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Podiumsdiskussion mit Veerle van der Sypt, Philippe Appeltans, Philippe Binard und Leslie Lambregts

"Die Konsequenzen vom Brexit werden von vielen unterschätzt"

Während der Veranstaltung von KDT, LAVA und VBT wurde u. a. eine Podiumsdiskussion organisiert. Hierin wurde über die Herausforderungen diskutiert, vor die der belgische Obst- und Gemüseexport in schwierigen Zeiten gestellt wird. Die Debatte wurde von Luc Vanoirbeek, Berater für europäische und internationale Politik des Bauernverbandes geführt. Zu Wort kamen: Philippe Appeltans - Generalsekretär VBT, Philippe Binard - Generaldelegierter Freshfel, Leslie Lambregts - Direktor für Internationale Angelegenheiten und FASNK Veerle Vandersypt - Sekretärin Fresh Trade Belgien.


V.l.n.r. Luc Vanoirbeeck, Berater europäische und internationale Politik, Leslie Lambregts Bauernverband (FASNK), Philippe Appeltans (VBT), Veerle Vandersypt (Frische-Handel Belgien) und Philippe Binard (Freshfel).

Veerle van der Sypt: low profile 
Veerle Van der Sypt sagt, dass sie als belgische Exporteure sehr abhängig sind von anderen europäischen Ländern. "Innerhalb des europäischen Marktes besteht viel
Protektionismus. Wenn wir beispielsweise auf dem französischen Markt Tomaten promoten, dann geschieht das relativ 'Low-Profile'. Auch auf dem deutschen Markt richtet man sich vor allem auf lokale Produkte. Glücklicherweise können wir aber wohl eine Wirkung der Förderung des Flämischen Zentrums für Agro- und Fischereimarketing fest stellen. Das russische Embargo ist noch immer sehr spürbar. "Die Förderung unseres Landes, ist in Drittländern sehr wichtig. Vor allem auf neuen Märkten, dort wo man uns noch nicht kennt, können wir Belgien präsentieren. Es gibt auch Ideen für eine gemeinsame Marke." 

Philippe Appeltans: schlauer und flexibler
Wie müssen wir in Zukunft Schwierigkeiten wie Russland und dem Bexit handhaben? "Schlauer und flexibler", findet Philippe Appeltans vom VBT. "Wir hatten vor Jahren auch schon viel weniger Absatzmärkte. Das ist innerhalb von einigen Jahren alles anders geworden und es wird auch nie wieder, wie es war. Wir bewegen uns auf den Märkten in Richtung größerer Vielfalt und größerem Produktangebot. Das wird eine Herausforderung aber unser Sektor wird das schaffen. Wir müssen hier weiterhin investieren. Zudem müssen wir, was die Werbung betrifft, Kombinationen mit anderen Sektoren suchen wie z. B. Käse und Bier." Philippe's Ansicht nach, sind es vor allem die Effekte der grossen Verschiebungen, die in Zukunft die Herausforderungen formen. Russland war z. B. eine Geschichte, die um Birnen drehte, der Markt für Äpfel es aber schwer zu verdauen bekam. Der Handelskonflikt zwischen der Türkei und Russland sorgt noch immer dafür, dass türkische Tomaten noch immer nicht nach Russland exportiert werden dürfen und darum wieder nach Deutschland geschickt werden. Wir müssen diese Erfahrungen bei uns behalten und in Zukunft darauf antizipieren." 

Philippe Binard von Freshfel: unterschätzen der Konsequenzen des Brexit
"Europa hat mit dem russischen Markt ca. 2,2 Millionen Tonnen Volumen verloren. Der Verlust durch den Brexit wird sich auf 3 Millionen Tonnen belaufen. "Viele Leute unterschätzen die Konsequenzen des Brexit. Wir erkennen jetzt schon Probleme, welche aber erst die Spitze des Eisberges sind. Wir müssen uns in Zukunft auf Angelegenheiten wie z. B. Einfuhrsteuern und logistische Probleme vorbereiten." 

Leslie Lambregts, FAVV: Phytosanitäre Bedingungen neuer Märkte
Das Amt für Lebensmittelsicherheit, FAVV, hat eine wichtige Rolle, wenn es um den phytosanitären Teil mit neuen Exportländern geht. Leslie Lambregts vom FAVV lässt wissen, das Flandern in Bezug auf die Erschliessung neuer Exportmärkte, in den letzten Jahren mehr in die Erweiterung der Dienste, investiert hat. Dafür müssen unterschiedliche Schritte genommen werden. Wenn wir die Bedingungen kennen, legen wir eine Akte an, in der wir die Situation auf phytosanitärem Gebiet festlegen. Die Behörden der Drittländer führen noch eine 'Best-Risk-Analyse aus. Wir wissen dann, welche erforderlichen Massnahmen wir hier durchführen müssen. Oftmals wird dann erst noch eine Inspektion durchgeführt bevor der Export möglich ist. Dieser Prozess dauert meistens Jahre. Vier Jahre sind keine Ausnahme. Das gute ist, dass es immer schneller möglich ist. Brasilien ist mit seinen 2,5 Jahren beispielhaft. Davon können wir viel lernen, um es künftig auch bei anderen Akten besser und schneller zu machen. Wir müssen die ideale Zusammenarbeit zwischen dem Sektor, der Agentur für Nahrungsmittel und den Kontrolleuren vor Ort und der Provinz erreichen. Künftig müssen wir noch mehr in die Zusammenarbeit aller Parteien investieren. Unsere Produkte sind sicher und unsere Kollegen in den Drittländern vertrauen uns. Wir müssen den Nachdruck noch mehr auf unsere starken Punkte legen." 

Es ist noch schneller möglich
Philippe Appeltans sagt, dass wir 'niemals schnell genug machen', wenn es um die Erschliessung neuer Märkte geht. "Es kommt regelmässig vor, dass eine Akte monatelang bei einer anderen Partei liegen bleibt. Das kommt dadurch, dass keine Vereinbarungen bestehen über den Termin, in dem eine Antwort erfolgen muss. Ich denke, dass die Zusammenarbeit gut verläuft, es geht aber immer schneller. Das 'FAVV' hat eine ausgezeichneten Ruf im Ausland und selbstverständlich wollen sie sich den Ruf des 'Klassenbesten' bewahren. Auf einigen Gebieten sind wir nicht einer Meinung, das ist aber normal. Wir wollen auf dem Markt auch keine Risikos nehmen, dürfen aber auch nicht zu streng sein, denn das erhöht die Kosten. Dann ist es auch nicht mehr interessant, auf ein Verhandlungsprotokoll einzugehen."

Leslie Lambregts reagiert auch hierauf: "Mit dem 'Klassenbesten' meine ich vor allem, dass ausländische Organisationen grossen Respekt vor u. a. unserem Kontrollsystem und unserem breiten Ansatz haben. Wenn es um phytosanitäre Bedingungen geht, sind wir gewiss diejenigen, die um mehr Bedingungen bitten, als die, die europäisch gesehen, vorhanden sind. Vielleicht sollte da der O&G-Sektor sein Verantwortung tragen müssen. Es geht nun vielleicht schneller aber ob das auf die Dauer besser ist, wage ich zu bezweifeln." 

Protektionistisches Denken durchtrennen 
Auch der inländische Markt ist wichtig. Machen wir dafür in den letzen Jahren nicht zu wenig? Philippe Appeltans: "Wie können wir das protektionistische Denken durchtrennen? Sollte nun jeder davon überzeugt sein, dass unser Obst und Gemüse im Umkreis von 400 Kilometern vom lokalen Anbaugebiet kommt, dann haben wir als Flandern natürlich ein hervorragende Lage. Die Realität sieht leider anders aus; viele entscheiden sich noch für das eigene Land."
Erscheinungsdatum: