Die ersten Chargen an ägyptischen Navel-Orangen sind in der KW 51 in den europäischen Häfen eingetroffen und werden nun sukzessive in den Handel kommen. Die Saison sei Schindler zufolge vielversprechend angelaufen. "Wir treffen auf einen erfreulichen Markt, sowohl von der Beschaffung als auch vom Vertrieb her". Letztendlich ist die Stimmung in Richtung Europa in Sachen Saftorangen für den Frischebereich besonders positiv. Am Ende der südafrikanischen Saison im Herbst destabilisierten sich die Märkte und es war ein akuter Angebotsüberschuss zu verzeichnen. Wir sahen dem Saisonauftakt in Ägypten dementsprechend mit Sorge entgegen, zum Glück hat sich der Markt dann aber rechtzeitig erholt und wir stellen nun normale Zustände fest", so Andreas Schindler, Geschäftsführer der Don Limon GmbH.
Auch die beliebten Kaliber im Frischebereich seien derzeit in erfreulichen Mengen vorhanden, fährt der Hamburger Fruchtimporteur fort. "In der letztjährigen Saison hatten wir zu viel übergroße Ware, die zum Pressen ungeeignet war, dieses Jahr haben wir hingegen einen hohen Anteil an Früchten, die problemlos durch die Saftmaschine laufen. Grundsätzlich empfinden wir das Marktgeschehen als sehr intransparent und unerfreulich, weshalb die ägyptischen Orangen zur Zeit eher eine positive Ausnahme sind."
Aziz Abo Shady
Erfreuliche Warenverfügbarkeit
Aziz Abo Shady, Produktspezialist der Don Limon GmbH und Sachverständiger vor Ort, stimmt dem zu 100% zu. "Kleinkalibrige (100/113/125) Orangen machen etwa 30 bis 40 Prozent des Volumens aus. Die mittleren (72/80/88) und großen Kaliber (40/56) umfassen jeweils zirka 30 Prozent des Gesamtertrags. Bei den beliebten Valencia-Orangen hingegen machen die großen Kaliber (40/56) lediglich 10 bis 15 Prozent der Produktion aus."
Der globale Zitrusmarkt ist heutzutage besonders hart umkämpft. Die ägyptische Zitrusbranche steht während der Saison in direktem Wettbewerb mit den Mittelmeerländern, allen voran mit den spanischen Anbauregionen. Abo Shady: "Wir stellen fest, dass die ägyptischen Zitrusfrüchte im Preiswettbewerb recht gut da stehen. Die erste Saisonhälfte in Spanien wurde durch Engpässe geprägt, was sich dementsprechend auf das Preisniveau ausgewirkt hat. Ägypten sowie andere Anbauländer haben wiederum von dieser Situation profitieren können."
Professionalisierung im Ursprung
Die Don Limon GmbH betreibt seit zwei Jahren ein eigenständiges Büro im westlichen Nildelta, zwischen Alexandrien und Kairo. "Aufgrund der ausgeglichenen Handelspolitik und optimalen Bedingungen hat sich Ägypten in den zurückliegenden zwei Jahrzehnten zum führenden Exportland im Bereich frische Orangen etabliert. Vom Zeitfenster her steht Ägypten natürlich in direktem Wettbewerb mit Spanien, wobei beide Länder ihre Daseinsberechtigung im Zitrusexport haben. Ägypten findet vorwiegend Akzeptanz in den Bereichen Gastronomie, Hotellerie sowie im Export nach Osteuropa und ist weniger im hiesigen LEH vorzufinden. Das hängt auch zum Teil mit den Logistikketten in Spanien zusammen, die etwas schneller und präziser auf die hohe Erwartungshaltung der nordwesteuropäischen Einzelhändler reagieren kann."
Nichtsdestotrotz beobachtet Schindler weiterhin eine zunehmende Professionalisierung des ägyptischen Zitrussektors. Schindler: "Die Problematik mit Rückständen an den Früchten sind weitgehend im Griff. Wir sind jedenfalls auf dem richtigen Weg und sehen künftig auch weiteres Potenzial im europäischen LEH."
Verunsicherung entlang der Wertschöpfungskette
Insgesamt gestaltet sich das Marktumfeld recht schwierig. "Wir spüren eine Verunsicherung entlang der Wertschöpfungskette, sprich bei allen Beteiligten des Marktes, was durchaus auf die Kostensteigerungen zurückzuführen ist. Positiv ist dennoch eine weitgehende Normalisierung der Seefrachtsituation."
Besuchen Sie das Unternehmen auf der Fruit Logistica: Halle 25 / B02
Weitere Informationen:
Andreas Schindler
Don Limon GmbH
Großmarkt Hamburg
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