Die Speisezwiebelernte in Nordrhein-Westfalen konnte in diesem Jahr mit durchschnittlichen Erträgen abgeschlossen werden, teilt uns Hermann-Josef Jansen vom gleichnamigen Zwiebelbetrieb mit Sitz in Brüggen mit. "Dennoch zeichnen sich bei vielen Partien bereits Qualitätsprobleme ab, da bis zu 30-40 Prozent der Zwiebeln nicht vernünftig am Feld abgereift werden konnte. Die schwierige Wettersituation während der Abreife in Kombination mit dem späten Saatzeitpunkt wird sich im späteren Verlauf auf die Qualität im Lager auswirken. Wir stellen jetzt bereits fest, dass es mehr oder weniger in jeder Partie Knollen mit einer schwachen, inneren Qualität gibt."
Die Preise für qualitativ gute Zwiebeln liegen etwa auf Vorjahresniveau und dies wird voraussichtlich bis Jahresende so bleiben. "Die Problempartien müssen erstmal weggeräumt werden, erst danach wird es dann eventuell eine Preisanpassung geben", vermutet Jansen, der hauptsächlich Zwiebeln für die eigene Verarbeitung anbaut. "Wir haben relativ viel grobe Ware (70+) ernten können, was auch zum Teil daran liegt, dass wir uns darauf spezialisiert haben. Allgemein ist die Kaliberverteilung europaweit überwiegend so, dass in diesem Jahr vermehrt klein ausfallende Zwiebeln vorhanden sind."
Neben gelben Zwiebeln erzeugt und verarbeitet das Familienunternehmen ebenfalls rote Zwiebeln. Auch hier sei die Versorgungslage etwa ähnlich, so Jansen. "Das Angebot ist generell sehr begrenzt und vor allem die Sortierung 70+ ist absolute Mangelware. In den letzten Jahren kam es mehrfach zu Ernteausfällen. In diesem schwierigen Marktumfeld konnten wir allerdings mehrere neue Kunden für uns gewinnen, sowohl innerhalb als auch außerhalb der Region."
Ende Juni hat man sich kurzzeitig mit spanischen Zwiebeln eindecken müssen. Ansonsten konnte man ganzjährig regionale Zwiebeln verarbeiten.
Die Kundenwünsche im Bereich Zwiebelprodukte habe sich Jansen zufolge in den vergangenen Jahren kaum verändert. "Wir sind mit unserem Portfolio solide aufgestellt und bedienen unsere Kunden vorwiegend mit geschälten Zwiebeln, die sie dann selbst weiterverarbeiten."Die Auswahl an frisch geschnittenem Gemüse, darunter auch Zwiebelprodukte, sei im deutschen LEH immer noch recht überschaubar. Gleichzeitig nehme der Wettbewerb in der Zwiebelverarbeitung stetig zu. "Es gibt einige Großunternehmen, die sich mit der Zwiebelverarbeitung befassen. Es entstehen aber auch in den einzelnen Regionen immer mehr kleinere Verarbeiter, die einen Teil ihrer Erträge in veredelter Form vermarkten. Dies hängt auch zum Teil mit der stark gestiegenen Anbaumenge in Deutschland zusammen", schlussfolgert der Zwiebelkaufmann.
Bilder: Zwiebel Jansen GmbH
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