Die Saison der Patata della Sila Igp geht wie im vergangenen Jahr mehr als einen Monat zu früh zu Ende. "Die Aussaat war etwa einen Monat zu spät und daher begann die Ernte erst Ende September, was bedeutet, dass die Produkte spät vermarktet wurden", berichtet Albino Carli, Direktor des Consorzio Produttori Patate Associati-PPAS.
"Es war eine kurze Saison, aber die Zahlen sind gut. Der Abbau der Lagerbestände geht gut voran, obwohl die Preise höher sind als im Vorjahr. Wir freuen uns über die Tatsache, dass die Verbraucher diese Kartoffeln unabhängig vom Preis schätzen. Sie verkaufen sich gut."
Aber es gibt auch einen negativen Punkt. "Zusätzlich zu der Verzögerung in der Vermarktung hat die verspätete Produktion zu einem Rückgang der Hektarerträge geführt. Infolgedessen waren die Mengen 25-30 Prozent geringer. Genau wie im vergangenen Jahr wird die Saison früher als erwartet enden. Wir denken, dass wir es bis Mitte April schaffen können, während eine normale Saison normalerweise Mitte Mai endet."
Die Verzögerung, die durch den Regen während der Aussaat und später durch die hohen Temperaturen mit extremen Spitzenwerten im Juli entstanden ist, ließ einen Rückgang der Mengen erwarten. "Die Wintersaison war seltsam, mit wenig Schnee, sehr wenigen kühlen Stunden und wenig Regen. Derzeit schneit es und wir hoffen, dass es in den nächsten Wochen weiter schneit oder zumindest regnet, um die Grundwasserspeicher aufzufüllen, denn sonst werden wir in der nächsten Saison Probleme wegen Wassermangels bekommen. Es ist ohnehin noch zu früh, darüber zu sprechen, wenn man bedenkt, dass der April und der Mai 2023 sehr regnerisch waren."
Der Kartoffelsektor im Allgemeinen
Es gibt zwei Seiten einer Medaille. "Wenn es um das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage geht, wird die Bilanz fair bleiben, da es weniger Produkt gibt. Was das italienische System im Allgemeinen angeht, so sind weniger Flächen für den Kartoffelanbau bestimmt und die Erträge gehen aufgrund verschiedener Probleme zurück."
"In diesem Jahr sind wir auch stark von der mangelnden Verfügbarkeit von Saatgut betroffen. Die Hauptlieferanten von Pflanzkartoffeln aus Nordeuropa verzeichneten witterungsbedingte Qualitätseinbußen, die zu einer geringeren Verfügbarkeit von Saatgut führten. Der Preis für das, was verfügbar ist, ist fast doppelt so hoch wie im vergangenen Jahr. Infolgedessen ist die Investition pro Hektar von 2.000 EUR auf 4.000 EUR/ha oder mehr gestiegen, wenn es nur um das Saatgut geht. Um eine höhere Gewinnspanne zu erzielen, müssen die Erzeuger erhebliche kommerzielle Anstrengungen unternehmen, um ihre Produkte zu vermarkten." Carli betont, dass der Kartoffelpreis in Anbetracht dieser Situation auch im nächsten Jahr hoch bleiben wird, allerdings bei geringeren Mengen.
Der Direktor von PPAS hebt noch einen anderen Aspekt hervor. "Die Branche hat verstanden, dass der Kartoffelanbau das Vorrecht professioneller Unternehmen ist, die die Möglichkeit haben, zu investieren und zu innovieren. Zu den Investitionen gehören z. B. neue Bewässerungsmethoden, um Wasser zu sparen, und umweltschonende Anbaumethoden. Der Anbau von Knollen ist heute extrem riskant, was die Zahl derer, die in diesem Sektor tätig sein wollen, verringert. Unprofessionelle Erzeuger neigen dazu, ihre Anbauflächen zu reduzieren, weil sie sehr teuer sind, und sich auf weniger rentable Kulturen zu konzentrieren, die einfacher zu verwalten sind."
Laut Carli gilt das auch für die ausländischen Produkte. "Während bis vor einigen Jahren Kartoffeln aus anderen Ländern zu sehr niedrigen und wettbewerbsfähigen Preisen auf unsere Märkte kamen, ist das heute nicht mehr der Fall. Das bedeutet, dass die italienischen Produkte weniger unter Druck stehen."
Süßkartoffeln
"Das Projekt wird fortgesetzt und wir werden in diesem Jahr in die gleichen Kulturen wie im vorigen Jahr investieren. Die Süßkartoffeln entwickeln sich gut, aber sie machen uns auch bewusst, dass wir das Erntemanagement verbessern und an der Qualität während der Lagerung arbeiten müssen."
Weitere Informationen:
Konsortium der assoziierten Kartoffelproduzenten Soc. Coop. Agricola
C/da Garga 4 - S.S. 107 km 83.400
87055 San Giovanni in Fiore (CS) - Italien
info@patateppas.it
www.patateppas.it