Die türkische Obstkampagne ist nun in der zweiten Hälfte angelangt: Feigen und Steinfrüchte verabschieden sich nun saisonbedingt aus dem Sortiment, Zitrus und Granatäpfel stoßen hingegen vermehrt auf den Markt. Vor allem Granatäpfel und Easy Peelers aus der Türkei erfreuen sich steigender Beliebtheit im europäischen Handel, beobachtet Ziya Sizgin, Geschäftsführer der UvaFruit Handels GmbH mit Sitz am Wiener Großmarkt.
In der KW 39 trafen die ersten Granatäpfel aus dem Anbaugebiet Antalya auf dem Wiener Handelsgelände ein. "Angefangen haben wir mit Notierungen um 1,40-1,50/kg, mittlerweile liegen wir bei 1,25-1,30 Euro/kg. Noch sind es vor allem kleinere Kaliber - etwa 10-er und 12-er, die wir anbieten, ab der KW 42-43 erwarten wir vermehrt größere Kaliber (7-8-9). Gleichzeitig starten dann erwartungsgemäß auch die ersten Programme mit dem österreichischen sowie deutschen LEH", skizziert Sizgin.
Links: Türkische Granatäpfel der Sorte Hicaz.
Rechts: Auch türkische Quitten haben jetzt Saison.
Die türkischen Granatäpfel der Sorte Hicaz erfreuen sich laut Sizgin steigender Beliebtheit am europäischen Markt. "Aufgrund der Qualität haben sich die türkischen Chargen mittlerweile vor allem im Großhandel einen hohen Stellenwert erarbeitet. Marokko und Griechenland können qualitativ nicht mit der türkischen Ware mithalten, der Iran verfügt hingegen über gute Qualitäten, dort hat man dennoch mit Corona-bedingten Ausfuhrbeschränkungen zu kämpfen. Schließlich ist abzuwarten wie die Menge sowie die Qualitäten in den großen Anbauländern Spanien und Italien ausschauen."
Türkische Easy Peelers erobern den Markt
Parallel zum Saisonauftakt bei den Granatäpfeln treffen nun auch türkische Zitrusfrüchte vermehrt auf den Markt. Sizgin: "Die Verfügbarkeit von türkischen Interdonato-Zitronen - ein wichtiger Handelsartikel für uns - nimmt nun rasch zu, bis Monatsende werden wir auch verstärkt türkische Orangen anbieten können."
Es seien aber vor allem die kleineren Zitrusfrüchte - etwa Satsumas und W. Murcott - welche in großen Mengen gehandelt werden. "Türkische Satsumas sind bereits verfügbar und in der Regel bis Ende Februar erhältlich. Diese Früchte werden vor allem im Dezember viel gehandelt - da fließen häufig doppelte Verkaufsmengen weg."
Die Mandarinen der Sorte W. Murcott lassen voraussichtlich noch bis Mitte-Ende Oktober auf sich warten. Auch diese Sorte treffe Sizgin zufolge auf eine steigende Nachfrage im Handel. "Je leichter die Frucht und je süßer der Geschmack, desto beliebter ist sie letztendlich am Markt. Allerdings gibt es bei den leicht schälbaren Früchten ein erhöhtes Risiko auf Schalenfehler während der Lagerung und Verpackung im Ursprung."
In- und Ausfuhrbeschränkungen in Zeiten von Corona
Der weitere Verlauf der türkischen Saison hängt zwangsläufig von den eventuellen verschärften Corona-Auflagen ab. Denn am Anfang der Pandemie kam es bereits zu einem kurzweiligen Exportstopp bei den Zitronen. "Ich rechne seitens der Türkei nicht mit erneuten Ausfuhrbeschränkungen, zumal der Zitrusexport eine hohe wirtschaftliche Bedeutung hat. Wir hoffen natürlich, dass es auch seitens der EU nicht zu weiteren Verschärfungen kommt", heißt es schließlich.
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