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Driekus van de Ven, GroentenFruit Huis

"Die Grenzen zu schließen, ist keine Option"

Ende Mai 2019 werden die Niederlande an der Europawahl teilnehmen. In dem Zusammenhang fokussiert sich dieser Artikel auf den internationalen Handel. Wo liegen die Herausforderungen für die internationale Handelspolitik der EU? Driekus van de Ven ist GroentenFruit Huis EU-Beauftragter. Er ist in Bezug auf diese Themen auf dem neusten Stand. Er weist darauf hin, dass die europäische Handelspolitik bei den Beziehungen mit Ländern außerhalb der EU sehr wichtig ist. Das betrifft sowohl die Importe als auch die Exporte.

Was bedeuten die EU und die europäische Handelspolitik für niederländische Unternehmen?
Der niederländische Obst- und Gemüsesektor liefert circa 80% seiner jährlichen Gesamtexporte an EU-Mitgliedsstaaten. Deutschland, mit einem Exportwert von EUR 3,5 Milliarden, ist dabei das Hauptziel. Die Briten liegen auf dem zweiten Platz. Die Niederlande exportieren Frischwaren im Wert von fast EUR 1,2 Milliarden jedes Jahr an dieses Land.

Überraschenderweise sind die Exporte nach Großbritannien im letzten Jahr angestiegen. Trotz des nahenden Brexits. Mit dem Brexit werden einige negative Konsequenzen assoziiert. Diese werden die Vorteile des europäischen Binnenmarkts hervorheben. „Die Europäische Union ist der größte Verbrauchermarkt der Welt. Er hat keine physischen Grenzkontrollen und Einfuhrabgaben. Diese Vorteile können nach allem nicht als selbstverständlich angesehen werden. Es ist aber bedauerlich, dass viele EU-Länder für ihre eigenen nationalen Produkte werben“, sagt Driekus.

In Bezug auf die Drittstaaten ist die europäische Handelspolitik auch sehr wichtig. Sie ist wesentlich für Importe sowie Exporte. Es ist spürbar, dass die europäischen Importregulationen weiter verschärft werden. Das passiert, um die Risiken, einen schädlichen Organismus zu importieren, auf ein Minimum zu beschränken. Dementsprechend wird es immer schwieriger, bestimmte Produkte aus afrikanischen Ländern zu importieren. Unter diesen Produkten sind auch Mangos und Zitrusfrüchte.

Die protektionistischen Motive mancher Mitgliedsstaaten spielen hierbei eine wichtige Rolle. „GroentenFruit Huis besteht daher weiter darauf, dass die Europäische Kommission eine wissenschaftliche Pflanzenschutzpolitik hat. Es müssen verhältnismäßige Regelungen vorhanden sein. Das ist auch für die EU selbst wichtig. Sie möchte eine spezifische Rolle in Afrikas wirtschaftlicher Entwicklung erfüllen“, fährt Driekus fort.

Was kann bei der Handelspolitik verbessert werden?
„Die Reziprozität spielt beim internationalen Handel eine wichtige Rolle“, sagt er EU-Beauftragte. „Das darf bei der Handelspolitik nicht vergessen werden. Wenn die EU sich dazu entscheidet, Hindernisse für Produkte aus Drittstaaten zu schaffen, bringt das eventuell auch Konsequenzen für unseren Export mit sich.“ Die EU beschützt mit Recht die europäische Produktion. „Wir müssen uns aber vor dem protektionistischen Reflex hüten. Das wäre die falsche Reaktion auf die sich verändernde Welt“, merkt Driekus an.

Es gibt außerdem zu viele landwirtschaftliche und gartenbauliche Produkte, die als Druckmittel während Handelskonflikten eingesetzt werden. Dem ist auch so, wenn es absolut keinen Zusammenhang zwischen der Konfliktursache und dem betroffenen Gartenbausektor gibt. „Denken Sie, zum Beispiel, an den russischen Boykott. Russland boykottiert das europäische Obst und Gemüse, obwohl dieser Sektor nichts mit der eigentlichen Konfliktursache zu tun hat. Die Besetzung der Krim hat diesen Konflikt ausgelöst“, betont er.

Ein neueres Beispiel sind die Listen, die die USA und die Europäische Union erstellen. Diese Listen enthalten Produkte, die in Zukunft eventuell höhere Importzölle auferlegt bekommen. Diverse Sorten Obst und Gemüse tauchen auf diesen Listen auf. Produkte, die nichts mit dem Konflikt von Boeing und Airbus zu tun haben. Darum geht es bei der Meinungsverschiedenheit eigentlich.

Wie sieht die perfekte Zukunft für den internationalen Handel aus?
„Die Welt hat eine limitierte Anzahl von Handels- und Nicht-Handelshemmnissen. Hierbei spielen die europäischen Standards eine wichtige Rolle im internationalen Handel“, sagt Driekus. Wenn diese Rolle nicht erfüllt wird, wird Europa sich selbst aus dem Markt werfen. Den Nachhaltigkeitsthemen im Handel muss eine Menge Aufmerksamkeit zuteilwerden. Auf diese Weise wird der niederländische Obst- und Gemüsesektor weiterhin eine wichtige Rolle in diesem Bereich spielen.

„Dieses Land tut das bereits. Es tut dies über Nachhaltigkeitsprogramme wie „On the way to Planet Proof“ und SIFAV. Auf diese Weise helfen die Niederlande, die Sustainable Development Goals (SDGs) zu erreichen. Das nützt nicht nur den Konsumenten, sondern auch den Produzenten in Drittstaaten“, erklärt Driekus.

Laut ihm werden in einer perfekten Welt auch konstruktive Handelsbeziehungen berücksichtigt. Das sollte auch denn geschehen, wenn es schwierig erscheint. Geschlossene Grenzen sind nicht die Lösung für die Probleme der Welt. Gute Vereinbarungen sind es. Deshalb sollten Regierungen, vor allem die auf europäischem Niveau, mehr Vertrauen in den Handelssektor haben.

Neue Politik sollte die neusten Erkenntnisse beinhalten. „Die EU stellt sich da nicht gut an“, bemerkt Driekus. Sie entscheiden sich häufig für den gemeinsamen Nenner. Das führt nicht immer zu Erfolg und Entwicklung. „Unsere Mitglieder arbeiten eng mit Produzenten aus Drittstaaten zusammen“, fährt Driekus fort. „Dadurch bleibt Obst und Gemüse frei von schädlichen Organismen. Hier wurden beeindruckende Schritte unternommen und weitere Entwicklungen werden erwartet. Diese Entwicklungen werden gebraucht, um als niederländischer Obst- und Gemüsesektor interessant zu bleiben.“ Dieser Sektor ist EUR 18 Milliarden Wert.

Quelle: VNO-NCW 

Erscheinungsdatum: