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Handelsketten werben mit Bio-Verbandslogo

Kooperation von Handel und Anbauverbänden

Immer häufiger sind ausgewiesene Produkte deutscher Bioanbauverbände im konventionellen Lebensmitteleinzelhandel (LEH) zu finden. 2018 hat Lidl eine Kooperation mit Bioland beschlossen – genauso wie Kaufland und real mit Demeter Listungsgespräche führen, um mit dem Siegel des Anbauverbandes zu werben. Die Handelslandschaft ändert sich also rapide. Das bedeutet größere Vermarktungschancen für die erzeugenden Betriebe und verarbeitenden Unternehmen der betreffenden Verbände, erschwert aber die Profilierung mit dem Verbandslogo für den Naturkosthandel und die Bioläden.

Der LEH war auch 2018 der wichtigste Wachstumstreiber für den Biomarkt. Mit Sortimentserweiterungen verkauften vor allem die Discounter mehr Biolebensmittel und erzielten dadurch höhere Bioumsätze. Seit Ende 2018 werden in allen deutschen Lidl-Filialen Produkte wie Äpfel und Gartenkräuter mit dem Bioland-Markenzeichen und der Lidl-Eigenmarke "BioOrganic" angeboten. Anfang 2019 folgen Bioland-zertifizierte Milch und Molkereiprodukte.

Vorangegangen waren dieser Zusammenarbeit über 18 Monate lange Gespräche, wie sowohl aus dem Hause Lidl als auch von Bioland verlautet wird. Bioland hat "Fair-Play-Regeln" als Absicherung für Erzeugerinnen und Erzeuger, Hersteller und Zulieferer aufgestellt. Diese Regeln sollen künftig für alle Vertragspartner von Bioland gelten. Verstöße sollen über eine Ombudsstelle gemeldet werden. Hier zeigt sich auch, dass die Zusammenarbeit innerhalb des Verbandes durchaus kritisch gesehen wird. Denn immerhin begibt sich Deutschlands größter Anbauverband damit in ein Abhängigkeitsverhältnis mit einem internationalen Lebensmittelunternehmen.

Mit dem Engagement der Fachhandelsmarke Bauckhof bei Edeka Südwest verstärkt sich die Demeter-Kompetenz von Edeka. Auch Kaufland ist mit Demeter-Herstellern im Gespräch. Bei real und Hit sind umfangreiche Sortimente der Demeter-Marke Campo Verde gelistet.

Biosortiment in den Discountern wächst
Bioprodukte in den Discountern trugen bisher in der Regel nur das EU-Bio-Logo. Oftmals steckte dahinter jedoch bereits Verbandsware, die aber nicht explizit ausgewiesen war. So wollten die Anbauverbände mit den Discountern bislang keine gemeinsame Sache machen. Außerdem waren die Rohstoffe von einem Verband auch nicht immer in ausreichendem Maße verfügbar. Bisher war mit dem Verbandslogo ausgewiesene Ware eher ein Alleinstellungsmerkmal des Naturkosthandels und der "sonstigen Einkaufsstätten" (Bäckereien, Metzgereien, Hofläden und Versandhändler).

Die Anzahl der geführten Bioartikel unterscheidet sich deutlich bei Vollsortimentern und Discountern. Während die Discounter in der Regel zwischen 60 und 170 Bioartikel in ihren Regalen platzieren, haben die Vollsortimenter und auch die Drogeriemärkte 360 bis 500 Ökoprodukte gelistet.

Wie positioniert sich der Naturkosthandel?
Der Biomarkt in Deutschland ist in den vergangenen Jahren stark durch den konventionellen LEH gewachsen. Auch im Jahr 2017 kam das maßgebliche Wachstum von den Discountern und Vollsortimentern. Der Naturkosthandel befindet sich seit Jahren in einer Umbruchphase. Im Jahr 2017 wuchs der Umsatz des Naturkosthandels nur noch schwach, wobei seit Ende 2017 das Wachstum wieder an Fahrt aufgenommen hat. Der Naturkosthandel generierte 2017 rund 29 Prozent des Bioumsatzes, so der Arbeitskreis Biomarkt. Ein durchaus relevanter Teil der Konsumentinnen und Konsumenten scheint den Biospezialisten mehr als der Konkurrenz zu vertrauen, die Biolebensmittel nur als ein Angebot unter vielen vermarktet.

Auch bietet der Naturkosthandel in der Regel eine Produktvielfalt an, die weit über 1.000 Artikel umfasst. Neben der Profilierung mit einer großen Produktauswahl und dem gut geschulten Verkaufspersonal punktet der Naturkosthandel laut Elke Röder auch mit einer Utopie. Die Geschäftsführerin des Bundesverbands Naturkost Naturwaren (BNN) äußerte sich anlässlich der Kooperation von Bioland mit Lidl in einem Gastkommentar bei bio-markt.info. Demnach möchten Kundinnen und Kunden mit ihrem Einkauf Wertschöpfungsketten fördern, die teils vor Jahrzehnten aufgebaut wurden, um gesellschaftliche, Umwelt- und Naturschutzziele zu erreichen. Nach Röder wird der Biofachhandel in Zukunft noch konsequenter an der Erfüllung dieser Utopie arbeiten – mit allen Bäuerinnen und Bauern sowie Herstellern, die sich dem gleichen Ziel verpflichten.

Der Biofachhandel ist nun gefordert, noch intensiver an der Sortimentsvielfalt und der Qualität der Ware zu arbeiten, um die bestehende Kundschaft zu binden und neue Kundinnen und Kunden aus dem konventionellen Handel zu gewinnen.

Quelle: Ökolandbau

Erscheinungsdatum: