Wozu der Fokus auf die Chemie führt, merkt man beim Louis Bolk Institut, auf dem biologischen Markt. Als Beispiel weist Edith darauf hin, dass Monsanto und Bayer nicht an der Entwicklung von biologischem Saatgut teilnehmen. "Niederländische Mitspieler wie Rijk Zwaan, Enza Zaden mit Vitalis, Bejo und De Bolster sehen, dass der Umsatz von Bio-Saatgut exponentiell wächst. Sie suchen in ihrem Portfolio nach Sorten, die sich für den Bio-Sektor eignen und produzieren diese Saat dann biologisch. Einige der Hauptsorten werden jedoch von Mitspielern geliefert, die darin kein Interesse haben", erklärt sie. "Das passt nicht in ihr Geschäftsmodell, darum geschieht damit nichts. Diese beiden Spieler haben schon jetzt kein Interesse am biologischen Markt. Was das betrifft, wird das Angebot nicht geringer. Man sollte sich aber vom gesellschaftlichen Aspekt her überlegen, ob man das will."
Wie es auch geht, kann man im Kartoffel-Sektor sehen. "Dort arbeitet der gesamte Sektor, zusammen an der Entwicklung resistenter Kartoffeln. Auch der Einzelhandel beteiligt sich: sowohl die Naturkostgeschäfte als auch die gängigen Supermärkte. Wenn diese Einsatzbereitschaft vorhanden ist, dann kann bei den unbehandelten Sorten eine Menge passieren und kann gerade der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln reduziert werden. Mit dieser Übername würden die beiden großen Spieler aus dem Sektor Chemie aber vor allem wachsen und immer mehr bestimmen, was auf unsere Teller kommt."