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Riojaselecto und Tomsystem bündeln die Kräfte

Neue Anbaumethoden im spanischen Tomatenanbau

Rioja ist bekannt als das Gebiet mit den besten Weinen der Welt. Gleichzeitig werden neben Wein auch andere Nutzpflanzen wie traditionelle Tomatensorten mit moderne Hydroponik in Hightech-Gewächshäusern angebaut. Die Brüder Marcos und Álvaro Pérez haben Agrarwissenschaften studiert. Anstatt der Familientradition im Weinanbau zu folgen, entschieden sie sich, nun etwas ganz anderes auszuprobieren: "Wir wollten eine Herausforderung und etwas, bei dem wir unser Wissen anwenden und gleichzeitig mehr neue Techniken lernen können."

So wurde 2014 das Unternehmen Riojaselecto in der Stadt Zarratón im Hochland von Rioja, 600 Meter über dem Meeresspiegel, gegründet. "Das Klima ist hier mit kalten Wintern, Temperaturen von bis zu -10 °C, heißen Sommern mit Tagen von 35 bis 40 °C und starken Winden ziemlich rauh. Das ist logisch, weil wir uns auf einem Plateau befinden", erklärt Marcos Daher war es notwendig, die Anlage so zu konstruieren, das sie unter solch extremen Bedingungen etwas leisten kann. Dazu waren eine doppelte Kunststoffabdeckung, ein Heizsystem, Vernebelung für den Sommer und mehr nötig.

Die Idee war von Anfang an klar: Der Markt ist mit geschmacklosen Tomaten übersättigt. Daher entstand eine hohe Nachfrage nach hochwertigen, geschmackvollen Produkten. "In Spanien werden im Sommer viele lokale Sorten im Freiland angebaut. Kommerzielle Sorten werden dagegen hauptsächlich in Gewächshäusern angebaut, da hier Aspekte wie Haltbarkeit wichtiger sind." Riojaselecto begann eine dieser schmackhaften Sorten in Perlit unter Glas zu kulitivieren. "Diese schmackhaften Früchte konnten wir vor und nach der Freilandsaison liefern."

Lichtstärken
Die Produktion im Frühjahr und im Herbst bedeutet nicht, dass der Anbau im Sommer uninteressant ist. Dann gibt es viele Freilandtomaten und die Preise sind niedriger. Im Winter liegt das Lichtniveau unter den erforderlichen 20 Mol pro Quadratmeter und Tag. In Almería ist es im Winter möglich ohne künstliches Licht zu  produzieren. Dies ist jedoch in Nordspanien nicht der Fall, wo mindestens drei Monate lang die Strahlungswerte unter den erforderlichen 20 Mol liegen. Wenn man das beispielsweise mit den Niederlanden vergleicht, ist dort die Zeit mit geringeren Lichtverhältnissen natürlich noch länger.

Vergleich der Lichtverhältnisse in den Niederlanden, Nordspanien und Almería

Nicht genug Licht
Zu wenig Licht für die Produktion von Wintertomaten bedeutet nicht, dass sie nicht angebaut werden können. Riojaselecto beginnt am 15. Dezember mit der Pflanzung, um dann Anfang März ernten zu können. Die Frühjahrsproduktion dauert bis Anfang Juli, und am 15. Juli wird das Gewächshaus wieder neu bepflanzt. Die Herbsttomaten werden von Anfang September bis Anfang Dezember geerntet. Anschließend wird das Gewächshaus für die neue Saison geleert und desinfiziert. "Auf diese Weise können wir außerhalb der Saison ein qualitativ hochwertiges Produkt anbieten, z.B. einen bemerkenswerten Ertrag von 30 kg/m2 für eine alte Sorte", erklärt Marcos.

Energiekrise
Riojaselecto muss von Beginn der Saison an mit niedrigen Temperaturen zurechtkommen, daher haben sie einen thermischen Schirm, eine doppelte Plastikabdeckung ("Wir verlieren zwar etwas Licht, aber der isolierende Effekt ist großartig") und eine große Bioheizanlage. Der Hauptvorteil ist die Flexibilität, da diese viele verschiedene Produkte verbrennen kann, wie Mandelschalen, Holzpellets, Pellets aus der Olivenindustrie und so weiter. "Das bedeutet nicht, dass wir aus der Energiekrise heraus sind, aber im Moment ist die Situation nicht so schlimm wie beim Gas in Nordeuropa."

Traditionelle Fleischtomatensorte gebunden mit der Tom-Methode

Tuta absoluta
Der Anbau erfolgt nach modernsten Techniken des integrierten Pflanzenschutzes und Nutzung natürlicher Feinde, wie Nesidiocoris Tenuissowie und Bestäubung durch Hummeln. Der problematischste Schädling ist die Tomatenminiermotte Tuta Absoluta. "Letztes Jahr hatten wir von Beginn der Ernte an einen hohen Befall und es war schwer, sie unter Kontrolle zu bekommen. Wir haben alle verfügbaren Möglichkeiten ausprobiert, aber wir haben dann mit der Ernte etwas früher aufgehört, um das Gewächshaus zu säubern und die neue Saison ohne Schädlinge zu beginnen." Riojaselecto verwendet Wasserfallen, Plastikfallen, sexuelle Lockstoffe und ein neues System, um die Tuta-Motten anzulocken und sie zu sammeln, welches von einem Unternehmen aus Almería entwickelt wurde.

Plastikfallen mit Pheromonen zum Anlocken und Fangen von Tuta-Absoluta-Motten

Die Maschine hat sehr spezifische LED-Leuchten, die nur während der Nacht eingeschaltet werden. Damit wird das Anlocken von Hummeln vermieden. So werden Tuta-Motten in den Auffangbehälter gesaugt.

Biocaptur-Maschine zum Anlocken und Aufsaugen von Tuta-Motten

Arbeit
Die 17.000 Pflanzen des Gewächshauses müssen jede Woche angebunden, beschnitten und abgesenkt werden, abgesehen von der Ernte und Sortierung der Tomaten, was den Vorgang arbeitsintensiv macht. Das Binden wurde anfangs mit Plastikklammern erledigt, aber jetzt geht es dank des Tomsystems einfacher und schneller. "Vorher brauchten wir 4 Personen an zwei kompletten Tagen, um alle Pflanzen zu schneiden. Jetzt geht mit nur 2 Personen“, erklärt Marcos.

Das Video zeigt, wie das Tomsystem im Gewächshaus von Riojaselecto verwendet wird.

Die alte Tomatensorte von Riojaselecto ist zur Freude der Liebhaber schmackhafter Tomaten im Frühjahr und Herbst auf den Märkten in Nordspanien, Madrid und Barcelona erhältlich.

Für mehr Informationen:

Erscheinungsdatum: