Himbeere: von Inhaltsstoff bis Hype
Hype
"Genauso wie Vitamin C funktioniert Ellagsäure als eine Art 'antirost', eine populäre Bezeichnung für Antioxidant", erzählt Jules. "Ellagsäure findet man in kleineren Mengen in Erdbeeren und Granatäpfel, und sonst nirgendwo. Wir haben eine umfangreiche Veröffentlichung dazu geschrieben, die kaum einer gelesen hat. Aber viele Medien haben die Pressenachricht über diesen Inhaltsstoff der Himbeere publiziert. Sie wurde zu einem richtigen Hype und zehn Jahre später schreibt man immer noch darüber."
Zusammenhänge
Der Untersucher ist vorsichtig mit der Behauptung, es gebe einen kausalen Zusammenhang zwischen die WUR-Untersuchung nach Ellagsäure und die immer zunehmende Beliebtheit der Himbeere. "Es hat bestimmt dazu beigetragen. Die Himbeere hatte schon ein gutes Imago und war sozusagen fertig dazu. Sie bietet ein Extra und man steckt sie einfach in den Mund." Sonst verweist der Untersucher darauf, dass die Menschen durchschnittlich älter werden und gesund bleiben wollen. "Sie sind an Nahrung und die Bedeutung für die Gesundheit interessiert. Die Medien haben viel Aufmerksamkeit dafür. Untersuchungen nach Inhaltstoffen können dabei helfen Obst und Gemüse beliebt zu machen, aber dazu gehören eine ausgeklügelte Kommunikation und ein leckeres Produkt."
Aktuell
Aus den Zahlen des GroentenFruit Huis geht hervor, dass der Himbeerabsatz 2017 auch einen stürmischen Aufschwung erlebte. Der Absatz des Einzelhandels ist um über 35 Prozent angestiegen im Vergleich zu 2016. Chancen also für Betriebe. BerryWorld (u.a. VK) und Beekers Holding BV (Niederlande) sind neulich fusioniert um die Marktchancen zu vergrößern. Geert de Weert von Advanced Berry Breeding verwundert sich nicht über die Zunahme. Man hat in den vergangenen Jahren unter anderen in neue Sorten mit einem besseren Geschmack und mit einer besseren Qualität und Haltbarkeit investiert. "Der Ankauf ist nicht länger eine Enttäuschung und sie sind jahrrund erhältlich. Der Gesundheitsfaktor hat auch zu dieser Verkaufszunahme beigetragen."
Für weitere Informationen:
Wageningen Universiteit & Research
Jules Beekwilder
[email protected]