Eine Million Tonnen Äpfel wurden vergangenes Jahr bundesweit geerntet. Gut ein Drittel davon in Niedersachsen, vor allem im Alten Land. Doch die wenigsten davon wachsen einfach so am Baum. Sie sind das Ergebnis von viel Arbeit. Und die beinhaltet oft auch den Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln: Der Studie zufolge ist die Menge weltweit eingesetzter Schädlingsbekämpfungsmittel seit 1990 um 80 Prozent gestiegen, berichtet der NDR.
Das führt unter anderem zu einem Rückgang der Artenvielfalt. Doch einfach auf Pestizide zu verzichten, ist für viele Landwirte keine Alternative. Denn jede kleinste Stelle mit Insektenfraß ist ein Makel - diese Äpfel entsprechen nicht den Qualitätskriterien auf dem internationalen Markt.
Doch es gibt innovative Lösungen: Durch ein natürliches Gleichgewicht beim Anbau kann Apfelbauer Claus Schliecker auf viele Pflanzenschutzmaßnahmen verzichten, erzählt er im Interview mit dem NDR.
Pestizidatlas
Die Heinrich-Böll-Stiftung, der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und das Pestizid Aktions-Netzwerk (PAN Germany) fordern von der Bundesregierung, den Einsatz von Pestiziden konsequent zu reduzieren. Vor allem besonders toxische Pestizide müssten verboten werden und bereits in der EU verbotene Pestizide dürften nicht länger exportiert werden, betonten die Organisationen bei der heutigen Vorstellung des „Pestizidatlas 2022“.