Die Henry Lamotte Food GmbH ist ein weltweit aktiver und vernetzter Lieferant von verarbeiteten Lebensmittelprodukten, der seit 1925 tätig ist. Yannik Schultka, Sales Manager des Unternehmens für die Lebensmittelindustrie, zufolge sei aktuell eine starke Nachfrage nach Tomaten zu spüren, da erntebedingt viele Ursprünge schon ausverkauft seien. "Wer sich nicht bereits jetzt schon mit Waren eingedeckt hat, wird bis zum nächsten Jahr auch kaum noch oder gar keine Artikel mehr erhalten", so Schultka.
Yannik Schultka und Kristina Müller von der Henry Lamotte Food GmbH auf der Biofach 2022
Mehrere Millionen Kilo verarbeitete Tomaten
"Tomaten beziehen wir weltweit, wobei sie hauptsächlich europäischen Ursprungs sind, sprich: aus Spanien, Portugal und Italien. Wir importieren aber auch türkische Tomaten und zum Teil Ware aus Chile, weil die Mengen nicht ausgereicht haben und die Ernten auch entsprechend zeitlich versetzt sind. Wir haben generell bei allen Artikeln weltweite Ursprünge, da wir auch sehr breit aufgestellt sind." Weitere gefragte Artikel seien Paprika und Peperoni, aber auch Produkte wie Getreide, Bulgur, Quinoa, etc.
Seiner Einschätzung nach werden für die Produktion mehrere Millionen Kilo Tomaten verwendet. "Insgesamt haben wir um die 80 Produktgruppen, die wir aus über 60 Ländern beziehen, hauptsächlich europäischen Ursprungs. Unser größter Absatzmarkt ist der deutsche, zum Teil haben wir aber auch Kunden aus Drittländern. Wir führen hauptsächlich Ware in Dosen, aber eben auch Rohware wie Bulgur und Quinoa. Außerdem arbeiten wir in den jeweiligen Ursprungsländern direkt mit den Produzenten zusammen und haben ein weltweites Sourcing, bei der die Produkte containerweise zu uns geliefert und von uns je nach Bedarf an die Kunden weitertransportiert werden."
Mit vereinzelten Engpässen ist zu rechnen
Als reines Handelsunternehmen sei die Henry Lamotte Food GmbH zwar nicht direkt von hohen Preisen betroffen, doch müsse sie die Mehrkosten der Produzenten natürlich auch wiederum weitergeben können. "Das Hauptkriterium für unsere Kunden ist aber weniger der Preis als vielmehr die Verfügbarkeit der Waren", sagt Schultka. "Wir bieten grundlegend eine Topqualität an, was im Grunde genommen zu unserem Unternehmensstandard gehört. Sobald wir Kontrakte abschließen, ist die oberste Priorität für unsere Kunden genau dies." Von Tomatenmark bis hin zu getrockneter Ware und Würfen bietet Henry Lamotte sämtliche Produktionsstufen an. Abnehmer von ihren Produkten sind die verarbeitende Lebensmittelindustrie, der Lebensmitteleinzelhandel, der Großhandel, aber auch private Labels.
"Es wird erntebedingt bei bestimmten Produkten auf jeden Fall zu Engpässen kommen. Denn sobald die Güter aufgebraucht sind, kommt so schnell auch erst einmal nichts nach. Schließlich müssen sich die Kulturen auch regenerieren können. Allerdings beziehen wir auch Waren aus Ländern, die aufgrund ihrer optimalen klimatischen Umstände eine ganzjährige Versorgung gewährleisten können wie etwa Ananas aus Thailand", weiß Schultka.
Transport normalisiert sich allmählich - bio, vegan im Aufwind
Der Transport laufe mittlerweile auch wieder besser an als in den letzten zwei Jahren. "Problematisch ist es erst dann, wenn etwa Anlaufstellen wie der Hafen von Shanghai aufgrund von Coronafällen für zwei Wochen geschlossen werden. Die Auswirkungen spüren wir dann natürlich schon. Aber es zeichnen sich bereits einige Normalisierungen ab."
Davon abgesehen sei die Nachfrage nach veganen sowie Bio-Produkten gestiegen wie auch das Interesse an Fleischalternativen wie etwa Jackfruit. Generell können alle Produkte, die konventionellen Ursprungs sind auch in Bio-Qualität angeboten werden. Und auch wenn das Interesse an letzterem steige, so sei Henry Lamotte jedoch primär ein Anbieter von konventioneller Ware, so Schultka.
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Yannik Schultka
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