Freshfel Europe, der Dachverband des Europäischen F&G-Handels ist zutiefst besorgt. Er fordert, dass die Verhandlungsführer der EU und des Vereinigten Königreichs den Frischobst- und Gemüsesektor noch vor Ende dieses Sommers klare Handelserleichterungen zusichern. Der Verband wünscht sich deshalb dringend Fortschritte bei den Verhandlungen zwischen der EU und Grossbritannien. Die Versorgung der Marktes mit Früchten und Gemüse dürfe nicht durch politische Differenzen in Frage gestellt werden. Im Falle eines „No Deal“ müsse geklärt werden, wie die Unternehmen im Falle eines Worst-Case-Szenario ihre Aufgabe noch wahrnehmen können. Freshfel Europe wünscht, dass die Verhandlungen über eine neue Partnerschaft intensiv fortgesetzt werden.
Es müsse noch vor Ende 2020 ein Abkommen zustande kommen. Der Früchte- und Gemüsesektor in der EU und GB ist auch sehr besorgt, über die begrenzte Zeit die noch bleibt, um ausgewogenes Abkommen auszuhandeln. Es gehe um nicht weniger, als die Gewährleistung der Handelsströme zwischen den beiden Blöcken. Weil der 1. Januar 2021 rasch näher rückt, drohe das gefürchtete No-Deal-Szenario. Ein ‘No-Deal’ wird als große Bedrohung für den europäischen Frischwarensektor wahrgenommen, der diesen ‘gewaltigen Sturm’ möglicherweise nicht überstehen wird.
Verlängerung der Übergangsfrist
Die Versorgung der europäischen Bürger mit frischem Obst und Gemüse sei während der COVID-19-Pandemie bereits eine enorme Herausforderung und sehr kostspielig gewesen. Ende 2020 würden sich darum viele Unternehmen bereits in einer äußerst fragilen, finanziellen Situation befinden. Sie könnten aufgrund des Brexit keine weiteren Kostensteigerungen mehr verkraften, schreibt Freshfel. Neben den befürchteten neuen Zollbelastungen für Lebensmittel, werde auch der Verwaltungs- und Kontrollaufwand für alle Beteiligten massiv ansteigen. Dazu kommt, dass sich die Unternehmen nicht auf die neuen, „harten“ Brexit-Bedingungen und -Verfahren vorzubereiten können bereits Anfang 2021 in Kraft treten können. Freshfel fordert ganz konkret eine Verlängerung der Übergangsfrist, damit genügend Zeit bleibt, um auf beiden Seiten Handelserleichterungen auszuhandeln.
Nur so könnten die Unternehmen diesen Wechsel verkraften und ihre wichtige Aufgabe erfüllen: Eine sichere Versorgung der Bevölkerung mit frischen Lebensmitteln!
Weitere Informationen:
https://freshfel.org/