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"Die Einführung von Kresse und Meerestrauben zeigt jetzt, dass wir Mut haben"

Ein Erzeuger, der sich auf das obere Ende des Marktes bei den Nischenprodukten Kräutern und Kresse konzentriert, wird mit nur wenigen Sorten im Angebot nicht den Durchbruch schaffen. Das ist bei Koppert Cress in den Niederlanden besonders in den letzten 18 Monaten der globalen Pandemie nicht anders.

Moai-Kaviar

Sie vermarkten ihr Produkt jedoch nun auf andere Weise. Aufgrund der geschlossenen Gastronomie suchten sie nach neuen Wegen, um den Menschen gesundes Essen näher zu bringen. Trotz aller persönlicher und finanzieller Rückschläge. Sie wollten auch neue Sorten einführen. So wagte Koppert Cress es, zwei neue Produkte auf den Markt zu bringen.

Eines davon ist Moai-Kaviar. Diese grüne Meerestraube wird in einem Gewächshaus in den Niederlanden angebaut. "Auch für uns ist es etwas ganz Neues und Anderes", sagt Stijn Baan. Er ist der Sohn von Rob, dem Firmengründer. "Ein Unternehmen braucht viel Mut, um dieses Unterwassergemüse auf den Markt zu bringen. Es ist ein echtes Luxusprodukt und sein Anbau ist sehr komplex. Trotzdem haben wir trotz aller Schwierigkeiten durchgehalten. Damit haben wir es geschafft, großartige Köche auf der ganzen Welt zu inspirieren."

Diese Meerestraube wurde in Zusammenarbeit mit Jonnie Boer, einem bekannten niederländischen Koch, auf den Markt gebracht. Koppert Cress hält engen Kontakt zu kulinarischen Kreativen. "Unsere Produkte sind im oberen Segment angesiedelt. Dort entstehen neue Initiativen und Ideen. Jahre später findet man dann diese neuen Produkte auch in Supermärkten und bei Lieferdiensten."

Während der Pandemie kam ein weiteres Produkt von ihnen auf den Markt - Kyona Mustard Cress. "Viele Köche haben uns danach gefragt." Solche Anfragen entstehen beispielsweise, wenn Köche auf Reisen gehen. Dann stoßen sie auf etwas, mit dem sie gerne kochen würden. "Anschliessend kommen sie mit der Frage auf uns zu, ob wir etwas daraus machen können und ob wir darin Potenzial sehen. Mitunter gibt es Produkte dann in einer anderen Form. Die Herausforderung besteht dann darin, sie in eine Kresse zu verwandeln", erklärt Stijn.

Es passiert immer viel
"Neue Dinge zu entwickeln, liegt wirklich in Robs DNA. Er ist auch immer auf der Suche nach neuen Pflanzen." Ist das jetzt in der Corona-Zeit mit den vielen Reisebeschränkungen schwieriger? Nein, antwortet Stijn. "Es ist falsch zu glauben, dass man neue Arten nur an fernen, tropischen Orten finden kann. Auch hier in Westeuropa gibt es noch viele Schätze zu entdecken. Wir haben eine sehr artenreiche Pflanzenwelt. Was wir jetzt über sie wissen, ist wirklich nur die Spitze des Eisbergs."

Das Koppert Cress-Sortiment umfasst derzeit etwa 60 Sorten. Jedes Jahr führen sie etwa fünf weitere neu ein. "Wenn es nach Rob ginge, wären es sogar zehn", lacht Stijn. Der Leiter für Marketing und Kommunikation, Michiel van der Spek, sagt, dass es auch in diesem Jahr Neuheiten geben wird. Und das trotz der COVID-19-Krise. "Wir haben viele Sorten, die wir sofort einführen könnten, wenn wir wollten. Dazu kann ich noch nicht viel sagen, aber es kommen tolle Sachen, die auch bezüglich Geschmack und Anbaumethode echt revolutionär sind."

Koppert Cress will uns ein bisschen necken. Dieser Anbaubetrieb für Kressearten ist derzeit auch mit dem Aufbau eines neuen Gewächshauses beschäftigt. Es liegt gegenüber dem Hauptstandort. Auch hier wird es demnächst "überraschende Produkte" geben. "Die Leute erwarten von uns unmögliche Sachen, aber wir machen sie trotzdem", sagte Rob im September 2020. Sie verkauften Anfang des Jahres eines ihrer Gewächshäuser an einen anderen Erzeuger. Dann  stellten sie den Anbau einiger Produkte ein. Das ist nicht ungewöhnlich.

"Es wäre verrückt, wenn man jedes Jahr etwa fünf neue Sorten einführt und dafür das Angebot nicht um einige Sorten reduziert. Die Pandemie hat es leichter gemacht, mehrere Produkte loszuwerden. Es gibt immer Arten, von denen wir nur wenige mehr aus Liebe als aus kommerzieller Sicht behalten haben, Letztendlich muss man aber Entscheidungen treffen", sagt Stijn.

Entwicklungen
Apropos Entscheidungen – als die globale Corona-Krise letztes Jahr zuschlug, beschloss Koppert Cress, kreativ zu werden. So richteten sie beispielsweise an ihrem Hauptstandort einen Drive-Thru zum Verkauf ihrer Produkte ein. Sie erschlossen erfolgreich den Liefermarkt und machten einen Schritt in Richtung Belieferung von Supermärkten. "Es war großartig, dass uns das mit der Restaurant Vegetable Box gelungen ist. Das war eine Zusammenarbeit mit Albert Heijn [Supermarkt], Rungis [einem Großhändler] und anderen auf das Gastronomiegewerbe ausgerichteten Gartenbaubetrieben."


Kyona Senf

"Da ist uns etwas in kürzester Zeit gelungen, was wir vorher mit unseren Produkten nicht hinbekommen haben. Es sind keine typischen Konsumgüter", fügt Stijn hinzu. Er weist darauf hin, dass dies ein Ausnahmefall war. Realistisch gesehen glaubt er nicht daran, dass sie dauerhafte Regalflächen bekommen würden. "Außerdem können wir uns auch nicht plötzlich vollständig auf die Verbraucher konzentrieren. Dafür müssten wir unser ganzes Geschäft umstellen. Wir haben noch einen langen Weg vor uns, bis die Menschen mit Kresse hinreichend vertraut sind. Es wird noch ein paar Jahre dauern."

Trotzdem geht es voran, was u.a. auch an den Lieferdiensten von Restaurants und Köchen liegt. "Wir waren ziemlich angetan von diesen Lieferservices. Unsere Kresse-Varianten in vielen erkennbaren Geschmacksrichtungen haben sich gut geschlagen. Denken Sie an Basilikum oder Kresse mit Brokkoli-Geschmack. Diese Aromen sind sehr konzentriert und daher viel stärker. Sie sind wahre Vitaminbomben", sagt Stijn.

Die Köche lieferten den Verbrauchen viele Informationen und gaben Eräuterungen zu diesen besonderen Produkten. "Dadurch hatten wir auch eine andere Art von Kontakt zu den Köchen. Wir haben unsere Rolle darin untersucht und die Köche für ihren Lieferservice inspiriert. Wir waren nicht das einzige großartige Beispiel für Gespräche mit den Köchen", fährt Michiel fort.

Die Köche wählen auch hier letztendlich ihre Produkte aus und stellen sie dann ihrem Publikum vor. Infolgedessen fragen Verbraucher mittlerweile manchmal sogar die Kresseerzeuger, wo sie diese Produkte bekommen können. "Wir werden oft gefragt: 'Wo kann ich es selbst kaufen?' Jedenfalls nicht im Supermarkt. Sie erhalten diese entweder bei uns direkt oder in unserem Webshop. Den haben wir während der Pandemie eröffnet. Er war schon lange geplant und wurde, durch die Corona-Krise beschleunigt, in die Tat umgesetzt", sagt Michel.

Für kurze Zeit konnte man auch bei Gastgewerbegroßhändlern einkaufen. "Damit war die Schwelle für Verbraucher, unsere Produkte zu erwerben, vorübergehend niedriger", sagt Stijn. Er glaubt, dass der Webshop bleiben wird. "Wenn wir den jetzt wieder schliessen, bekommen wir Ärger", lacht er. "Das sind wir wirklich den Leuten schuldig, denke ich. Außerdem dürfen wir unsere neuen Fans nicht enttäuschen. Es gibt immer noch Leute, die jede Woche Produkte bei uns abholen. Sie kaufen aus gesundheitlichen Gründen ein, nicht weil sie unbedingt auf hohem Niveau kochen wollen. Es ist schön zu beobachten, dass unsere Produkte auch unter anderen Aspekten gesehen und geschätzt werden."

Kein Unterschied
Dutch Koppert Cress ist auch im Ausland zu finden. Auch dort hat die Marke des Unternehmens Fuß gefasst. In den USA baut Flavor Fields seit 2006 Kresse an und waren dort eine der ersten. Sie züchten unter anderem die Markensorte von Koppert Cress. Auch in der Türkei, Japan und Südkorea ist der Kresseerzeuger aktiv. Wir haben nach den Unterschieden bezüglich der COVID-19-Situation und dem Kresseverkauf in den Niederlanden gefragt. Stijn sagt, dass der amerikanische Markt mit dem in den Niederlanden sehr vergleichbar ist.

In Asien gibt es jedoch mehr Unterschiede. "In Japan ist unser Produkt überall erhältlich. Dort ist es für Bessergestellte einfacher zu bekommen. Die Köche kaufen dort auch in Supermärkten ein. Es gibt keine Trennung zwischen professionellen Einkäufern und Verbrauchern wie in den Niederlanden. Die strengen COVID-19-Regeln haben den Umsatz auch dort nicht drastisch reduziert. Aufgrund ihres kulturellen Hintergrundes halten sich dort die Menschen vielleicht strenger an die Regeln als in den Niederlanden."

Für den Rest des Jahres wird es für dieses Unternehmen voraussichtlich noch einige relevante Einschränkungen geben. Stijn weist darauf hin, dass mehrere Erzeugerkollegen im selben Boot sitzen wie sie. "Andere Kresse- und Kräutererzeuger sowie alle Erzeuger für das Gastronomiegewerbe wurden ebenfalls hart getroffen. Genau wie die Handelsunternehmen in dieser Branche. Wir haben alle das gleiche Ziel: Den Anbau und Verzehr von gesundem Gemüse zu fördern."

"Mit Rob als unserem sogenannten Gemüsebotschafter werden wir dies auch weiterhin tun. Auch mit unserer Demoküche, die wir gerne unseren Anbaukollegen überlassen. Manche Leute werden immer aktiver sein als andere. Jedoch wissen wir alle auch, dass wir selbst mehr gesündere pflanzliche Lebensmittel konsumieren müssen. Das wird gerade jetzt während der Corona-Pandemie viel zu wenig beachtet und tatsächlich auch gemacht", so Stijn abschließend.

Michiel van der Spek 
michiel@koppertcress.com

Koppert Cress
www.koppertcress.com

Erscheinungsdatum: