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Zitrusfrucht-Exporteur: "Wir fürchten um das Leben unserer LKW-Fahrer"

Zivile Unruhen bringen Hafen in Durban und Kühllager zum Stillstand

Seit der ehemalige Präsident Jacob Zuma inhaftiert wurde, herrscht in KwaZulu-Natal Anarchie. Der Betrieb am Hafen und auch die Kühllager stehen wegen der Proteste still. Die Transnet Port Terminals sind geschlossen.

Die Armee steht in KwaZulu-Natal und Gauteng bereit und viele Afrikaner teilen Videos von brennenden Einkaufszentren. Menschen stehlen mit Hilfe von Gabelstaplern Fernseher. Batterien werden aus Autos geklaut, die im Schaufenster stehen. Es gibt sogar ein Video, in dem Kinder eine komplette Kühltruhe mit Eis nach Hause schieben.

Ein neues Einkaufszentrum außerhalb von Pietermaritzburg, KwaZulu-Natal 

Viele LKWs sind ausgebrannt. Darunter auch einige Kühllaster, die Zitrusfrüchte geladen hatten. Ein Teil der N3, der Hauptverkehrsstraße, die Durban und Limpopo sowie Mpumalanga verbindet, musste geschlossen werden. Die Industrieorganisation AgriSA schätzt den Wert der Zitrusfrüchte, die wöchentlich zum Hafen in Durban transportiert werden auf rund 592 Millionen Rand (fast 35 Millionen Euro).

Die LKW-Fahrer fahren nicht mehr und warten die Situation ab. Ein Zitrusfrucht-Exporteur aus Limpopo sagte zu FreshPlaza: "Der gesamte Hafen ist blockiert. Niemand belädt oder entlädt. Die LKWs stehen einfach rum und die Fahrer müssen um ihr Leben fürchten. Wir sind dabei einen Plan zu machen, wie unsere LKW Fahrer sicher nach Hause kommen - die Proteste sind nur 100 Meter entfernt."

Ein anderer sagt: "Wir beobachten die Situation, aber es könnte sein, dass wir das Be- und Entladen weiter pausieren müssen."

Maersk Südafrika sagt dazu: "Durch die Blockade auf der N3 ist auch unser Betrieb beeinträchtigt. Um unsere Angestellten zu schützen, haben wir als Vorsichtmaßnahme beschlossen, den LKW-, Kühllager- und Depotbetrieb einzustellen. (Stand 12. Juli). Bisher ist der Transport über den Seeweg noch nicht eingeschränkt, weil wir am Hafen noch arbeiten können. Allerdings beobachten wir die Situation, sodass wir weitermachen können, sobald wieder alles sicher ist."

Die Polizei hat zugegeben, mit der Lage überfordert zu sein. In einigen Orten in KZN wie Amazimtoti und Verulam haben bewaffnete Bürger damit begonnen, sich nähernde Menschenansammlungen zu beschießen.

Im Moment scheint es so, als würden sich die Proteste nicht nach Osten oder ins Zentrum des Landes ausbreiten; am Ost- und Westkap gibt es keine Aufstände.

Mit Gabelstaplern räumen die Menschen die Läden leer.

Ein Spediteur im Hafen Durban, der zurückgekommen ist, berichtet davon, Schüsse gehört zu haben, und dass es Probleme mit der Wasserversorgung gebe.

Die ersten Proteste hatte es in Johannesburg in East Rand gegeben und jetzt ist auch West Rand betroffen. Laut aktuellen Berichten breiten sich die Aufstände auch nach Mafikeng und in die nordwestliche Provinz aus.

Mehr als 200 Menschen in KwaZulu-Natal wurden in Gewahrsam genommen und über 40 in Gauteng. Ihnen wird Diebstahl und Gewalt vorgeworfen, 6 Menschen sollen gestorben sein.

President Cyril Ramaphosa hat die Proteste verurteilt, er wird aber dafür kritisiert, nicht hart genug durchzugreifen.

Die Proteste sind eine Reaktion auf die Inhaftierung des ehemaligen Präsidenten Jacob Zuma; einige Mitglieder des African National Congress in KwaZulu-Natal haben die Freilassung des Politikers empfohlen, um so die Lage zu entschärfen.

Ein Tweet von Jacob Zumas Tochter, die auch ein Video gepostet hat, auf dem auf ein Poster von Präsident Cyril Ramaphosa geschossen wird. 'Amandla' ist ein Ausdruck, der vor allem im Zusammenhang der Apartheid genutzt wird, er bedeutet "Power (to the people)".

Wissenschaftler, die sich mit der Armut und Ungerechtigkeit in Südafrika beschäftigen, haben schon lange darauf hingewiesen, dass die Lage gerade während der Pandemie leicht eskalieren könnte.

"Es gibt kein Einkaufszentrum in Druban, das nicht angegriffen wurde", so ein Spediteur. "Wir machen uns Sorgen, was nach den Aufständen passiert, wenn es keine Lebensmittel mehr gibt."

Tweet vom Journalisten Nomsa Maseko in Pietermaritzburg.

Vor genau einem Jahr mussten die Zitrusfrucht Packstationen in Limpopo den Betrieb einstellen, weil LKW-Fahrer angegriffen worden waren.

Erscheinungsdatum: