Bisher war die Genossenschaft Faircoop mit ihrem Label Fairebel für ihre Milchprodukte bekannt, doch jetzt geht man neue Wege: Ab sofort werden auch fair gehandelte Äpfel und Birnen angeboten. Das erweitere Angebot wurde am Donnerstagmorgen im Rahmen einer Video-Pressekonferenz vorgestellt, berichtet die ostbelgische Zeitung Grenzecho.
Nicht nur der Milchmarkt steht unter Druck, sondern auch der Absatzmarkt für Äpfel und Birnen. Hier setzt die Genossenschaft Faircoop an. „Unsere Branche steht schon länger unter starkem Druck“, erklärt Xavier Laduron, Obstbauer aus der Region Visé, bei der Konferenz. Er berichtete von Problemen, wie man sie so oder ähnlich auch im Milchsektor kennt. Ein wichtiger Markt sei über Nacht aufgrund des geopolitischen Konflikts mit Russland weggebrochen, und die öffentliche Hand müsse immer wieder mit Unterstützungsmaßnahmen eingreifen, um Insolvenzen in der Obstproduktion zu vermeiden.
Faircoop-Präsident Erwin Schöpges und Obstbauer Xavier Laduron (r) / Bild: Faircoop
„Der Drang nach immer billigeren Produkten und zunehmende staatliche Unterstützung – das funktioniert nicht. Steuergelder sollten für den Bau von Krankenhäusern verwendet werden, nicht für die Subventionierung von Obstunternehmen. Nur ein fairer Verbraucherpreis für ein qualitativ hochwertiges Produkt aus eigenem Land kann letztendlich sicherstellen, dass unsere Unternehmen wieder gesund werden, dass wir eine faire Vergütung für unsere Produkte erhalten, dass wir unsere Mitarbeiter würdig bezahlen können und dass dieses Produkt auch morgen in den Regalen der Geschäfte liegt.“ Ab Donnerstag sind Birnen unter anderem in den Carrefour-Supermärkten und in unabhängigen Obst- und Gemüseläden erhältlich.
Weitere Informationen:
https://fair.coop/de/