Für tschechische Apfelbauern läuft es immer schlechter
Auch in den wärmeren Regionen von Bohemia hat es Schäden gegeben, da dort die Steinfrucht- und Apfelbäume in voller Blüte waren, als der Frost kam. Vor allem die Aprikosenernte hat es schlimm erwischt. Der jährliche Rückgang liegt bei 68% und somit bei 709 Tonnen. Die Pfirsichernte des Landes wird voraussichtlich um 67% und somit auf 421 zurückgehen.
Immer schlimmer
Die letzten Jahre waren für Bauern sehr schwierig und die Verluste durch das Wetter streuen noch Salz in die Wunden. Denn die Nachfrage nach Äpfeln sinkt. Einem USDA GAIN Bericht zufolge, der 2015 veröffentlicht wurde "Ist der Grund für den rückläufigen Konsum das stärkere Interesse in neues Obst und die steigende Konsumentenkaufkraft, sowie die breitere Auswahl an Obstsorten, die es in den Läden gibt. Junge Leute in den städtischen Gebieten bevorzugen neues und exotisches Obst wie Kiwis, Ananas, Kumquat und Passionsfrucht."
Auch in den Erntegebieten gibt es Jahr für Jahr einen Rückgang, 7.624 ha Äpfel und 681 ha Birnen in 2015, im Vergleich zu 8.721 ha Äpfel und 704 ha Birnen in 2014. Der rückläufige Trend in den Gebieten und die Anzahl der Obstbäume lässt sich auf die älteren Obstbäume und den Mangel an Kapital, um neue Bäume zu pflanzen, zurückführen.
Äpfel sind nicht das einzige betroffene Obst
Die Obstpreise werden voraussichtlich nicht sehr von den geringeren Produktionsmengen, die auf 17% geschätzt werden, betroffen sein. Das trifft jedoch auch auf andere Obstsorten wie Steinfrüchte (Aprikosen, Pfirsiche, Pflaumen) und Erdbeeren.
"Die Preise in Tschechien werden vor allem auf dem europäischen Markt betroffen sein. Wenn die Preise steigen liegt das nicht an der geringeren Ernte in Tschechien, sondern an der Situation der anderen Länder," so Martin Ludvik, Geschäftsführer der Obstbauern Union.
Auch der Frost hat seinen Tribut von der Erdbeerernte gefordert, die voraussichtlich um 30% und somit auf 2.300 Tonnen sinken werden. Das einzige Obst, das nicht vom späten Frost betroffen war, sind Kirschen, weil sie nicht in den Regionen angebaut werden, die beeinträchtigt wurden.