Die französische Genossenschaft Origines Cévennes, bekannt für ihre süßen Zwiebeln aus den Cevennen, liefert auch Äpfel, darunter die charakteristische Reinette du Vigan. Die Organisation gibt Einblick in die kommende Apfelsaison und die Herausforderungen im ökologischen Anbau.
© Origine Cévennes„Die Reinette du Vigan ist ein seltenes Produkt mit einer echten Identität, die wir bewahren müssen."
Die Reinette du Vigan ist eine alte Apfelsorte, die seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs im Tal um Le Vigan angebaut wird und heute ausschließlich dort vorkommt. Der Erzeuger Grégoire Metge, Mitglied der Genossenschaft, baut zusammen mit seinem Partner Boris Aurières fast vier Hektar dieser Sorte an. Laut Metge ist die Reinette du Vigan „ein Apfel mit Zukunft. Ein seltenes Produkt mit einer starken Identität, das wir bewahren und fördern müssen, damit die Verbraucher seine besonderen Eigenschaften entdecken können."
Die beiden Erzeuger planen, weitere drei Hektar anzupflanzen, um den Anbau dieser vom Aussterben bedrohten Sorte fortzusetzen. Der Anbau der Reinette du Vigan ist in den vergangenen Jahren nämlich stark zurückgegangen. „Der Klimawandel stört die Winterruhe der Bäume, und die Überschwemmungen von 2000 haben unsere Obstgärten schwer getroffen. Glücklicherweise bietet das Arboux-Tal sehr günstige Bedingungen für diesen Anbau", so Metge.
Der Obstbauer übernahm den Obstgarten seines Schwiegervaters, der seinerseits den Betrieb von seinem Vater geerbt hatte. Einige Bäume sind mittlerweile über 60 Jahre alt. Die Äpfel wachsen in einem freien Obstgarten: nicht in Reihen oder an Drahtgestellen wie in modernen Kulturen, sondern auf traditionelle Weise, was auch bedeutet, dass die Ernte noch mit Leitern erfolgt. Dadurch sind die Erträge geringer: durchschnittlich etwa 20 Tonnen verkaufsfähiges Obst pro Hektar, mit einem Bruttoertrag von etwa 35 Tonnen in diesem Jahr.
© Origine CévennesBoris Aurieres und Grégoire Metge von GAEC de la Borie
Die Reinette du Vigan zeichnet sich durch ihre gelbgrüne Schale mit roten Punkten und einen süß-frischen Geschmack aus. Sie eignet sich sowohl zum Frischverzehr als auch zur Verarbeitung in Backwaren, Eintöpfen oder Kompotten. „In einem zunehmend wettbewerbsintensiven Apfelsegment zeichnet sich die Reinette du Vigan durch ihre aromatischen Eigenschaften und ihren rustikalen Charakter aus", sagt Camille Finiels, Projektleiterin der Genossenschaft. „Sie wird manchmal zu Unrecht als mehlig bezeichnet, obwohl sie eine weiche, schmelzende Textur mit subtilen süß-sauren Noten hat."
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Bio-Äpfel: „Starker Wettbewerb auf einem bereits gesättigten Markt"
Neben der Reinette du Vigan baut Origines Cévennes auch moderne Sorten wie Crimson Crisp®, Opal®, Dalinette und Goldrush® an und vertreibt diese. Insgesamt produziert die Genossenschaft etwa 180 Tonnen Äpfel auf 9 Hektar.
Laut Carl Grandidier, kaufmännischer Leiter bei Origines Cévennes, wird der Absatz von Bio-Äpfeln in dieser Saison besonders schwierig. „Der europäische Markt verzeichnet in diesem Jahr eine hohe Produktion mit Erträgen, die deutlich über denen des Vorjahres liegen. Dadurch ist die Konkurrenz auf einem Markt, der eigentlich schon gesättigt ist, groß", erklärt er.
„Die Verbraucher suchen weiterhin nach Äpfeln mit besonderen Geschmackseigenschaften, aber wir stellen fest, dass der ästhetische Aspekt eine immer wichtigere Rolle bei ihrer Kaufentscheidung spielt. Die Reinette du Vigan bildet hier eine Ausnahme: Sie wird gerade wegen ihrer Authentizität und ihres einzigartigen Charakters geschätzt. Leider ist sie schwer anzubauen, da sie große Temperaturunterschiede benötigt, um gut zu reifen. Deshalb verkaufen wir sie fast ausschließlich lokal in begrenzten Mengen."
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Crimson Crips
Verarbeitete Produkte: „Verschiedene Neuheiten für die neue Saison"
Neben frischen Produkten bietet die Genossenschaft auch eine Reihe von verarbeiteten Produkten an, darunter Apfelsaft, Zwiebelkonfitüren, Suppen, Marmeladen und Kastanienmehl.
„Der Vorteil unserer verarbeiteten Produkte – sowohl aus Äpfeln als auch aus anderen Kulturen – besteht darin, dass wir damit Obst verwerten können, das aufgrund äußerer Mängel nicht für den Frischmarkt geeignet ist", erklärt Grandidier. „Für die neue Saison führen wir verschiedene Innovationen ein: eine „Délice de pommes", die mit einer Gelee vergleichbar ist, ein neues Zwiebel-Apfel-Confit und eine Zwiebelkuchen-Basis für herzhafte Zubereitungen. Dank dieser Produktlinie können wir das ganze Jahr über auf dem Markt präsent sein, während unsere Frischprodukte nur saisonal erhältlich sind."
© Origine CévennesWeitere Informationen:
Camille Finiels, Projektleiter
Origine Cévennes
Tel.: 04 67 82 08 26
oignon-doux-des-cevennes.fr
