. FC Köln auf den Flächen des künftigen Großmarkts in Marsdorf", plädiert man.

"Wir fordern eine Rückkehr zur Planung über die ursprüngliche Fläche von 24 ha in Marsdorf oder alternativ eine neue Standortsuche geeigneter Flächen. Die Händler und Unternehmer erhalten zeitgleich eine Standortgarantie am jetzigen Standort in Raderberg bis mindestens 2028."

Weitere Informationen:
Michael Rieke
Interessengemeinschaft Kölner Großmarkt e.V.
c/o Fermin Montaner GmbH & Co. OHG
Marktstraße 10 ◦ 50968 Köln
Telefon: +49 (0)221 934730-42
Telefax: +49 (0)221 934730-66
E-Mail: info21@koelner-grossmarkt.de 
Internet: www.koelner-grossmarkt.de 

Erscheinungsdatum: