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Weltmarkt Übersicht der Auswirkungen des Coronavirus

Heute sieht der Weltmarkt etwas anders aus, als Sie es gewohnt sind. Diese Woche folgten die Maßnahmen der verschiedenen nationalen Regierungen schnell aufeinander. Daher diesmal ein Überblick über die Auswirkungen der getroffenen Maßnahmen auf den weltweiten Obst- und Gemüsehandel.

In fast allen Ländern werden Vorkehrungen getroffen: Arbeit so weit wie möglich von zu Hause aus, Lagerhallen, die aufgrund des Abstands zwischen den Mitarbeitern mit halber Besatzung arbeiten, Fahrer, die im Lkw bleiben müssen, und Einschränkungen auf Räumlichkeiten im Unternehmen. Die Nachfrage konzentriert sich auf den Einzelhandel, obwohl in einigen wenigen Ländern bereits zu erkennen ist, dass dieser Boom wieder abflacht, da die Vorräte bei den Menschen nun auf Niveau liegen. Die Nachfrage nach Zitrusfrüchten steigt aufgrund des Vitamin C Gehaltes in der Frucht. Spanien berichtet jedoch, dass es kaum noch Vorräte gibt und die Preise dadurch steigen. Unterdessen befürchten die Händler von Avocados, Mangos und Beeren eine geringere Nachfrage nach ihren Produkten. In der Logistik sind es vor allem der Mangel an Kühlcontainern und die Einschränkungen in der Luftfracht, die den Sektor behindern. Der Straßenverkehr in Europa wird durch Kontrollen an den Binnengrenzen behindert. Auch die Angst vor einem Arbeitskräftemangel beschäftigt die Landwirte.

Niederlande: Supermarktumsätze steigen explosiv, Gastronomielieferanten sehen ihre Umsätze verdunsten
Bizarre Szenen in den Supermärkten am vergangenen Wochenende. Neben den Toilettenpapierrollen, der Handseife und den Nudeln wurde trotz der Warnungen auch in den O&G-Abteilungen massenweise eingekauft. Das CBL stellte fest, dass einige Verbraucher viel mehr als ihre normalen täglichen oder wöchentlichen Lebensmittel kaufen. Die Folgen für den O&G-Handel sind sehr unterschiedlich. Die Lieferanten der Supermärkte sehen ihren Umsatz enorm steigen. Die Gastronomielieferanten hingegen sehen ihren Umsatz verdunsten. Laut Steven Martina, dem CEO von The Greenery, überstieg das Volumen des vergangenen Wochenendes das der Oster- und Weihnachtsfeiertage.

Im Gegensatz dazu sind die Hotel- und Gaststättenbetriebe seit Sonntagabend geschlossen, so dass diese Zielgruppe in einer ernsten Notlage ist. Aber es gibt auch große Bedenken auf der Importseite, insbesondere bei den Lieferanten in weiter Ferne. Es ist sehr schwierig, Entscheidungen über den Handel zu treffen, der in drei oder vier Wochen eintreffen wird.

"Wir sehen dies jetzt unter anderem bei den Vorbereitungen für die südafrikanische Zitrussaison. Die Unsicherheit ist am größten", sagt Michel Jansen von Total Produce. Der Ansturm scheint hauptsächlich auf Produkte zu gehen, denen eine positive Wirkung zugeschrieben wird, wie Ingwer und Knoblauch und langlebige Produkte wie Zwiebeln, Kohl und Äpfel. Der Kartoffelmarkt scheint von der Situation noch nicht zu profitieren. Die Marktverkäufer fühlen sich jetzt, da viele öffentliche Märkte geschlossen sind, im Vergleich zu den Supermärkten negativ benachteiligt. Allerdings gibt es in den Niederlanden noch keine vollständige Sperre, wie es in anderen Ländern wohl der Fall ist. Erzeuger, denen Absatz fehlt, zeigen sich mit Drive-Inn Handel erfinderisch, um ihre Produkte noch zu vermarkten. Auch innerhalb der O&G-Branche arbeiten mehr Menschen als je zuvor von zu Hause aus. Viele Kunden betreten das Lager nicht mehr. Im Allgemeinen fühlt sich die Wirtschaft durch das von der Regierung verkündete Paket von Unterstützungsmaßnahmen gestützt.

Belgien: Vor allem Kartoffelsektor betroffen
Obwohl Belgien sicherlich vom Coronavirus betroffen ist, sind die Auswirkungen auf die Importe noch nicht so erheblich. Die Lieferung von Überseeprodukten geht vorerst weiter, aber das kann sich schnell ändern, Flüge werden gestrichen und die Importeure hoffen, dass die Häfen nicht zum Stillstand kommen. Der Verkauf im Europäischen Zentrum für Obst und Gemüse wird wie gewohnt fortgesetzt. Der Verkauf findet nicht mehr in der Galerie statt und die Muster werden nicht mehr ausgelegt. Die Galerie bleibt weiterhin zugänglich, aber das Zentrum fordert, dass Bestellungen möglichst per Telefon oder E-Mail aufgegeben werden. Im Kartoffelsektor sind heute vor allem die Unternehmen betroffen, die Großküchen und Fastfood-Firmen mit Kartoffeln und Pommes beliefern. Was die Bestellungen von verarbeitetem Gemüse betrifft, so gibt es einen Rückgang der Verkäufe an Großkantinen zu verzeichnen - immerhin nehmen Schulen, Krankenhäuser, nichts mehr oder aber nur sehr wenig ab - aber dies wird durch einen verstärkten Einkauf durch den Einzelhandel etwas kompensiert.

Vereinigtes Königreich: Die größte Herausforderung werden die Arbeitskräfte im Mai sein
Die Nachfrage nach Obst und Gemüse verlagert sich vom Foodservice auf Supermärkte und Krankenhäuser. Jetzt, wo die Menschen horten, sind die Regale in den Supermärkten für Obst und Gemüse oft leer. Mit einer Verschiebung der Nachfrage kaufen Menschen Obst und Gemüse mehr in den örtlichen Supermärkten, die direkt auf dem Großmarkt kaufen. Auch die Großmärkte selbst öffnen ihre Türen für den Direktverkauf. Die Hauptsorge der Landwirte ist ein drohender Mangel an Arbeitskräften aus Osteuropa. Dies war bereits beim Brexit der Fall, wird aber mit dem Corona-Virus wird das noch schlimmer. Ein Produzent schlug vor, dass die Leute in den Hotels und Restaurants dann vielleicht helfen könnten, obwohl er nicht glaubt, dass sie die richtige Einstellung dazu haben.

Deutschland: Drohender Mangel an Saisonarbeitern und Logistikpersonal
In Deutschland besteht vorerst kein Grund, um die Versorgung mit frischem O&G zu fürchten. Was jedoch das Personal innerhalb des Sektors betrifft, sieht der DFHV kurzfristig große Probleme voraus. "Der bestehende Mangel an Lkw-Fahrern wird sich weiter erhöhen", sagt DFHV-Chef Dr. Andreas Brügger. Er plädiert daher für eine Entschärfung der Präventionsmaßnahmen, damit die Logistikkräfte nicht unnötig unter Quarantäne gestellt werden.

Ähnliches gilt für Saisonarbeiter: Derzeit besteht ein akuter Bedarf an Personal, um den ersten Spargel der Saison zu stechen. "Es ist nicht gut, wenn O&G nicht von A nach B transportiert oder gar geerntet werden kann", heißt es in Brüggers dringender Botschaft.

Österreich: Niedergeschlagene Stimmung im Land
Österreich hat strenge Sicherheitsvorkehrungen getroffen, um eine weitere Verbreitung des Virus zu verhindern. Zusammenkünfte, an denen mehr als fünf Personen beteiligt sind, sind nicht zulässig, und die Bewegungsfreiheit ist stark eingeschränkt. "Man merkt, dass es auf der Straße ruhig ist, die Atmosphäre ist bedrückend. Die Supermärkte befinden sich seit einer Woche wegen des massiven Horten in einem völligen Chaos, und die Großmärkte sind immer noch voll in Betrieb."

Ein Händler, der hauptsächlich den Horeca-Sektor beliefert, spricht von einem Umsatzrückgang von rund 90%. "Obwohl die Regierung über Entschädigungsregelungen spricht, bleibt abzuwarten, ob dies auch für KMUs gilt. Man versucht nun, das Beste daraus zu machen, so der Händler. "Wir beliefern schon seit einiger Zeit Privatpersonen mit Obstpaketen, wir werden dies so weit wie möglich ausbauen. Viele Konsumenten kommen derzeit nicht in die Öffentlichkeit, einschließlich des Einzelhandels, und lassen ihre Lebensmittel wie eine Selbstverständlichkeit nach Hause liefern."

Schweiz: "Dramatische Szenen im Supermarkt"
Seit mehr als einer Woche sieht man im Schweizer Einzelhandel täglich leere O&G-Regale. Die täglichen Bestellung schwanken um 60% über dem normalen Niveau, dies hat Auswirkungen auf die logistischen Abläufe. "Die Verfügbarkeit auf hohem Niveau wird sich allerdings sehr schnell einpendeln und die Ware wird von überall her geholt um das zu gewährleisten." Es sei insgesamt hektisch und unsicher, aber nicht unmöglich zu bezwingen. 

Frankreich: Vor allem Basisprodukte werden gehortet
Das gesellschaftliche Leben in Frankreich ist weitgehend zum Erliegen gekommen. Schulen, Restaurants und Geschäfte, die nicht-primäre Lebensbedürfnisse verkaufen, haben alle ihre Türen geschlossen. Wer ohne triftigen Grund auf die Straße geht, riskiert ein Bußgeld von 135 Euro. Das alles hat natürlich Auswirkungen auf den Obst- und Gemüsemarkt.

Wie in vielen europäischen Ländern wird auch in Frankreich viel gehortet. Dies führt zu leeren Regalen und erheblichen Umsatzsteigerungen für die Supermärkte. Die Supermarktleiter und Politiker versichern weiterhin allen, dass es keinen Mangel geben wird und dass das Horten nicht notwendig ist, aber die Verbraucher scheinen sich wenig darum zu kümmern. Produkte, die viel verkauft werden, sind Basisprodukte wie Karotten, Kartoffeln und Zitrusfrüchte. Luxusprodukte wie Spargel hingegen schneiden weitaus weniger gut ab. Landwirte, die normalerweise große Mengen an Schulen und das Gastgewerbe verkaufen, sind stark betroffen. Sie müssen sich nun eilig nach anderen Vertriebskanälen umsehen. 

Die Logistik ist durch die Coronakrise sehr viel komplizierter geworden. "Die Transporteure wollen zum Beispiel nicht Gefahr laufen, in Italien festzustecken, so dass die Italiener nun manchmal selbst die Waren in Südfrankreich abzuholen. Es gibt auch mehr Grenzkontrollen, was alles verlangsamt.

Obwohl der Großmarkt von Rungis diese Woche seine Blumenabteilung geschlossen hat, geht der Handel mit Obst, Gemüse und anderen Lebensmitteln weiter. Dies wird fortgesetzt, versichert der Direktor von Rungis Stéphane Layani.

Für die kommende Saison rechnen die Großhändler mit einem leichten Rückgang der Obst- und Gemüsemengen. Nicht wegen mangelnder Mengen, sondern weil es im gesamten Sektor weiterhin viele Verzögerungen geben wird. Dies liegt an den Grenzkontrollen, der Einhaltung strenger Hygienevorschriften und an krankheitsbedingten Ausfällen, z.B. bei den Pflückern in den Obstplantagen. In Kombination mit der hohen Nachfrage wird ein Preisanstieg erwartet. Bei einigen Produkten kann man dies bereits beobachten.

Italien: Zitrusfrüchte laufen gut, zur Ernte wird Arbeitskräftemangel erwartet
Das ganze Land ist gesperrt, wobei die Situation im Norden schlechter ist als im Süden des Landes, wo momentan alles mehr unter Kontrolle scheint. Die Italiener müssen, mit einigen Ausnahmen, bis zum 3. April zu Hause bleiben. Die Supermärkte sind geöffnet, aber der Tourismus ist verschwunden und die Schulen sind geschlossen, was einen starken Rückgang des Konsums verursacht hat.

Der Einzelhandel in Italien hat in einigen Fällen seine Bestellungen um 30% erhöht, während das Gastgewerbe in den letzten drei Wochen um 80% zurückgegangen ist. Die Produktionspreise sind derzeit für die Lieferanten gut, vor allem weil die Verfügbarkeit von importierten Produkten zurückgegangen ist. Der Umsatz ist in einigen Fällen um 40% oder mehr gestiegen.

Die Programme auf dem Feld werden für die kommenden Monate angepasst. Beispielsweise lassen Steinobstbauern weniger Früchte am Baum hängen, so dass ihre Ernte kleiner, aber die Früchte größer ausfallen. Bei Zitrusfrüchten geht es derzeit gut, aber die Nachfrage nach Gemüse wie Brokkoli, Blumenkohl, Spinat und Artischocken ist zurückgegangen. Artischocken werden aufgrund des geringen Konsums und der geschlossenen Märkte und Restaurants nicht mehr geerntet. Die Preise für dieses Produkt sind im Durchschnitt um 50% gesunken. Der Preis für Erdbeeren ist ebenfalls um 40-50% gesunken. Unterdessen steht die Saison für Industrietomaten kurz vor dem Beginn.

In der Logistik gibt es vor allem Probleme an den Grenzen zu Österreich, Slowenien und Kroatien. Vorläufig scheint es in den Häfen keine Probleme zu geben. Die Großhandelsmärkte sind offen, aber mit vielen Vorsichtsmaßnahmen. Die Händler sehen jedoch, dass sich ihre Verkäufe halbiert haben. Ein großes Problem bleiben auch die Arbeitskräfte. Viele dieser Arbeiterinnen und Arbeiter sind derzeit in ihrem Heimatland und können und/oder wollen nicht nach Italien gehen, um bei der Ernte zu helfen.

Spanien: Nachfrage Zitrus steigt, Lagerbestände jedoch so gut wie leer
Nach Italien ist Spanien das am schlimmsten betroffene Land in Europa, und das Virus breitet sich dort in den letzten Tagen viel schneller aus als anderswo. Seit Freitag befindet Spanien sich im Lockdown. Bei den Versteigerungen wurden jedenfalls Rekorde gebrochen, wenn Produkte überhaupt dort eintrafen. Die Landwirte versuchen, so viel wie möglich zu ernten und länger zu arbeiten, um mit der Nachfrage der Supermärkte Schritt zu halten. Einige Verkäufer beschränkten ihren Verkauf auf die feste Kundschaft, andere spekulierten auf dem Markt. Insbesondere die Nachfrage nach Bananen und Kartoffeln ist hoch und die Preise für diese Produkte sind gestiegen. In den letzten Tagen ist der Preis wieder gesunken, jetzt, da die spanischen Verbraucher ruhiger sind und weniger Hamsterkäufe tätigen. Dies ist ein 'Rebound'-Effekt, der bei vielen Produkten zu beobachten ist. Die Nachfrage nach Zitrusfrüchten ist nach wie vor hoch und die Preise steigen, derzeit ist auch in Spanien nichts mehr auf Lager. Angesichts der sich abzeichnenden wirtschaftlichen Rezession befürchten die Händler, dass die Nachfrage nach Luxusprodukten wie Mango, Avocado und Beeren zurückgehen wird.

Die Verpackungsstationen sind derzeit noch geöffnet, mit strengen Vorschriften für die Arbeiter, was die Produktion verlangsamt. Der Exporte in andere europäische Länder steigt aufgrund der zunehmenden Nachfrage nach Obst und Gemüse. Die steigende Nachfrage, Probleme in der Produktion und höhere Kosten führen zu Spannungen zwischen Importeuren und Exporteuren. Viele Lastwagen kehren auch nach Spanien zurück ohne Ladung an Bord. Weitere Beschränkungen für unverarbeitete Produkte können die Probleme für den Sektor noch verstärken.

Marokko: Grenzen mit Europa geschlossen
Marokko hat seine Grenzen zu Europa geschlossen. Dadurch gibt es auch keine marokkanischen Arbeiter mehr in Spanien, und das stellt für das Land bei der nächsten Ernte ein Problem dar. 35% der Arbeitskräfte befindet sich derzeit im Land, und das bedeutet, dass nicht alle Produkte geerntet werden können.

Polen: Nachfrage nach Äpfeln steigt, Grenzen geschlossen
Die polnischen Grenzen sind geschlossen. Nur für den Güterverkehr und polnische Bürger wird eine Ausnahme gemacht, aber die Schlangen an der Grenze mit Deutschland sind lang. Tägliche Warteschlangen von mehr als 20 Kilometern sind derzeit keine Seltenheit. Unterdessen steigt die Nachfrage im Land nach Äpfeln aufgrund des Hamsterkaufverhaltens stark an. Unternehmen berichten, dass sie aufgrund der Sicherheitsvorschriften weiterhin arbeiten können. Andere Händler befürchten einen Nachfragerückgang bei Obst und Gemüse, weil es eine kürzere Haltbarkeitsdauer hat, Schulen geschlossen und die Verkaufsstellen begrenzt sind.

Ungarn: Akuter Personalmangel bei der Chinakohlernte
In Ungarn steht die Erntesaison vor der Tür. Nächste Woche werden die ersten Mengen Chinakohl in dem mitteleuropäischen Land geerntet. "Ich habe nicht die leiseste Ahnung, wie wir das machen sollen, jetzt, wo die Saisonarbeiter aus Rumänien massenhaft zu Hause bleiben", berichtet ein südungarischer Händler. Das wird später in der Saison sicherlich ein Problem sein, wenn die wichtigsten ungarischen Exportprodukte Paprika, Tomaten, Kirschen und Pflaumen geerntet werden müssen, prognostiziert der Händler. Praktisch alle Coronainfektionen befinden sich in und um die ungarische Hauptstadt Budapest. Dennoch wurde eine vollständige Schließung des Gaststättengewerbes angekündigt: Im heimischen Einzelhandel, wie auch in anderen europäischen Ländern, gibt es ein akutes Hamsterverhalten. "Die Regale des Obst und Gemüses werden geplündert, insbesondere bei Produkten mit einer längeren Haltbarkeit wie Kartoffeln, Zwiebeln, Karotten und Gemüsekonserven. 

Griechenland: Logistik ist die größte Herausforderung
Für griechische Unternehmen sind derzeit alle Steuerverpflichtungen aufgehoben. Das bedeutet, dass es keine Strafen gibt, wenn Unternehmen mit der Zahlung von Steuern in Verzug geraten. Unterdessen wird der Verkauf so weit wie möglich gesteigert, da Obst und Gemüse weiterhin benötigt wird. Die größte Herausforderung für einen griechischen Exporteur besteht darin, die Bestellungen aufgrund der Probleme an den europäischen Binnengrenzen pünktlich liefern zu können.

Türkei: Grenzen zum Iran und Irak vollständig geschlossen, Preise fallen
Wo sich die Nachfrage nach Zitrusfrüchten aus Europa verdreifacht hat, sehen die Türken im Osten, dass die Grenzen zum Irak und zum Iran hermetisch geschlossen sind. Auch die Grenze zu Syrien ist geschlossen, obwohl auch dort politische Gründe eine Rolle spielen. Infolgedessen wurde das Obst und Gemüse in der Osttürkei manchmal mit einem Preisnachlass von 90% verkauft.

Einige Lagerhäuser stellen derzeit ihre Arbeit ein und nehmen einen Urlaub von etwa 10 Tagen. Alle Bestellungen wurden versandt und zu einem niedrigeren Preis als üblich verkauft. Die Zahl der Kontaminationen in der Türkei nimmt zu, und es wird befürchtet, dass das Land Europa in Sachen Infizierungen folgt. Im Moment ist insbesondere der Transport ein Problem. Die LKW-Fahrer wagen es nicht, nach Europa zu fahren, und die Kontrollen an den europäischen Binnengrenzen machen den Transport nicht einfacher.

Israel: Arbeitnehmer können wegen der geschlossenen Grenzen nicht zur Arbeit kommen
In Israel ist alles geschlossen. Nur die Supermärkte, Apotheken und andere lebenswichtige Geschäfte sind geöffnet. Die Bevölkerung hortet und vor allem Konserven und Trockenfrüchte, aber auch Gemüse und Obst gehen schnell weg. Menschen in der Lebensmittelindustrie dürfen weiterhin arbeiten. Das größte Problem sind jedoch die Außendienstmitarbeiter, denn viele von ihnen können aufgrund der geschlossenen Grenzen z.B. zur Westbank nicht am Arbeitsplatz erscheinen. Es gibt auch Probleme in den Packstationen. Wenn man eine Arbeitserlaubnis hat, muss man sich zwei Meter von den Kollegen fernhalten, was bedeutet, dass nur ein Drittel des gesamten Personals Platz hat. Letzte Woche gab es in einem israelischen Hafen ein Problem mit einem italienischen Frachtschiff, bei dem man befürchtete, dass die Besatzung infiziert war. Obwohl sich die Dinge langsam verbessern, was das Personal betrifft, geht es beim Obst und Gemüse in Israel langsamer voran.

Indien: Logistik wird eine Herausforderung
Die vergangene Granatapfelsaison in Indien endete mit geringeren Mengen. Für die nächste Saison, die im Juni beginnt, wird jedoch aufgrund des Monsuns ein größerer Ertrag erwartet, eine Steigerung um 30%. Der Hauptmarkt für Granatapfelkerne ist Westeuropa. Mit dem Corona-Virus erwarten die Inder eine größere Nachfrage nach Granatapfelkernen, da diese reich an Antioxidantien sind. Die Logistik wird jedoch eine große Herausforderung sein, da Luftfracht kaum möglich ist. Dies könnte Auswirkungen auf die Logistikkette für Indien haben.   

Thailand: Coronavirus erschwert Export Pomelos
Obwohl die Pomelos in diesem Jahr von guter Qualität sind und die Mengen mit 3 Millionen Stück gut sind, wird erwartet, dass die Exporte aufgrund des Coronavirus deutlich zurückgehen werden. Der Export dieses Produkts wird bereits seit Anfang 2020 durch das Virus beeinträchtigt.

Ghana: Export nach Europa liegt komplett still
Obwohl das Virus in Ghana noch nicht Fuß gefasst hat, ist der Handel völlig ins Stocken geraten. Die europäischen Importeure stornieren ihre Bestellungen massenhaft. Ein Exporteur von Papays und Ananas hat keine einzige Lieferung mehr nach Europa. Der Exporteur hofft, dass das Virus im Sommer verschwindet, wenn die Mangosaison beginnt, für die er seine Anbaufläche in diesem Jahr vergrößert hat. Inzwischen sucht man nach anderen Märkten, aber auch die Alternativen, wie der Nahe Osten, sind von dem Virus stark betroffen.

Südafrika: Die Zitrusindustrie wartet auf die Freigabe von Kühlcontainern aus China
Die Auswirkungen des Corona-Virus auf Äpfel und Birnen, den derzeit am meisten exportierten Früchten, scheinen minimal zu sein. Die Nachfrage ist gut, und verzeichnet keinen Rückgang. In Woche 11 stieg der Export von Äpfeln nach Großbritannien um 177% und in den Nahen Osten um 56%, während der Export nach Ostasien um 34% zurückging. Kumuliert am Ende der Woche 11 waren die Apfelexporte nach Ostasien im Vergleich zu 2019 um 42% gestiegen. Dasselbe gilt für Birnen, deren Exporte nach Großbritannien und Russland zunahmen und nach Ostasien um 54% zurückgingen, aber am Ende der Woche waren die Exporte in alle Regionen im Vergleich zum Vorjahr gestiegen.

Zitrusfrüchte verkaufen sich derzeit solide, und ein Produzent hält dies für eine gute Möglichkeit, seine Logistiklinien zu testen. Eine weitere Herausforderung könnte es sein, die Produkte in die Regale der Supermärkte in Europa zu bringen.

Der südafrikanische Zitrussektor beobachtet mit Spannung, wie China die Häfen räumt und Kühlcontainer für die Industrie freigegeben werden können, da die ersten großen Mengen südafrikanischer Zitrusfrüchte im Mai und Juni wieder auf den Markt kommen werden.

Auch Südafrika hat seine Maßnahmen ergriffen. Transportdokumente werden digital erstellt, viele Menschen arbeiten von zu Hause aus, und die Lagerhäuser entsprechen den Vorschriften. Die Schulen sind geschlossen. Vorläufig ist die Krankheit in Südafrika noch einigermaßen eingedämmt.

China: Langsam kommt das Land wieder in Gang
China hat in den letzten Monaten alles in seiner Macht stehende getan, um das Virus unter Kontrolle zu bekommen. Seit den letzten zwei Wochen gehen wieder mehr Unternehmen in die Produktion. Eine Ausnahme bildete der Obst- und Gemüsesektor, der bereits in den schwierigen Zeiten, in denen die Versorgung der Supermärkte mit frischen Produkten schwierig war, wieder in Produktion war. Es war jedoch nicht einfach, da nicht alle Mitarbeiter verfügbar waren und es viele logistische Probleme gab. Jetzt wird alles wieder aufgenommen, und der Im- und Export kommt langsam wieder in Gang.

Nordamerika: Luftfracht aus Südamerika und Europa problematisch
In Kanada und den Vereinigten Staaten gibt es derzeit viele Panikeinkäufe von Bürgern, aber da genügend Obst und Gemüse auf Lager ist, droht keine Knappheit. Besonders der Übergang zwischen den Saisons und die Regenfälle in Kalifornien sind jetzt eine Herausforderung. Schließlich können sie zu geringeren Mengen bestimmter Obst- und Gemüsesorten führen. Ein Mangel an Nischenprodukten droht auch deshalb, weil viele der speziellen Arten von Lebensmitteln per Luftfracht ankommen, und hier liegen nun die größten Probleme des Marktes. Zum Beispiel gibt es in Kanada weniger goldene Papayas und Ingwer aus Brasilien auf dem Markt. Die Grenzen zwischen den USA und Kanada sind geschlossen, aber nicht für Lebensmittel. Was die Importeure und Exporteure erwarten, ist eine mögliche Schließung der Grenze zwischen Mexiko und den USA.

Chile: Auswirkungen des Virus auf den Handel noch nicht sichtbar
Schulen wurden geschlossen und Veranstaltungen im Land abgesagt, aber die Maßnahmen hatten noch keine Auswirkungen auf den Handel mit Obst und Gemüse. Das Land ist jetzt in der Apfelsaison, und bald wird die Kiwi-Saison beginnen. Vorerst sehen die Chilenen noch keine ungewöhnliche Nachfrage nach ihren Produkten. Die Regierung rechnet mit dem Schlimmsten, jetzt da der Herbst naht, in dem die Menschen anfälliger für Krankheiten sind. Bei einer Ausbreitung könnte es zu einer großen Herausforderung für die Erzeuger und Packstationen im Land werden. Gestern jedoch kündigte der Präsident des Landes für die nächsten 90 Tage einen 'Katastrophenzustand' mit weitgehenden Befugnissen für die Regierung des Landes an.

Costa Rica: Die Nachfrage nach Ananas steigt, Probleme vor allem in der Logistik
Die Ernte von Ananas ist zeitgerecht, obwohl die Nachfrage aus Nordamerika und Europa stark zunimmt. Probleme bestehen hauptsächlich darin, Kühlcontainer für den Export zu finden. Diese könnten die Preise in den kommenden Wochen in die Höhe treiben, aber vorerst ist dies Spekulation.

Mexiko: Größte Furcht vor Grenzschließung
Es gab nur wenige Berichte über Infizierte, und das Land hat auch nur wenige Vorsichtsmaßnahmen getroffen. Die Avocado-Industrie versucht, den Markt mit genügend Produkten stabil zu halten und die Lieferungen termingerecht zu erledigen. Ein Produzent sagt, dass er durch die Reaktion auf die steigende Nachfrage nach Produkten Märkte verliert. Für das Wintergemüse arbeitet man weiterhin in normalem Tempo, obwohl einige Importeure momentan so viel wie möglich über die Grenze haben wollen. Wenn die Grenzen zwischen Mexiko und den USA schließen, sehen viele Exporteure Probleme voraus.

Australien: Angst vor Mangel an Arbeitskräften
Die größte Auswirkung des Coronavirus ist ein drohender Mangel an Arbeitskräften im Sektor. Die Austrian Fresh Produce Alliance drängt die Regierung, die Visa für alle Beschäftigten in diesem Sektor zu verlängern, um die Australier weiterhin mit Obst und Gemüse zu versorgen. Darüber hinaus ist die Verfügbarkeit von Kühlcontainern und Luftfracht für die Exporteure eine Herausforderung für den Versand ihrer Produkte. Die Regierung versichert, dass die Logistikkette für Lebensmittel im Land gut funktioniert und nicht gefährdet ist.

Neuseeland: Menschen aus anderen Sektoren beschäftigen
Genau wie auch in Australien ist die größte Herausforderung des Coronavirus ein drohender Mangel an Arbeitskräften. Um dies zu verhindern, schlägt der Sektor vor, Personen, die derzeit nicht in anderen Sektoren wie der Forstwirtschaft beschäftigt sind, für die Ernte von Obst und Gemüse einzusetzen. Die Arbeit ist für diese Tätigkeit nicht allzu unterschiedlich.

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