Agreste, das Statistikbüro des französischen Landwirtschaftsministeriums bestätigt, dass die französische Apfel- und Birnenernte rückläufig ist. "Am 1. Juli 2021 wird die Birnenproduktion voraussichtlich bei 70.000 Tonnen liegen. Das ist nur halb so viel wie in einem normalen Jahr und könnte die niedrigste Produktion seit 46 Jahren sein. Nur 1977 war die Ernte noch niedriger. Vom Rückgang sind vor allem die Sommerbirnen betroffen. 2021 könnte die europäische Birnenernte deutlich kleiner ausfallen als noch 2020."
"Am 1. Juli 2021 war die französische Apfelernte deutlich kleiner als in der Zeit von 2016 bis 2020 und auch sehr viel kleiner als 2020. Noch gibt es nur die ersten Prognosen, die zu Beginn der Saison erstellt wurden. Aber die Zahlen werden in der nächsten Prognose akutalisiert werden. In der Verkaufssaison 2020-2021 blieb der nationale Umsatz allerdings stabil."
Birnen: Ernte voraussichtlich nur halb so groß
Der Produktionsrückgang kann in allen Anbauregionen beobachtet werden. In Provence-Alpes-Côtes-d’Azur hat der Frost im April die Sommerbirnen hart getroffen, da sie bereits in voller Blüte waren. Durch das schlechte Wetter in letzter Zeit (Regen, Hagel) sind die Bäume noch einmal mehr in Mitleidenschaft gezogen worden.
Im Rhône Tal wird die Produktion voraussichtlich auch kleiner ausfallen und sich um fast eine Woche verspäten. In Languedoc und Roussillon halten sich die Frostschäden in Grenzen. Im Center-Loire Tal ist die Hälfte der Ernte durch den Frost zerstört worden und obwohl es in der Pays de la Loire Region weniger kalt war, wurde die Blütephase durch die starken Temperaturschwankungen gestört. Auch das ist ein Grund für den Produktionsrückgang.
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"Laut Interpera könnte die europäische Birnenernte 2021 im Vergleich zu 2020 deutlich sinken. Das liegt vor allem am besagten Frost im April und weil viele Früchte im Juni von den Bäumen gefallen sind."
Im Bericht für die Saison 2020-2021 heißt es hingegen, dass der Umsatz zum sechsten Mal in Folge steigen wird (+15%). "Durch den starken Produktionsanstieg (+20%) wird der leichte Rückgang der Preise im vergangenen Jahr kompensiert. Allerdings liegen die Preise noch immer über dem 5-Jahresdurchschnitt. Allerdings gibt es zwischen den einzelnen Produktionsregionen große Diskrepanzen."
Äpfel: Produktion kleiner als 2016-2020
Die französische Apfelproduktion ist im Vergleich zur Zeit von 2016-2020 um 17% kleiner ausgefallen und 9% kleiner als im vergangenen Jahr. "Vor dem Frost sahen die Erträge noch ziemlich gut aus. Wir hatten viele Blüten und das nach einer verhältnismäßig kleinen Ernte im vergangenen Jahr. Zu Beginn der Saison waren die Prognosen dementsprechend noch ziemlich provisorisch. Gerade in der Provence ist es inzwischen absolut unklar, wie groß die Produktion tatsächlich ausfallen wird."
"In einigen Regionen fallen Früchte von den Bäumen. Wegen der kühlen Temperaturen und der späten Anpflanzungen ist auch noch immer unklar, wie groß die Kaliber ausfallen werden."
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"Für die Saison 2020-2021 ist der Apfelumsatz bisher stabil und 3% höher als der 5-Jahresdurchschnitt. Durch den starken Preisanstieg wird der Produktionsrückgang sehr gut ausgegelichen. Allerdings gibt es große Abweichungen zwischen den einzelnen Produktionsregionen. In Provence-Alpes-Côtes-d’Azur sind die Umsätze 11% höher als im vergangenen Jahr, aber dennoch 13% niedriger in Aquitaine. Während der ersten neun Monate der Saison (August 2020 bis April 2021) waren die Preise im Schnitt recht hoch. Das liegt daran, dass die Produktion 2020 recht klein ausgefallen ist (13% niedriger, insgesamt 1,3 Millionen Tonnen, das ist die kleinste Ernte seit sieben Jahren). Im März und April 2021 war die Nachfrage auf dem lokalen Markt eher moderat und das Angebot konnte, obwohl es recht klein war, die Nachfrage decken. Ende April hatten dann schon einige Produzenten die Saison beendet."
Quelle: agriculture.gouv.fr