Die Krise am Roten Meer hat es schwierig gemacht, geeignete Transporte für Äpfel aus Polen nach Asien und in den Nahen Osten zu finden, sagt Aniruddh Ramesh, Direktor des polnischen Apfelexporteurs LVMG Grupa: "Nach dem Jahreswechsel war die Nachfrage aus Asien und dem Nahen Osten sehr gut, trotz der Schifffahrtskrise am Roten Meer. Damals war es die größte Herausforderung, verfügbare Transporte zu finden, was uns einige potenzielle Geschäfte kostete. Die Situation hat sich seitdem nicht verbessert, sondern sogar verschlechtert, da die Abfahrtszeiten noch länger geworden sind und sich die Abfahrtsdaten aufgrund der Verzögerungen bei den ankommenden Schiffen nach hinten verschieben."
Für die LVMG bestand die Strategie darin, das Risiko so weit wie möglich zu streuen und gleichzeitig nur Äpfel zu beschaffen, die eine lange Transitzeit überstehen können, erklärt Ramesh. "Trotz dieser Schwierigkeiten haben wir Maßnahmen ergriffen, um unser Risiko auf mehrere verschiedene Transportunternehmen zu verteilen. An der langen Transitzeit hat sich jedoch nichts geändert, sodass wir begonnen haben, geringere Mengen zu verladen und nur noch Früchte von Erzeugern zu kaufen, die wirklich sehr gut sind und eine lange Transitzeit überstehen können. Das hat sich natürlich auf das potenzielle Volumen ausgewirkt, das wir verschicken könnten, wenn die Route kürzer und die Transitzeit geringer wäre."
Laut Ramesh sind nicht so viele Äpfel verfügbar, wie die Kunden nachfragen: "Im Vergleich zur letzten Saison sind weniger Qualitätsfrüchte auf dem Markt. In der letzten Saison haben wir Royal Galas bis Ende Mai nach Indien verschifft, in dieser Saison werden wir in den nächsten ein bis zwei Wochen fertig sein. Das Gleiche gilt für die Red Delicious-Sorten, aber unser Red Jonaprince wird noch eine Zeit lang lieferbar sein. Andere Jonagold-Sorten sind ebenfalls in deutlich geringerem Umfang verfügbar, dagegen ist Golden Delicious in guten Mengen erhältlich, Szampion ist verfügbar sowie weitere einheimische Sorten. Insgesamt sind die Bestände also nicht völlig erschöpft, aber wenn man sich die Sorten ansieht, die von unseren Kunden nachgefragt werden, sind diese nicht so verfügbar, wie wir es uns wünschen würden, und ich nehme an, dass dies in anderen europäischen Ländern genauso ist."
Ramesh hofft, dass die Apfelsaison trotz der logistischen Probleme ein positives Ende nehmen wird. "Wir befinden uns jetzt in der entscheidenden Phase der Saison, denn wir wollen die harte Arbeit der gesamten Saison mit einem guten Ergebnis abschließen. Daher werden wir kein Risiko mit Früchten eingehen, die für lange Transportwege ungeeignet sind, und nur mit starken Früchten arbeiten. Insgesamt sind wir mit unserem bisherigen Saisonverlauf trotz der logistischen Herausforderungen zufrieden und glücklich."
Mit Blick auf die neue Saison ist das Wetter das Gesprächsthema in den polnischen Städten, denn Frühlingsfröste sind immer ein Risiko für die neue Ernte, erklärt Ramesh: "Hier in Polen wird viel über die Frühjahrsfröste gesprochen, die nun schon die ganze Woche über aufgetreten sind. Wir hoffen, dass die Blüten keinen nennenswerten Schaden genommen haben, da die Blüte bereits früher im Jahr stattgefunden hat und wir in der ersten Aprilwoche eine Mischung aus warmem Wetter und in dieser Woche in einigen Teilen des Landes nachts Temperaturen im negativen Bereich hatten. Wir sind jedoch sehr optimistisch, was die Qualität und die Mengen in der kommenden Saison angeht. Außerdem freuen wir uns darauf, in der kommenden Saison mit dem Export von Äpfeln nach Kolumbien zu beginnen."
"Sobald die Apfelsaison zu Ende ist, werden wir sofort auf den Handel mit Beeren umsteigen. Mit unseren frischen Heidelbeeren sind wir von Saison zu Saison aktiver geworden und beliefern sowohl die heimischen Märkte als auch die Märkte der Europäischen Union und von Nicht-EU-Ländern. Wir freuen uns auch auf den Beginn dieser Saison!" sagt Ramesh abschließend.
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Aniruddh Ramesh
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