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Schweiz:

Import notwendig aufgrund kleiner Apfelernte

Dass die Apfelernte wegen der Spätfröste Ende April in diesem Jahr bescheiden ausfallen wird, war klar. Unklar blieb, wie klein. Nun liegen die Zahlen zu den definitiven Lagerbeständen vor. "Ich bin seit 26 Jahren in dieser Branche tätig, aber eine solche Situation habe ich noch nie erlebt", sagt Marc Wermelinger, Geschäftsführer von Swisscofel, dem Verband des Schweizerischen Früchte-, Gemüse- und Kartoffelhandels.

Knapp 40.000 Tonnen Äpfel lagen Ende November an Lager und damit rund 35 Prozent weniger als vor einem Jahr. Der Bestand liegt damit deutlich unter den 57.000-60.000 Tonnen, welche die Obstbranche jeweils als Ziel anpeilt. "Das Sortiment wird schnell schwinden, etliche Sorten werden bald nicht mehr im Angebot sein", erklärt Wermelinger.

Einige Sorten wie Elstar, Rubinette oder Cox Orange sind bereits ausverkauft. Boskoop-Äpfel mussten bereits importiert werden - zu einem hohen Zollansatz. In grösseren Mengen vorhanden sind die beliebten Sorten Golden Delicious und Gala. Dennoch: Die derzeit an Lager liegenden Äpfel reichen nicht bis zur nächsten Ernte.


Lagerbestand Äpfel per 30. November 2017 - Bild: lid

Laut Wermelinger könnten Schweizer Äpfel bereits Mitte April ausverkauft sein. Um das zu verhindern, will die Branche bald schon gezielt Äpfel importieren, um das hiesige Angebot zu ergänzen. Zum Beispiel mit zweitklassigen Äpfeln für die Tiefpreislinien der Detailhändler, von denen es aktuell zu wenige gibt. Wermelinger: "Diejenigen Äpfel, die heuer geerntet wurden, waren von ausgezeichneter Qualität, Klasse 1-Äpfel."

Die Obstbranche hat beim Bundesamt für Landwirtschaft bereits einen Antrag für ein Importkontingent von 6.000 Tonnen für den Zeitraum von Januar bis März 2018 eingereicht. Die Apfelbranche wartet derzeit gespannt auf den Entscheid des Bundes. Denn die Verordnung, die solche Einfuhren regelt, sieht solche Importe erst ab April und zwar in der Höhe von maximal 2.500 Tonnen vor. 2017 sei ein absolutes Ausnahmejahr, betont Wermelinger, das erfordere aussergewöhnliche Massnahmen.

Verweigert der Bund frühzeitige Ergänzungs-Importe, könnten die Händler - sobald sich die Lager zu leeren beginnen - darauf drängen, die Grenzen ganz zu öffnen. Das wiederum weckt bei den Obstproduzenten Ängste, dass zu viele günstige Äpfel aus Übersee importiert werden und der Absatz von Schweizer Äpfeln ins Stocken gerät.

"Unser Ziel ist es, dass nur so viel importiert wird, wie es zur Versorgung des Marktes braucht", sagt Wermelinger. Die aktuelle Ausgangslage sei für Handel und Produzenten äusserst schwierig, betont der Handels-Experte. "Eine kleine Ernte zu vermarkten ist genauso anspruchsvoll wie eine grosse Ernte."

Quelle: LID
Erscheinungsdatum: