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Fotoreportage: Markus Schneider von Frutania zur Beeren- und Steinobstsaison

"Wir stehen vor der Aufgabe, die Produktion in einem politisch sehr differenten Umfeld auf die Zukunft einzustellen"

Für die gesamte Frutania-Gruppe, einem der führenden Vermarkter für Beerenobst in Deutschland, war 2023 bisher ein spannendes Jahr: Die Wetterextreme und hohen Produktionskosten stellten die angeschlossenen Anbaubetriebe teilweise vor große Herausforderungen. Währenddessen konnten vermarktungstechnisch - trotz Inflation und Kaufkraftsenkung - gute Ergebnisse erzielt werden. Der neueste Zuwachs in der Grafschafter Firmenfamilie ist der Erwerb des anliegenden Kirschen- und Zwetschgenhofs Krupp und damit der Premium-Zwetschgensorte Haroma. FreshPlaza.de sprach vor Ort mit Frutania-Chef Markus Schneider und seinem Team über die Entwicklungen in den Bereichen Stein- und Beerenobst.

Hier gelangen Sie direkt zur Fotoreportage der Frutania-Gruppe


Eine Himbeere der Sorte Diamond Jubilee / Bild: Frutania GmbH

Zufriedenstellende Beerenkampagne 2023
Aufgrund der Kaltfront im April und Mai sei der Blühverlauf relativ langsam gewesen, was sich in einer Unterversorgung zu Beginn der Erdbeersaison widerspiegelte. "Bis dato haben wir aber schöne und stabile Qualitäten mit guten Fruchtgrößen und einem guten Geschmack gehabt. Insgesamt hatten wir einen aufgeräumten Markt, wobei die letzten zwei Wochen im Freiland hitzebedingt recht schwierig waren. Dementsprechend fehlen nun seit einigen Wochen geringe Mengen", bilanziert Schneider.

Bei den anderen Kulturen sei der Saisonverlauf bisher planmäßig verlaufen, fährt der Frutania-Chef fort. "Bei den Himbeeren würde ich trotz der leichten Ernteverzögerung um eine Woche, von einem normalen Jahr sprechen. Bei den Johannisbeeren sind wir mit den Frühsorten durch und fangen nun mit der Ernte der Sorte Rovada an. Auch die Heidelbeer- und Brombeerernte ist nun im vollen Gange und die Qualitäten sind bisher erfreulich gewesen. Unsere Stachelbeerernte und -vermarktung haben wir nun mit guten Ergebnissen abgeschlossen. Auch wenn es ein kleineres Marktsegment betrifft, haben wir unseren Marktanteil und das Erntevolumen in den vergangenen Jahren durch neue Sorten und Anbaumethoden sukzessive erhöhen können."

Blick in den Erdbeertunnel: Ein wesentlicher Teil der Beerenkulturen wird bei Frutania im geschützten Anbau produziert, weshalb die Kulturen nicht nur vor Hitze und Regen geschützt sind, sondern auch das Kleinklima zum wesentlichen Teil gesteuert werden kann.
Bild: Frutania GmbH

Schwieriges Kirschenjahr zeichnet sich ab
Währenddessen läuft auch die Kirschensaison auf Hochtouren. Die Ernte der Frühsorten wurde bereits abgeschlossen, die späteren Sorten wie etwa Regina werden nun gepflückt. "Wir haben in diesem Jahr mit schlechtem Bestäubungswetter und Frostschäden zu kämpfen, was zu einer Unterversorgung im Markt geführt hat", bilanziert Tobias Linnemannstöns, Head of Supply Chain Management im Unternehmen. "Kirschen sind dieses Jahr ein schwieriges Thema", ergänzt Schneider. "Nichtsdestotrotz waren die Preise bisher stabil bei einem zügigen Abverkauf. Aus Sicht der Produktion suchen wir nach geeigneten Spätsorten. Ziel dabei ist es, auch im August und sogar September noch deutsche Kirschen vermarkten zu können und unser Kirschenspektrum entsprechend zu erweitern. Momentan gibt es nach Abschluss der deutschen Ernte erst mal ein Loch, bis irgendwann Übersee-Ware aus Kanada und Chile auf den Markt trifft. Wir haben auch bereits Anfragen seitens des LEH bekommen, diese Angebotslücke entsprechend zu füllen."


Die dreiköpfige Geschäftsführung der Frutania GmbH mit Herrn Markus Schneider (r) / Bild: Frutania GmbH

Renaissance der Zwetschge
Im südlichen Anbaugebiet der Frutania GmbH, beim Schwesterunternehmen Fruitfels GmbH in Oberkirch werden bereits Frühzwetschgen geerntet, in der KW 31 startet auch die regionale Zwetschgenernte in der Grafschaft. "Trotz vereinzelter Hagelschäden läuft die diesjährige Saison qualitativ gut an und wir erwarten ein absolutes Mengenjahr", sagt Schneider und weist dabei auf den Zuwachs der Sorte Haroma hin. "Mit Haroma haben wir ein tolles Premium-Produkt aus der Nachbarschaft. Dank der Überdachung kann die Zwetschge mit den Kalibern 35 bis 40 länger am Baum reifen, ohne dass wir Angst vor Regenschauern und entsprechenden Schäden haben müssen. Durch den tollen Geschmack eignet sich die Sorte außerdem sowohl für den Frischeverzehr als auch als Backzwetschge."

Schneider glaubt dabei an die Renaissance der deutschen Zwetschge. "Wir glauben an die Weiterentwicklung von Zwetschgensorten innerhalb unserer Gruppe. Wichtig ist eben, dass wir sowohl für den Erzeuger als auch für den Kunden ein Wohlfühlpaket schaffen, in dem wir eine kompromisslose Qualität an den Tag legen. Gleiches gilt für die Mirabelle, die seit einigen Jahren wieder im Kommen ist und in unserer Gruppe vor allem in der Region Mainz rasant an Bedeutung gewinnt."


Einige Gesichter aus der Frutania Familie (im Uhrzeigersinn): Béatrice Schneider mit dem Leitungsteam aus der Marktscheune, Verpackungsexperte Benno Friebe, Standortleiter der Frutania Marc Stracke und Koch Romu aus der Marktscheune.

'Dürftiges' Jahr 2022
Als einer der größten Vermarkter Deutschlands sieht sich auch die Frutania zwangsläufig mit den exponentiellen Kostensteigerungen konfrontiert, was sich besonders im Winter ebenfalls in der Eigenvermarktung der Marktscheune in Wachtberg, bemerkbar gemacht hat. Schneider: "2022 war in der Hinsicht ein sehr dürftiges Jahr, was wiederum der Kaufzurückhaltung seitens der Verbraucher geschuldet war. Dieses Jahr läuft die Vermarktung etwas flüssiger und auch die Preise sind besser zu realisieren. Langfristig stehen wir nun vor der Aufgabe, die Produktion in einem politisch sehr differenten Umfeld auf die Zukunft einzustellen, was allerdings in der Praxis extrem schwer ist. Wir müssen damit rechnen, dass die Mindestlöhne in naher Zukunft auf 14 Euro/Stunde steigen werden. Gleichzeitig leben wir in einem Umfeld, in dem der Verbraucher sehr sparsam mit seinen finanziellen Möglichkeiten umgeht. Wir glauben aber fest an unsere Strategie und wollen auch in Zukunft weiterhin qualitativ hochwertige Früchte produzieren."


(von links) Obstbaumeister Martin Krupp, Tobias Linnemannstöns (Head of Supply Chain Management), Béatrice und Markus Schneider.

Nachwuchs und Weiterentwicklung
Beim Thema Zukunft ist das Thema Nachwuchs bei Frutania und auf Erzeugerebene immens wichtig. "Durch den Beitritt der Firma Fruitfels, verfügen wir nun über ein großes Erzeugernetzwerk im Raum Oberkirch. Es ist schon erstaunlich, wie viele fantastische Jungbauern dort mit viel Engagement und Leidenschaft unterwegs sind. Das zeigt uns eben, dass es gerade bei uns in der gesamten Frutania Gruppe viel Nachwuchs gibt. Natürlich verändern sich die Strukturen in der Landwirtschaft. Aus diesem Grund haben wir auch die Frutania-Akademie gegründet, um den Menschen, die bei uns und im Kreise unserer angeschlossenen Erzeuger Verantwortung tragen, zu fördern und neue Perspektiven aufzuzeigen, die den Horizont erweitern", sagt Schneider abschließend.

Weitere Informationen:
Markus Schneider
Frutania GmbH
Heinrich-Lanz-Str. 3
D-53501 Grafschaft-Ringen
T +49(0)2641–9111–0
F +49(0)2641–9111–199
info@frutania.de
http://www.frutania.de