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Konvertierbare Abdeckung für geschützte Apfelkultivierung enthüllt

Was ist die beste Art die Apfelkultivierung vor Schädlingen und Pilzerkrankungen zu schützen, wenn man die Verwendung von Pestiziden so weit wie möglich reduzieren möchte? Forscher der Wageningen University & Research haben eventuell eine Antwort darauf entwickelt: eine konvertierbare Abdeckung, eine innovative Abdeckung, die eingesetzt wird, wenn es regnet.

Die konvertierbare Abdeckung ist Teil einer Systeminnovation im Groene Gewasbescherming en bestuivers (grünes Ernteschutz- und Bestäuber-) Projekt und wurde am 15. August während des jährlichen Tages der offenen Tür beim Versuchsgarten Proeftuin Randwijk enthüllt.

Die Hälfte der Parzelle für den Apfelanbau (0,3 Hektar) beim Versuchsgarten Proeftuin Randwijk wurde mit den konvertierbaren Abdeckungen ausgestattet. Wenn es regnet, schließt sich die Abdeckung, was sicherstellt, dass die Bäume trocken bleiben. Die Abdeckung wechselt von der offenen zur geschlossenen Position innerhalb von zweieinhalb Minuten. Wissenschaftler Rien van der Maas sagt: „Während der Kultivierung können Äpfel Botrytis, Apfelschorf und dem Obstbaumkrebs (neonectria ditissima) ausgesetzt sein, was jeweils signifikante Schäden hervorrufen kann. Es könnte möglich sein, die Äpfel vor dieser Exposition zu schützen, indem man sie trocken hält. Die konvertierbare Abdeckung könnte auch einzelne Schädlinge von den Apfelbäumen fernhalten. Zum Beispiel können wir zeitweise die Seiten der Parzelle schließen, um Wanzen (Lygocoris pabulinus) fernzuhalten. Die Produzenten müssen dann keine Pflanzenschutzmittel einsetzen, um sicherzustellen, dass ihre Ernte frei von diesen Pilzerkrankungen und Schädlingen ist.“

Verwendung von aufgefangenem Regenwasser
Die konvertierbare Abdeckung ist in Europa einzigartig, weil das System geöffnet und geschlossen werden kann. Das offene System stellt sicher, dass biologische Schutzmittel wie parasitische Wespen weiter ihr Bestes geben können. Die Verwendung der konvertierbaren Abdeckung maximiert auch die Kapazitäten der ökologischen Bestäuber.

Van der Maas weist darauf hin: „In den Niederlanden verwenden Bauern bereits Permanentabdeckungen, wenn sie Kirschen kultivieren. Aber wir wissen durch ausländische Forschung zu Äpfeln, dass die Zahl der Apfelblutlaus und die Prävalenz von Mehltau zunimmt, wenn die Äpfel unter einer permanenten Abdeckung angebaut werden. Die Dächer solcher Abdeckungen müssen deshalb die meiste Zeit offen sein.“

„Neben der Abdeckung liegt ein 1.000m³ Lagertank. Das Regenwasser, das auf die konvertierbare Abdeckung fällt, wird über Dachrinnen und Rohre an den Lagertank geleitet. Wir verwenden dann das Wasser, um die Apfelbäume über zwei Systeme zu bewässern: vergrabene Tropfbewässerung für die Rasenflächen und Mini-Sprinkler für die Baumreihen. Das stellt sicher, dass die Kondition und Komposition des Bodens gleichbleibt. Regen- und Ohrwürmer werden dann noch in der Lage sein, ihre hilfreiche Arbeit zu leisten“, erklärt van der Maas.

Grüner Ernteschutz und Bestäuber
Diese konvertierbare Folienabdeckung ist der wichtigste Aspekt des innovativen „Beschermde Appelteelt“ (geschützte Apfelzucht) Kultivierungssystems, an dem Wageningen University & Research seit 2018 gearbeitet hat. Das Kultivierungssystem kombiniert den biologischen Pflanzenschutz, physikalischen Pflanzenschutz und den gezielten Fang von Schädlingen wie der Apfelsägewespe. Van der Maas fügt hinzu: „Unser Kultivierungssystem ist Teil eines größeren Forschungsprojekts, das vom Ministerium für Landwirtschaft, Natur und Lebensmittelqualität finanziert wird. Innerhalb des ‚Grüner Ernteschutz und Bestäuber‘-Projekts werden neue Kultivierungssysteme erforscht, die sicherstellen könnten, dass Kulturen wie Erdbeeren, Lilien, Äpfel oder Ackerfrüchte nicht so sehr von Pflanzenschutzmitteln abhängig sind und die Produzenten gleichzeitig ihre Marktpositionen erhalten können.“

Reduktion bei der Verwendung von Pflanzenschutzmitteln: zwischen 70 und 90%
Zu einem späteren Zeitpunkt werden die Forscher die Marktpositionen der Produzenten untersuchen, die die konvertierbare Abdeckung verwenden. Das System ist momentan mit circa 40€ pro Quadratmeter relativ teuer. Wenn es funktioniert, erwartet van der Maas, dass es Lieferanten geben wird, die die Abdeckung günstiger produzieren können. Außerdem könnte die konvertierbare Abdeckung der Kultivierung noch mehr Vorteile bieten, als nur die Bäume trocken zu halten, um Krankheiten zu verhindern.

Die Forscher betrachten auch den Einfluss der konvertierbaren Abdeckung auf die Landschaft, indem sie mit Angestellten des Bereichs für Raumplanung der Provinz sprechen. Denn die Abdeckung wird die Aufmerksamkeit in der Kulturlandschaft auf sich ziehen. „Wir haben bemerkt, dass eine Gesetzgebung bezüglich der Installation der Abdeckungen eingeführt werden wird, wie es auch bei den hagelsicheren Netzsystemen der Fall war. Das wird sich beschleunigen, sollten die Ergebnisse des Forschungsprojekts positiv ausfallen, zum Beispiel in Bezug auf biologische Bestäuber. Wir vermuten, dass die geschützte Apfelkultivierung die Verwendung von Pflanzenschutzmitteln um 70 bis 90% reduzieren wird. Auf diese Weise arbeiten wir an einem Wandel von Pflanzenschutzmitteln hin zu physikalischen und biologischen Methoden, um Schädlinge und Pilzerkrankungen zu bekämpfen.“

Für mehr Informationen:
Wageningen Plant Research
Rien van der Maas
Tel: +31 488473728
www.wur.nl 

Erscheinungsdatum: