Véronique Ama Eggley ist eine Großhändlerin für exotisches Bio-Obst und Gemüse. Ihre Firma, Bio Perfect, importiert alle Produkte aus Afrika, dem Kontinent auf dem Véronique geboren wurde. "Ich habe schon von klein auf im Bio-Sektor gearbeitet, in der Firma von meinem deutschen Adoptivvater: Bio Norm. Ich war hauptsächlich verantwortlich für die Qualitätskontrolle der Früchte." Danach arbeitete Véronique als Stylistin. Aber es war immer ihr Plan, die Welt mit guten Lebensmitteln zu versorgen. "Eines Tages traf ich den CEO von Leclerc. Ich stellte ihm mein Projekt für Bio-Lebensmittel vor und er wollte mit mir arbeiten. Danach ging alles ganz schnell."
Véronique in einer Leclerc-Filiale, mit Ananas aus Togo
Bio Perfect bietet Ananas, Mangos, Bananen, Papaya, Bohnen, Ingwer und bald auch Avocados. Die Firma bietet nur frische Produkte. "Und wenn wir frisch sagen, meinen wir auch wirklich frisch: Das Obst wurde heute gepflückt. Morgen wären sie dann am Flughafen und werden direkt nach Frankreich geschickt. Wenn man das Obst per Boot transportieren würde, würde sich das nicht lohnen."
Laut Véronique, sind die Vorteile von afrikanischen Produkten toll. "In Afrika wird alles bei Hand gemacht, da sie keine Maschinen haben. Dadurch haben die Produkte einen besonders guten Geschmack. Auch das Klima ist gut und wir benutzen überhaupt keine Chemikalien. Kurz gesagt, die afrikanische Produktion ist eine sehr Natürliche." Véronique arbeitet direkt mit Erzeugern zusammen.
Die Ananas werden reif gepflückt und per Flugzeug transportiert
Véronique importiert Bananen aus Togo, wo sie auch ihre eigenen Produkte anbaut, von der Elfenbeinküste und aus Guinea. "Die Konkurrenz in Afrika ist groß: Es gibt Erzeuger, die mir ihre Waren nicht verkaufen wollen, weil sie sie direkt an die europäischen Kunden verkaufen."
Neben der Cayenne Ananas bietet Véronique auch noch eine ganz neue Sorte: Die Sugarloaf-Ananas, welche von den Franzosen, dank ihrer Form auch "l’ananas bouteille" also Flaschen-Ananas genannt wird. "Es ist eine sehr gute Ananas. Die Frucht ist ganz grün, aber süßer als die Cayenne. Die Sorte ist nicht nicht bekannt in Frankreich aber so langsam im Kommen. Konsumenten müssen verstehen, dass 'richtig Bio' nicht Gelb sein muss. Sogar mein dreijähriger Sohn und seine Freunde im Kindergarten lieben diese Sorte."
Sugarloaf Ananas; “l’ananas bouteille”
"Unsere Papaya sind klein. Sie schmecken besser als die Großen und halten sich besser. Leider kennen die Franzosen kleine Papayas noch nicht und dementsprechend ist die Nachfrage nur klein."
Kleine Bio-Papayas
"Meine Kunden lieben meine Produkte und den guten Service, mein Geschäft wird größer. Ich importiere Früchte schon immer nur auf Anfrage, aber bald werde ich ein Lager schaffen." Für die Zukunft hat Véronique viele Pläne. "Ich möchte hier in Frankreich tropische Früchte anbauen. Ich wage viel und habe große Träume. Es ist in meinem Kopf und wir werden sehen was daraus wird. Außerdem möchte ich einheimische französische Produkte anbieten und so die gesamte Auswahl von Bio-Produkten verkaufen."
"Der Markt für Bio-Produkte boomt in Frankreich; vor weniger als fünf Jahren begann der Trend zu Bio überall in Frankreich. Sogar Händler, die Bioprodukten kritisch gegenüberstanden haben ihre Meinung geändert und vermarkten nun Bio-Obst und Gemüse. Die Preisunterschiede zwischen konventionellen und organischen Produkten sind nicht so groß."
Leider ist Véroniques Adoptivvater inzwischen verstorben. "Er war sehr lieb. Alles was ich tue, tue ich wegen ihm. Die Welt mit Bio-Produkten zu versorgen war sein Traum."