Melden Sie sich für unseren täglichen Newsletter an um immer auf dem neusten Stand zu bleiben!

Anmelden Ich bin bereits angemeldet

Sie haben eine Software (Adblocker) installiert, der unsere Werbung blockiert.

Da wir die Nachrichten kostenlos zur Verfügung stellen, sind wir auf die Einnahmen aus unseren Werbebannern angewiesen. Bitte deaktivieren Sie daher Ihren Adblocker und laden Sie die Seite neu, um diese Seite weiter zu nutzen.

Klicken Sie hier für eine Anleitung zum Deaktivieren Ihres Adblockers.

Sign up for our daily Newsletter and stay up to date with all the latest news!

Abonnieren I am already a subscriber
Wer erntet unsere Spargeln?

“Hier in Westeuropa will doch niemand mehr solche Berufe ausüben"

Dieses Jahr verkauft der Bio-Großhändler Gebana AG wieder die Bio-Spargeln von Beate Mayer und Sepp Keil. Geschlossene Grenzen und Einreiseverbote hätten das beinahe verhindert. Dass es nun doch möglich ist, finden nicht alle gut.

Beate Mayer ist wütend. Die Spargelbäuerin aus Süddeutschland hat gerade 12 Erntehelfer in einem grossen gemieteten Bus in Baden-Baden abgeholt. Eigentlich müsste sie das glücklich machen, denn ihre Ernte ist nun gesichert.

Beate Mayer ist aber nicht glücklich. In den Medien und in den sozialen Netzwerken liest sie harsche Kritik. Kritik an der deutschen Bundesregierung, die während der Corona-Krise 80’000 Erntehelferinnen und -helfer aus Rumänien einfliegen lässt. Kritik an der Landwirtschaft, die offenbar einheimische Helfer verschmäht und lieber billige Arbeitskräfte aus dem Ausland anheuert.


Blick auf das Spargelfeld des Biolandhofs Keil / Bild: Beate Mayer

Spargelstechen ist harte Arbeit
“Dieses Geschimpfe ist naiv und kurzsichtig”, sagt Beate Mayer am Telefon. “Hier in Westeuropa will doch niemand mehr solche Berufe ausüben. Selbst Gärtner oder Bauer will ja kaum noch jemand werden.”

Spargelstechen ist ein Job für junge, kräftige Männer. Es ist harte Arbeit, wie Frau Mayer sagt. “Man muss bei Wind und Wetter durch den Matsch waten oder in der prallen Sonne in gebückter Haltung stehen und den ganzen Tag 10 Kilo schwere Körbe schleppen.” Das Stechen der Spargeln ist zudem anspruchsvoll. “Es ist eine Spezialtätigkeit”, sagt Mayer, “das muss man können.”

Angesichts des drohenden Helferausfalls wegen Corona hat sie dieses Jahr einen Versuch mit Studentinnen und Studenten aus der Region gewagt. "Die jungen Frauen haben es nicht lange ausgehalten und bei den Männern lief es auch nicht viel besser", sagt Mayer.

Einen guten Eindruck wie viel Können es tatsächlich braucht, liefert der Erfahrungsbericht von Esther Thalmann. Die Redaktorin der Schweizer Bauernzeitung stellte sich Mitte April für einen Tag aufs Spargelfeld. Sie beschreibt das Spargelstechen als Knochenjob und gibt zu, dass sie viele zerbrochene Spargeln aus der Erde holte.


Spargelstecher auf dem Biolandhof. / Bild: Beate Mayer

So viel Lohn wie in einem ganzen Jahr in der Heimat
Die 12 rumänischen Helfer von Beate Mayer und Sepp Keil – sie sind allesamt Männer – machen diesen Job seit vielen Jahren. Jeden Frühling kommen sie nach Kelheim auf den Hof und stechen Spargeln.

Sie leben auf dem Hof und arbeiten täglich bis zu 10 Stunden, auch an Sonn- und Feiertagen. In einer Stunde ernten sie rund 16 Kilo und verdienen dabei 9.35 Euro. Am Ende der Saison gehen sie mit so viel Geld nach Hause, wie sie in Rumänien in einem ganzen Jahr verdienen würden.

Quelle. Gebana AG 

Weitere Informationen:
www.spargel-insel.de/das-sind-wir.html  

Erscheinungsdatum: