Die Bio-Branche erwarten große Veränderungen: Die Bio-Pioniere, die biologisch und nachhaltig produzierte Lebensmittel in den vergangenen Jahrzehnten groß gemacht haben, kommen ins Pensionsalter. Sie stehen vor der Herausforderung, ihre Bio-Unternehmen an die folgende Generation zu übergeben – und das ohne die eigenen Gründungsideen preiszugeben.
Stefan Voelkel mit seinen Söhnen, die gemeinsam die Voelkel-Stiftung gegründet haben.
In den kommenden Jahren müssen sich wohl mehr als 1000 kleine und mittelgroße Bio-Firmen der Nachfolge-Frage stellen. Denn die Ursprünge der meisten Bio-Unternehmen gehen auf die frühen 1970er Jahre zurück und so kommen die Gründer nun unweigerlich ins Pensionsalter.
Um den Fortbestand eines Unternehmens zu sichern, gibt es verschiedene Möglichkeiten: Die erste Wahl ist meist die innerfamiliäre Weitergabe. Der Vorteil liegt auf der Hand: Gerade bei Bio-Firmen spielen die Unternehmenswerte eine zentrale Rolle. Schließlich produzieren sie nicht nur ein Produkt, sondern es geht auch um Umweltschutz, soziale Verantwortung und regionale Verankerung. Bleibt also ein Bio-Unternehmen in der Familie, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass der Nachwuchs die von den Eltern vorgelebten Werte auch im Unternehmen weiterführt. Dieser Glücksfall lässt sich bei verschiedenen Bio-Firmen des BioFairVereins beobachten: So befindet sich die Spielberger Mühle zu 100 Prozent in Familienbesitz. Der Bauckhof Naturkost Rosche ist in den Händen von Familienmitgliedern und Mitarbeitern als Gesellschafter. Und auch beim Backbetrieb Schedel ist die Nachfolge gesichert. Sohn Lucas Schedel wird die Geschäftsführung übernehmen.
Doch auch bei der familiären Nachfolge kann es zu Unstimmigkeiten kommen. Um zu verhindern, dass Erbstreitigkeiten auftreten und das Bio-Unternehmen dabei unter die Räder gerät, bietet sich die Gründung einer Stiftung an. Das bekannteste Beispiel hierfür ist sicherlich Voelkel Naturkostsäfte. Die Gewinne der Voelkel GmbH gehen zu 90 Prozent in eine Familienstiftung, die dieses Geld wiederum in die Voelkel GmbH investiert. Die verbleibenden 10 Prozent gehen in eine gemeinnützige Voelkelstiftung, die soziale und ökologische Projekte unterstützt. Zwar sind es hier die Söhne, die die Arbeit des Vaters fortführen werden. Doch das Vermögen gehört der Stiftung.
Nicht bei jedem Bio-Unternehmen steht der Nachwuchs schon in den Startlöchern. Eine weitere Möglichkeit stellt daher die gemeinschaftliche Führung des Unternehmens dar. So ist sichergestellt, dass nicht einer allein über die zukünftige Entwicklung entscheidet. Das können die Mitarbeiter sein oder die einzelnen Lieferanten, die gemeinsam das Bio-Unternehmen formen. Sie wissen schließlich am besten, was für das Unternehmen wichtig ist. Bei der Upländer Bauernmolkerei sind zum Beispiel die Bio-Milchlieferanten die Hauptgesellschafter und bestimmen so gemeinsam die Geschäftspolitik. Ähnlich sieht es mit der Kornkreis Erzeugergemeinschaft aus: Hier sind die es die Landwirte, die das letzte Wort bei Entscheidungen haben. Unterstützt werden Sie durch Geschäftsführerin Monika Schwäble. Und auch bei der Vollkornbäckerei cibaria gibt es ein sechsköpfiges Leitungsteam, das Gründerin Rike Kaeppler als Geschäftsführerin und Gesellschafterin unterstützt.
Findet sich kein Nachfolger in der Familie oder im Unternehmen, kann es jedoch unvermeidlich sein, einen externen Geschäftsführer zu wählen oder einen Verkauf zu erwägen. Bei der Wahl der neuen Führung sollte dann aber ein gemeinsamer Wertekanon vorherrschen, damit nicht rein quantitative Faktoren wie Wirtschaftlichkeit Überhand gewinnen. Denn das ist es schließlich, was Bio-Unternehmen vor anderen Lebensmittelherstellern auszeichnet: Ideelle Werte hochzuhalten und so auch zukünftig eine regionale und bio&faire Wertschöpfungskette sicherzustellen.
Verein "Bestes Bio - Fair für alle" e.V. (BioFairVerein)
Klosterstr. 19, 34414 Warburg
Telefon: +49 (0) 5641 90 90-924
E-Mail: info@biofairverein.de
Quelle: www.openpr.de


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