Der Lauchmarkt befindet sich derzeit in einer Übergangsphase. Bei Paprika läuft es dagegen "wie geschmiert", berichtet Jeroen Buyck von Calsa in den Niederlanden. "In den vergangenen Wochen war es sehr warm, sodass alle mit voller Kraft geerntet haben, um den Lauch in die Kühlung zu bekommen. Alles, was gelagert werden muss, dürfte nun im Kühlhaus sein, und jetzt wird der letzte Lauch vom Feld geholt und für den Direktverkauf vorbereitet", erklärt er. "Das bedeutet, dass wir jetzt etwas dickeren Lauch haben, da alles in den vergangenen Wochen aufgrund des schönen Wetters schnell gewachsen ist. Wenn wir auf den Lauch aus der Kühlung umstellen, wird wieder mehr feiner Lauch auf den Markt kommen." Wie wird sich der Markt in den kommenden Wochen entwickeln? "Das ist schwer zu sagen. Die Marktdynamik wird bestimmt durch Nachfrage, wie viel in den Kühlzellen liegt und wie sich das Wetter entwickelt."
"Wenn die Temperaturen steigen, lässt die Nachfrage nach einem Winterprodukt wie Lauch traditionell nach. Dennoch hoffe ich, dass der Lauch zum Saisonende ähnlich wie in den vergangenen Jahren abschneiden wird. Damals waren die Preise für Lauch aus dem Kühlhaus in den Sommermonaten angemessen, daher gehe ich davon aus, dass es auch dieses Jahr gut laufen wird. Das ist auch wichtig, denn man darf nicht unterschätzen, dass damit erhebliche Kosten verbunden sind. Die Kühl- und Lagerkosten sind hoch. Außerdem fällt später in der Saison mehr Verlustware an, was ebenfalls höhere Kosten verursacht, die sich im Verkaufspreis niederschlagen müssen."
Mit Blick auf die zurückliegenden Wochen ist der Händler mäßig zufrieden. "Die Nachfrage war zwar da, aber die Preise waren nicht besonders hoch. Sie lagen konstant zwischen 40 und 60 Cent, was nicht außergewöhnlich ist. Was die Absatzmärkte angeht, ging viel nach Osteuropa und teilweise nach Südeuropa, aber dort wurde immer genau auf den Preis geachtet. Es herrschte ein Gleichgewicht auf dem Markt, aber keine Situation, in der die Preise schnell in die Höhe schossen. Es gab auch noch ein recht großes Angebot aus Frankreich, das jetzt aber etwas abnimmt, sodass wir in den vergangenen Tagen einen langsamen, aber sicheren Anstieg der Preise beobachten können."
Paprikapreise sehr günstig
Ungeachtet dessen beobachtet Jeroen eine Verlagerung der Nachfrage hin zu Gewächshausgemüse. "Für uns ist derzeit wirklich Hochsaison. Tomaten, Paprika und Gurken ersetzen das Wintergemüse. Die Nachfrage nach diesen Produkten ist zwar vorhanden, aber insbesondere Paprika liegen preislich auf einem sehr niedrigen Niveau. Das ist wirklich unglaublich. Ich denke, das liegt daran, dass es nach einer langen, dunklen Zeit plötzlich sonnig wurde, wodurch auf einmal viel verfügbar ist. Die Nachfrage kann da nicht so schnell mithalten. Außerdem ist Spanien noch auf dem Markt, wodurch sich alles ein wenig zusammenballt, aber ich verstehe trotzdem nicht ganz, warum es so unglaublich günstig sein muss. Bei den Strauchtomaten sehen wir das in begrenztem Umfang auch, aber vor allem Paprika ist spottbillig. So etwas haben wir so früh in der Saison noch nicht oft gesehen. Ich hoffe doch, dass es sich verbessert, denn letztendlich muss jeder seinen Lebensunterhalt verdienen können."
Weitere Informationen:
Jeroen Buyck
Calsa
Roeselaarsestraat 9b
8850 Ardooie, Belgien
Tel: +32 (0)51 74 73 74
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