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Übersicht Weltmarkt Birnen

Der europäische Birnenmarkt scheint momentan in einer kleinen Sackgasse zu stecken. Man spricht von einer schwierigen Saison der Conference in den Niederlanden. Auch andere traditionelle Birnenländer, wie Italien und Deutschland, haben mit einer unzureichenden Nachfrage zu kämpfen. Frankreich scheint die positive Ausnahme zu sein, wo der Birnenmarkt unverändert wächst. Während auf der Nordhalbkugel die Früchte aus dem Lager angeboten werden, ist südlich des Äquators die Ernte in vollem Gange. Auch in den südlichen Anbauländern verläuft die Saison nicht ohne Probleme: Die anhaltende Corona-Krise, aber auch das Wetter und der Brexit sorgen für die nötigen Herausforderungen. 

Belgien: Schwierige Conference-Saison
Die belgische Conference-Saison verläuft schleppend. Die diesjährige Ernte war größer als von vielen Erzeugern und Händlern erwartet, was zu großen Mengen auf dem Markt führte. Hinzu kommt, dass die Nachfrage erst spät einsetzte, so dass sehr viele Birnen auf dem Markt sind. Das drückt die Preise.

Doyenné du Comice hat eine gute Saison hinter sich. Die Kühlzellen sind fast leer und die Saison endete mit guten Preisen.

Niederlande: Markt der Conference-Birnen nicht ermutigend
Der Conference-Markt ist derzeit nicht ermutigend, so ein niederländischer Exporteur. "Es geht genug weg in so gut wie allen Ecken Europas und darüber hinaus. Leider führen diese großen Verkäufe nicht zu guten Preisen. Die Lagerbestandszahlen sowohl der Niederlande als auch Belgiens zum 1. Februar geben zu denken. Die Spaltung in der Branche ist sehr groß und führt dazu, dass es zu viele Anbieter gibt, gegenüber den immer weniger werdenden Abnehmern. Ein Phänomen, für das wir alle verantwortlich sind und das mittelfristig nicht gelöst werden wird. Dies fördert in keiner Weise eine gute Preisbildung."

In Bezug auf Importbirnen erwartet er, dass die Einzelhändler einen Schritt zurücktreten werden. "Immerhin haben sie bis Juli/Aug gute europäische Früchte zur Verfügung. Ein Lichtblick war das Ende der Comice-Birnensaison, die äußerst erfolgreich verlief. "Die Anbaufläche wird aufgrund der anspruchsvollen Anbauweise kleiner, dies kombiniert mit einer stabilen Gruppe von Käufern/Konsumenten ergibt eine gesunde Bilanz und bietet wieder Perspektiven für die Zukunft."

Italien: Angebot und Nachfrage im Gleichgewicht
Der Verkauf von Birnen in Italien verläuft ohne allzu große Probleme. Die Nachfrage nach Birnen ist jedoch nicht hoch, aber in Kombination mit einer schlechten Ernte ist der Markt für Angebot und Nachfrage gut ausgeglichen. Ein Händler gibt an, dass die Sorte William die Birne mit den meisten Problemen im Verkauf ist. Im Allgemeinen sind die Preise nicht hoch, aber auch nicht zu niedrig. Ein anderer Händler äußert Bedenken, weil in den kommenden Wochen Abate-Birnen aus Südamerika in Europa eintreffen werden. Das könnte ein Risiko für die unverkauften italienischen Birnen darstellen.

Deutschland: Zu kleine Nachfrage, konstante Preise
Obwohl das Angebot aus Italien, den Niederlanden und Deutschland leicht zurückging, reichte es immer noch aus, um die Nachfrage zu decken. Die südafrikanische Bon Chretien spielte nur eine untergeordnete Rolle; die neue Ernte wurde in Hamburg für 16 Euro/12,5 kg (70 Stück) verkauft. Das Winterwetter dämpfte die Nachfrage auf breiter Front. Der Handel verläuft daher auch langsam, obwohl sich dies nicht so sehr im Preis niederschlägt. Immerhin ist das Preisniveau sehr konstant. In Köln sind die Preise für holländische Birnen im Laufe der Woche leicht gesunken. In München hingegen war der Preis für italienische Birnen generell etwas höher als zuvor. In Hamburg schließlich wurden die Preise für türkische Deveci der großen Sorte leicht nach oben angepasst.

Spanien: Birnenexporte verliert an Boden
Es war bisher ein sehr schwieriges Jahr für die spanische Blanquilla-Birne, mit Qualitätsproblemen aufgrund von Frost und einem Überangebot an kleineren Größen. Die wichtigsten Exportmärkte sind Italien, Israel und Griechenland. Allerdings ist Israel in diesem Jahr ausreichend mit heimischen Produkten versorgt. Außerdem bevorzugen die israelischen Konsumenten die größeren Formate, die in dieser Saison in Spanien extrem rar sind. Griechenland setzt inzwischen mehr und mehr auf den eigenen Anbau, so dass der Import aus Spanien nach unten korrigiert wurde. Auch Zypern wird mit griechischen Produkten beliefert, was bedeutet, dass auch dieser Markt immer mehr verschwindet.

Die Spanische Conference war in der ersten Saisonhälfte sehr beliebt, so dass die Nachfrage das Angebot deutlich überstieg. Dies änderte sich, sobald die niederländischen und belgischen Mengen auf den Markt kamen und zu niedrigen, attraktiven Preisen angeboten wurden. Infolge dieses Preisdrucks wurden auch die spanischen Preise nach unten angepasst. Die spanischen Lagermengen sind zwar gering, aber solange die Niederlande und Belgien weiterhin Druck auf den Markt ausüben, scheint sich das Szenario einer schwierigen Saison abzuzeichnen.

Längerfristig spiele auch der Klimawandel eine große Rolle, berichtet ein spanischer Exporteur. "Wärmere Winter bedeuten, dass belgische und holländische Conference-Birnen im Geschmack süßer werden, was bedeutet, dass das spanische Produkt auf dem internationalen Spielfeld an Bedeutung verliert."

Südafrika: Exporte liegen hinter dem Zeitplan
Die südafrikanische Birnensaison liegt bei den Exporten um etwa 500.000 12,5-kg-Kisten im Vergleich zu dieser Zeit im letzten Jahr zurück. Der Start in die Saison ist schleppend verlaufen. Ein Drittel der bisher exportierten 1,5 Millionen Kisten Birnen sind nach Europa gegangen. Die zweit- und drittgrößten Abnehmer südafrikanischer Birnen sind der Mittlere Osten und Russland.

Die frühe Ernte von William/ Bo Chretien (Bartlett) Birnen ist vorbei, aber durch die Vergröberung der Birnen war der Export rückläufig. Die Ernte der Packhams hat ebenfalls begonnen und eine Reihe von Erzeugern hat kommentiert, wie schön die Früchte in diesem Jahr sind, daher werden höhere Mengen an Packhams erwartet. Ein großer Hagelsturm in der Langkloof-Region vor etwa einem Monat hat in den dortigen Birnenplantagen große Schäden angerichtet.

Die Schätzung für Birnen für das Jahr 2021 liegt bei 17,14 Millionen 12,5-kg-Kisten, was in etwa den Mengen des letzten Jahres entspricht. Ein Birnenhändler sagt, dass die Gesamtnachfrage nach Kernobst im Moment etwas niedrig ist und die Preise nicht großartig sind.

Ozeanien: Besorgnis über Pflücker-Mangel
Die Birnenernte in Australien und Neuseeland kommt nun langsam in Gang, aber beide Länder sind besorgt über den Mangel an Pflückern. Beide Regierungen haben aufgrund der Corona-Maßnahmen ihre Grenzen seit etwa einem Jahr hermetisch abgeriegelt, um den Zustrom von internationalen Erntehelfern zu verhindern. Dies könnte zu geringeren Ernten führen, aber es ist noch zu früh, um genaue Ernteschätzungen vorzunehmen. Die Probleme könnten die Landwirte auch dazu ermutigen, Qualität vor Quantität zu setzen.

In Australien wurden im vergangenen Jahr (bis Juni 2020) 118,5 Tonnen Birnen angebaut, so die Statistik von Hort Innovation. Dies entspricht einem Wachstum von vier Prozent im Vergleich zu 2019. Der Gesamtwert der Ernte stieg ebenfalls um 13 Prozent auf 130 Millionen Dollar, wobei 39 Prozent letztlich in der Verarbeitungsindustrie landeten. Australien exportierte ebenfalls 9,7 t, wobei knapp ein Drittel (3,2 t) in das benachbarte Neuseeland ging. Bei den Sorten ist Packham mit 63 Prozent der Gesamternte immer noch die führende Birne auf dem Frischmarkt, gefolgt von Williams-Birnen (20 Prozent) und Beurré Bosc (10 Prozent). Etwa 60 Prozent der australischen Bevölkerung konsumiert frische Birnen.

Argentinien: durchschnittliche Ernte, guter Exportmarkt
In Argentinien begann die Ernte wie erwartet in Woche 2-3. Die geschätzten Mengen liegen nahe dem Durchschnitt, wobei Hagelschauer möglicherweise zu einem leichten Minus führen. Eine kurze Hitzewelle im Januar könnte bei späten Williams-Birnen zu Qualitätsproblemen führen. Auf der Vermarktungsseite sind Russland und Brasilien die wichtigsten Exportmärkte für argentinische Birnen, gefolgt von Europa und den USA. Die höhere Nachfrage in Europa in dieser Saison wurde durch Mengen gestillt, die normalerweise für Russland bestimmt sind. Insgesamt zeigt der Exportmarkt derzeit eine hohe Nachfrage nach argentinischen Birnen und es wird erwartet, dass dieser Trend während der gesamten Saison anhalten wird.

Chile: Geringe Auswirkungen der Regenfälle
Obwohl die jüngsten Regenfälle in Chile einen kleinen Einfluss auf die Birnenmengen hatten, ist dieser im Vergleich zu den umliegenden Ländern minimal. Solange die Landwirte die erforderlichen Maßnahmen ergreifen, um ihre Pflanzen vor den Regenfällen zu schützen, sollten die Auswirkungen minimal sein. Die Produktion in Chile ist derzeit in vollem Gange und die Mengen werden per Schiff an zahlreiche Exportmärkte verteilt.

Frankreich: Birnenmarkt auf dem Vormarsch
Die französische Birnensaison entwickelt sich bis jetzt zur vollen Zufriedenheit. Die Volumina sind etwa 10 % höher als im letzten Jahr, die Qualität im Lager ist ebenfalls sehr gut. Die Birnen haben durchweg einen hohen Brix-Wert und kaum Schalenschäden. Auch mit dem Umsatz ist die Branche mehr als zufrieden: Die französischen Konsumenten haben die heimische Birne wieder ins Herz geschlossen und der Konsum steigt. Vor allem jüngere Verbraucher sind von den neuen Sorten, die in den letzten Jahren auf den Markt gekommen sind, begeistert. Sie sind daher bereit, für heimische Birnen mehr zu bezahlen. Die Verkäufe sind sogar auf dem Weg, Rekorde zu brechen, berichtet man. Das hat allerdings eine Kehrseite: Der Bedarf kann derzeit nicht vollständig mit eigener Produktion gedeckt werden.

Nordamerika: Kleine Birnen und bescheidene Ernte, hohes Preisniveau
Nordamerika erlebt in diesem Jahr eine kleinere Ernte als 2019, berichtet Bellevue-Marktforscher Randy Hartmann. "Die führende Sorte in Washington und Oregon ist immer noch die D'Anjou mit einem Anteil von etwa 50 Prozent. Dies ist jedoch deutlich weniger als die zuvor geschätzten 8,5 Millionen Packungen und entspricht einem jährlichen Volumenrückgang von 11 Prozent. Dies lässt sich teilweise durch niedrigere Erträge auf älteren Plantagen erklären." Das könnte auf Dauer ein Problem für den regionalen Anbau werden, so Hartmann. "Dies in Kombination mit steigenden Arbeitskosten und anderen Herausforderungen beim Anbau, der Ernte, der Verpackung und der Vermarktung hat unweigerlich Folgen für die lokale Wirtschaft und das Wohlstandsniveau unserer Landwirte."

Die Birnensorte Bartlett hingegen ist laut Hartmann auf dem Vormarsch, mit einem geschätzten Zuwachs von 500.000 Colli pro Jahr. D'Anjou und Bartlett machen zusammen etwa 75% der Gesamternte aus, gefolgt von Bosc (14%) und Red D'Anjou (5%).

Diese Saison zeichnet sich durch kleine Größen bei der Mehrzahl der Sorten aus. Kombiniert mit knappen Mengen und einer zunehmenden Nachfrage aus dem Foodservice, der jetzt langsam wieder losgeht, führt dies zu einem sehr hohen Preisniveau. "Im Durchschnitt ist der Packungspreis 3 bis 4 Dollar höher als 2019", bestätigt Hartmann auf Nachfrage. "Das hat alles mit einem knappen Angebot, guter Qualität, einem höheren Anteil an Früchten mit hohem Brixwert und entsprechender Größe für den Handel zu tun, sowie einem guten Pack-out und relativ wenigen Produktausfällen. Die Ernte 2020 wird daher als ein außergewöhnlich gutes Birnenjahr in Erinnerung bleiben. Außerdem steigt die Beliebtheit der Birne im nationalen Einzelhandel zwischen 8-15 Prozent pro Jahr."

Hartmann geht davon aus, dass die heimischen Barletts noch etwa zwei Wochen lang im nationalen Einzelhandel erhältlich sein werden. Danach werden importierte Bartlett-Birnen ihren Auftritt haben.

Großbritannien: Südafrikanische Saison in den Startlöchern
In Großbritannien bereitet man sich auf den Beginn der südafrikanischen Birnensaison vor. Die ersten Birnen aus Südafrika sind derzeit auf dem Weg und werden bald im Handel erhältlich sein. Der Brexit verursacht vorerst keine größeren Probleme, allenfalls eine leichte Verzögerung in den Häfen. Das hat allerdings mehr mit der Unterbesetzung in Zeiten von Covid-19 zu tun als mit dem Brexit als solchem. Es kann jedoch dazu führen, dass neue Container über einen anderen Hafen umgeleitet werden, was zu höheren Transportkosten für den Importeur führt.

Aktuelle Schätzungen der Mengen in inländischem Lager sind noch ausstehend. Händler berichten jedoch, dass die Nachfrage im Einzelhandel durchweg hoch und stabil ist.

China: Exportspitze im März erwartet
Die Nachfrage nach chinesischen Birnen kommt derzeit hauptsächlich aus Südostasien. Während des chinesischen Neujahrsfestes kam der Export praktisch zum Erliegen, da die meisten Packstationen und anderen Einrichtungen geschlossen waren. Eine erste Exportspitze wird ab Mitte März erwartet, wobei die ersten chinesischen Birnen im Laufe des Monats Mai in Europa eintreffen werden.

In Bezug auf die Logistik steht die chinesische Exportwirtschaft derzeit vor großen Herausforderungen. Die Transportkosten für Seecontainer sind nach wie vor hoch, ebenso der Inlandstransport. Die inländische Produktion ist in der letzten Saison stark zurückgegangen, daher sind die Preise deutlich höher als normal. Die genauen Lagermengen sind geheimnisumwittert, aber es wird erwartet, dass bis Mitte Juni ein ausreichender Vorrat vorhanden sein wird. Die niederländische Conference-Birne ist auf dem chinesischen Markt auf dem Vormarsch: Aufgrund der bescheidenen Mengen auf dem chinesischen Markt ist der Preis relativ hoch und der Marktanteil im Vergleich zur heimischen Produktion minimal.