Der Großteil der deutschen Speisezwiebeln stammt aus Niedersachsen, wo die Ernte in diesen Tagen beginnt. "Insgesamt ist der Regen für die Pflanzen positiv", sagt Landvolkpräsident Dr. Holger Hennies, der auf seinem Hof in Schwüblingsen in der Region Hannover neben den gelben Haushaltszwiebeln derzeit auch die etwas kleineren Schalotten erntet. Lediglich der Krankheitsdruck durch die feuchte Witterung mache den Blättern zu schaffen, die oft vom "Falschen Mehltau" betroffen seien und daher eher abreiften und abfielen, als es eigentlich im Jahresverlauf üblich wäre. "Die Qualität der Zwiebeln ist trotzdem gut, sie können aber etwas kleiner sein als sonst", lautet Hennies' Einschätzung. Die Verbraucherinnen und Verbraucher können sich daher trotz der widrigen Wetterbedingungen auf die neue Ernte freuen.
Einblick ins Zwiebellager der Fa. Groka.
"Wenn bei der Ernte mal ein Regenschauer über die Zwiebeln geht, sehen wir das später an den Wasserflecken. Das ist aber nur ein optischer Mangel und kein qualitativer", bestätigt Volker Peters (rechts), Geschäftsführer der GROKA in Dollbergen, die die Zwiebeln nach der Ernte trocknet, lagert und für den Verkauf im Lebensmitteleinzelhandel verpackt. Weil Zwiebeln nach dem Roden auf dem Feld abtrocknen müssen, komme ein trockener Spätsommer dem Ernteverfahren entgegen. "Je heißer der September, desto weißer die Zwiebel", fasst Peters seine Erfahrung zusammen. Die neue Ernte schließe sich nun nahtlos an die Lagerzwiebeln aus dem vergangenen Jahr an. Importe seien nicht nötig gewesen.
Flächenerweiterung im niedersächsischen Zwiebelanbau
Der Zwiebelanbau hat laut Landesamt für Statistik Niedersachsen zugenommen. Im Vergleich zum Vorjahr wurden 2023 in Niedersachsen 7,5 Prozent mehr Flächen mit Speisezwiebeln bestellt. Mit 4.333 Hektar sind sie inzwischen nach Spargel das Freilandgemüse mit der zweitgrößten Anbaufläche und der mit Abstand größten Erntemenge von 215.932 Tonnen (+15,1 Prozent). Deutschlandweit betrug die Anbaufläche im vergangenen Jahr 15.084 Hektar.
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Volker Peters
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