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Landwirtschaftsminister Backhaus besucht das Projekt "Landwirtschaft für Artenvielfalt"

Mecklenburg-Vorpommern: Ackern für Artenvielfalt

Sommerfrische auf dem Land: Dr. Till Backhaus, Landwirtschafts- und Umweltminister des Bundeslandes, besuchte einen Ökohof aus dem Projekt „Landwirtschaft für Artenvielfalt“ im Rahmen der Sommerreise der Arbeitsgemeinschaft der ökologischen Anbauverbände Mecklenburg-Vorpommerns (AG ÖL MV). Der Besuch steht unter dem Thema „Leistungen des Ökolandbaus für die Artenvielfalt“. Denn gerade in landwirtschaftlich geprägten Lebensräumen ist der
Artenrückgang für gewöhnlich dramatisch. Initiator des Projektes ist der ökologische Anbauverband Biopark, der es 2011 mit Unterstützung des Landwirtschaftsministeriums MV ins Leben rief. Partner sind der WWF, das Leibniz-Zentrum für
Agrarlandschaftsforschung (ZALF) und EDEKA Nord, die die Produkte des Projektes (Fleisch- und Wurstwaren, Kartoffeln, Zwiebeln) vermarktet.

Die Betriebe, die an diesem Projekt teilnehmen, setzen biodiversitätsfördernde Maßnahmen um, die speziell auf ihre Höfe und deren Bedingungen angepasst sind. In kurzen Vorträgen wurde der deutliche Verlust der Artenvielfalt in den letzten 30 bis 50 Jahren konstatiert. Da der ökologische Landbau ein wichtiges Instrument für den Erhalt der Biodiversität ist, wird der Ausbau der Förderung des ökologischen Landbaus durch die AG ÖL MV zwingend gefordert. Zumal die Bundesregierung das Ziel ausgegeben hat, dass der ökologische Landbau bis 2030 einen Anteil von 20% an der
landwirtschaftlichen Nutzfläche erreichen soll. In Europa liegt das Ziel sogar bei 25%.

Weitere Forderungen der AG ÖL MV an die Politik sind die Reduktion von Pflanzenschutzmitteln im konventionellen Landbau und ein Verbot von Glyphosat, die Besteuerung umweltbelastender Betriebsmittel entsprechend des potentiellen Schadens, die Honorierung der extensiven Weidehaltung, 0% Mehrwertsteuer für nachhaltige, regionale Ökoprodukte, die Steigerung des Absatzes regionaler Ökoprodukte durch deren Verwendung in der Außer-Haus-Verpflegung (AHV). Im Anschluss konnten die Gäste noch die Agrar- und Handels GmbH Wokuhl in Augenschein nehmen. Der Betrieb betreibt ökologische Rinderhaltung und baut Gerste, Hafer, Roggen und Lupine an.

Die Flächen bieten beste Voraussetzungen für den Artenschutz: Ein Teil von ihnen liegt im Naturpark Feldberger Seenlandschaft, andere gehören zum FFH- "Sandergebiet südlich Serrahn". im Norden grenzt der MüritzNationalpark an. Zum Erhalt der hohen Artenvielfalt lässt der Hof viele Flächen ungedüngt. Das hilft Wildpflanzen, die karge Böden bevorzugen wie Sandglöckchen und Sand-Strohblume. Ackergras- und Grünlandflächen werden nur einmal in der Saison beziehungsweise spät gemäht - optimal für Insekten sowie für brütende Wiesenvögel. Auf einer Moorwiese, die zum europaweit geschützten Lebensraum der "kalkreichen Niedermoore" gehört, wächst das in Mecklenburg-Vorpommern stark gefährdete Sumpf-Herzblatt und weitere seltene Arten wie der Fieberklee.

Über 50 % der Fläche Deutschlands wird für landwirtschaftliche Zwecke genutzt. Doch selbst einst weit verbreitete Arten wie Feldhase, Braunkehlchen oder Fasan sieht man inzwischen selten. Auch Ackerwildkräuter, Insekten und Amphibien sind auf dem Rückzug. Da es bisher kein Naturschutz-Siegel als Zusatz in den Anbaurichtlinien für den ökologischen Anbau gibt, schafft „Landwirtschaft für Artenvielfalt“ hier Ersatz. Es hat zum Ziel, dass Landwirtinnen und Landwirte ihre Flächen so bewirtschaften, dass sie Lebens- und Rückzugsraum für wildlebende Tier- und Pflanzenarten bieten.

Eine Datenbank dokumentiert die Maßnahmen und nachgewiesene Arten. Naturschutzfachliche Beraterinnen und Berater zählen auf einigen Betrieben auch die Bestände bestimmter Arten. So können Auswahl und Umsetzung der Maßnahmen stetig optimiert
und die Effektivität für den Artenschutz gesteigert werden.
Das Projekt wurde 2011 auf Initiative des ökologischen Anbauverbands Biopark ins Leben gerufen. Derzeit nehmen über 72 Betriebe teil, die vornehmlich in Nord und
Nordostdeutschland liegen.

Weitere Informationen:
https://www.landwirtschaft-artenvielfalt.de/ 

Erscheinungsdatum: