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EDEKA-Zentrallager in Nieder-Olm

Mitarbeiter protestieren gegen umfassende Strukturänderung

Am gestrigen Mittwoch, den 03.03.2021, hat der Betriebsrat der Kaiser's Verwaltungs- und Beteiligungsgesellschaft mbH - aktuell ein Tochterunternehmen der EDEKA Zentrale eine - Betriebsversammlung durchgeführt. 

Die Arbeitsplätze der damaligen Mitarbeiter am Standort Nieder-Olm (Rheinland-Pfalz) wurden Anfang 2017 durch die erteilte Ministererlaubnis zur Fusion zwischen EDEKA und Kaiser’s Tengelmann für 5 Jahre (Moratorium) gesichert. Das wesentliche Ziel der Ministererlaubnis war unter anderem, dass eine nachhaltige Beschäftigungssicherung erreicht werden soll, indem der Fortbestand der bestehenden Betriebsstätten von Kaiser’s Tengelmann in ihrer Struktur gewährleistet wird.

Nachhaltiges Konzept fehlt
EDEKA war vom damaligen Minister auferlegt worden, dass man die Struktur und Vernetzung aller Filialen der Kaiser’s Tengelmann übernimmt und sie so nachhaltig aufstellt, dass sie auch nach dem 5-jährigen Moratorium weiter existieren und wirtschaftlich funktionieren kann. "EDEKA hat sich aber nicht an die Zusagen gehalten! Die Struktur und Vernetzung des Unternehmens Kaiser’s Tengelmann wurde aufgelöst, es wurde kein nachhaltiges Konzept in Nieder-Olm umgesetzt", erläutert ein Sprecher der Demonstranten.

Das Zentrallager gehörte zum Stichtag (01.01.2017) der Übernahme dem gesamten Unternehmen von Kaiser’s Tengelmann an. Es war damals Teil der „Betriebsstruktur der Kaiser’s Tengelmann“ und belieferte seine rund 450 Filialen in seinen Regionen München/Oberbayern, Berlin/Umland und Nordrhein mit ca. 7000 verschiedenen Langsamdreher-Artikeln. "Gleich 3 Monate nach der Übernahme durch die Ministererlaubnis, im März 2017, änderte die EDEKA die bestehende Struktur der Kaiser’s Tengelmann dahingegen, dass das Zentrallager nicht mehr seine Filialen liefern soll", kommentiert man.

Nachhaltigkeit und Integration
"Durch die von EDEKA eigenmächtig entschiedene Strukturänderung der Kaiser’s Tengelmann – ohne mit der Gewerkschaft ver.di zu reden, schließlich wurden Tarifverträge zur Ministererlaubnis vereinbart – konnten viele Mitarbeiter des Zentrallagers ein ganzes Jahr lang bis April 2018 nicht beschäftigt werden. Die Kollegen wurden durch die Nicht-Beschäftigung psychisch unter Druck gesetzt, damit sie das Unternehmen verlassen. Manche verließen das Unternehmen, manche aber langweilten sich den ganzen Tag und trieben in der Lagerhalle Sport oder schliefen auf Paletten", fährt Schmidt fort.

Mehrere Medien berichteten damals über den Zustand trotz Beschäftigungssicherung und Garantie durch die erteilte Ministererlaubnis. Aufgrund des öffentlichen Drucks vereinbarte die EDEKA ein ganzes Jahr später, im April 2018, einen Dienstleistungsvertrag mit der EDEKA Südwest Gesellschaft und der EDEKA Weinbergkellerei. "Nachhaltigkeit und Integration im ehemaligen Kaiser’s Tengelmann-Netzwerk sieht anders aus!", heißt es seitens der Mitarbeiter.

Die beiden Dienstleistungsverträge wurden zum 31.12.2021 gekündigt, der Lagermietvertrag ab 01.01.2021 nicht verlängert, sodass wir Ende dieses Jahres raus müssen. Der Vermieter Logicor sucht aktuell einen Nachmieter ab Januar 2022. Logicor hat unser 30.000 m2 großes Zentrallager zur Vermietung auf ihrer Homepage inseriert. "EDEKA hat die Zeit des Moratoriums nicht dafür genutzt, uns nachhaltig aufzustellen. Stattdessen hat man uns „kaputt gewirtschaftet“ und kein Interesse gezeigt, schwarze Zahlen mit unserem Zentrallager zu schreiben", meinen die Demonstranten

Teilbetriebsversammlungen als letzte Notmaßnahme
EDEKA gehört zu den führenden Einzelhändlern Deutschlands und es sei laut der Belegschaft auch möglich gewesen, das Lager nachhaltig und wirtschaftlich tragbar zu führen. "Man hat allerdings nichts Nachhaltiges unternommen und uns ein wenig im Lager beschäftigt, um uns ruhig zu bekommen. EDEKA wollte einfach nur abwarten und die Zeit überbrücken, bis die Ministererlaubnis vorbei ist", fügt man hinzu.

"Die Belegschaft ist über die Vorgehensweise und das Verhalten der EDEKA verärgert und enttäuscht, weil die EDEKA von Anfang an unsere Arbeitsplätze nicht nachhaltig sichern wollten. Deshalb sind die Mitarbeiter während der Teilbetriebsversammlungen nach draußen gegangen, um ihre Botschaft an die Verantwortlichen zu schicken", heißt es schließlich.

Bildquelle: Mitarbeiter des Zentrallagers der Kaiser's Verwaltungs- und Beteiligungsgesellschaft 

Weitere Informationen:

Betriebsrat:
+49 6136 918 2561

Gewerkschaft ver.di,
Landesfachbereichsleiterin Frau Monika Di Silvestre
+49 6131 9726 230

Erscheinungsdatum: