Melden Sie sich für unseren täglichen Newsletter an um immer auf dem neusten Stand zu bleiben!

Anmelden Ich bin bereits angemeldet

Sie haben eine Software (Adblocker) installiert, der unsere Werbung blockiert.

Da wir die Nachrichten kostenlos zur Verfügung stellen, sind wir auf die Einnahmen aus unseren Werbebannern angewiesen. Bitte deaktivieren Sie daher Ihren Adblocker und laden Sie die Seite neu, um diese Seite weiter zu nutzen.

Klicken Sie hier für eine Anleitung zum Deaktivieren Ihres Adblockers.

Sign up for our daily Newsletter and stay up to date with all the latest news!

Abonnieren I am already a subscriber
Spediteur Jens Krause zur Entwicklung der Kühllogistik:

"Fehlende Zweitmärkte und Erfahrungswerte hemmen Durchbruch alternativer Antriebsarten"

Mit Beginn der deutschen Gemüseernte im Freiland nimmt auch die Auftragslage bei den Spediteuren sukzessive zu. "Wir fahren momentan gute Mengen an regionalem, Nienburger Spargel sowie Gemüse aus der Pfalz, wie Radieschen, Salate und dergleichen. Auch der Ernteauftakt beim norddeutschen Freilandgemüse lässt nicht mehr lange auf sich warten", berichtet Jens Krause (r), Geschäftsführer des gleichnamigen Speditionsunternehmens mit Sitz in Celle (Niedersachsen). Generell habe die Volatilität im Obst- und Gemüsetransport zugenommen. "Die teils fehlende Planbarkeit und die starken Ausschläge nach oben und unten sind eine ständige Herausforderung. Wir stehen permanent im Spagat zwischen wenig und sehr viel Volumen. Es gibt entsprechend Phasen, in denen wir kostenintensive Überkapazitäten vorhalten, die beispielsweise notwendig sind, um eine kurze Karwoche sowohl volumenmäßig als auch in der geforderten Qualität zuverlässig bewältigen zu können."

Kostendruck und Personalmangel
Auch die letzte Mauterhöhung vom 01.12.2023 hat noch spürbare Folgen hinterlassen. "Gerade im Groupageverkehr gelingt es uns nicht immer vollständig, die gestiegenen Kosten verursachergerecht weiterzugeben. Wenn Auslastungsziele nicht erreicht werden oder Volumen sich verschiebt, fehlen schnell die notwendigen Deckungsbeiträge. Dennoch haben wir hier einen praktikablen Mittelweg gefunden, den wir kontinuierlich optimieren.
Zukünftig kommen mit der CO2-Bepreisung, dem EU-Emmissionshandel und dem Mindestlohn weitere direkte und indirekte Mehrbelastungen auf uns zu, die unternehmerisch zu bewerten und einzupreisen sind. Es bleibt abzuwarten, welche Maßnahmen die neue Regierung tatsächlich beschließt und vor allem, wie sie diese umsetzen wird. In der Vergangenheit wurde nicht selten bereits Beschlossenes nochmals geändert oder angepasst", so Krause.


Im Gegensatz zu klassischen Saisonartikeln bildet sogenannte Trockenware eine solide Basis. Krause: „Dank der längeren Laufzeiten und Haltbarkeit gewinnen wir an Planbarkeit und haben eine verlässliche Basismenge." Eine stetige Zunahme verzeichnet er zudem bei Heidelbeeren, die saisonal aus der Lüneburger Heide bezogen werden.

Ein weiterer Punkt sei der permanente Personaldruck, führt der Spediteur weiter aus. Ihm zufolge werde dabei oft irrtümlich ausschließlich vom Fahrermangel gesprochen. „Der Schuh drückt jedoch nahezu überall: Vom qualifizierten Lagermitarbeiter über Disponenten bis hin zum Werkstattmitarbeiter wird es zunehmend schwieriger, Bewerber mit der für die Obst- und Gemüsebranche nötigen Einsatzbereitschaft zu akquirieren. Ein Dauerbrenner ist das Thema Wochenendarbeit – zumal das Wochenende in unserer Branche gleichzeitig zu den arbeitsintensivsten Tagen zählt. Ich wage zu behaupten, dass sich die Lage weiter verschärfen wird. Mediale Diskussionen über Homeoffice und Vier-Tage-Woche befeuern das Ganze zusätzlich." Aktuell beschäftigt das Unternehmen 14 eigene Lagermitarbeiter und kooperiert zusätzlich mit einem festen Dienstleistungspartner.


Die Fahrzeugflotte der Fa. Krause umfasst rund 60 Kühlauflieger. Jedes Jahr legt der Fuhrpark leicht zu.

Fehlender Zweitmarkt für Gebrauchtfahrzeuge:
Um dem steigenden Bedarf an nachhaltiger Kühllogistik künftig gerecht zu werden, seien alternative Antriebstechnologien vonnöten. „Aus meiner Sicht ist HVO (Hydrotreated Vegetable Oils) für unsere aktuellen Verkehre und die vorhandene Infrastruktur derzeit eine zu überlegende Alternative. Wir beobachten alle alternativen Antriebsarten – wie Elektro, LNG, Wasserstoff oder eben HVO – aufmerksam und neutral. Stand heute gehe ich davon aus, dass es am Ende auf eine Kombination mehrerer Lösungen hinauslaufen wird, je nachdem, ob man z.B. im Nah-, Fern- oder Linienverkehr tätig ist."

Als einen weiteren für Ihn wichtigen Punkt nennt Krause den Zweitmarkt für seine Gebrauchtfahrzeuge: „Stand jetzt kann ich mir nur schwer vorstellen, wohin wir einen ausrangierten E-Lkw oder umgerüsteten LNG-LKW vermarkten sollen. Unsere über Jahre aufgebaute Kundschaft für Gebrauchtfahrzeuge signalisiert derzeit kein Interesse an solchen Modellen. Sicherlich wird sich auch dieser Markt mit der Zeit weiterentwickeln – aber es bräuchte aus unserer Sicht eine grundlegende Anpassung unserer Kalkulation in Bezug auf Nutzungsdauer und Restwert. Möglicherweise sogar eine komplette Neuausrichtung der Finanzierungsmodelle, etwa hin zu festen Restwerten. Für solche weitreichenden Entscheidungen brauchen wir zunächst einen klaren – und vor allem beständigen – politischen Kurs", so Krause abschließend.

Weitere Informationen:
Jens Krause
Jens Krause Spedition GmbH & Co. KG
Karl-Schiller-Str. 8
29225 Celle / Germany
+49 (0) 5141 - 977267-0
[email protected]
www.krause-spedition.de