Dass das Wetter extremer wird, braucht man den heutigen Obstbauern nicht zu sagen. "Wir erleben auch jetzt wieder einen sehr warmen Start ins Jahr, vergleichbar mit 1990. Das erhöht das Risiko und die Dauer von Nachtfrost erheblich", erklärt Ernst Slabbekoorn von Swift International, dem niederländischen Distributor für mobile Nachtfrost-Schutzmaschinen, die in Neuseeland entwickelt und produziert werden. Als Vertriebshändler arbeitet Swift International mit dem Servicepartner Zeelandtrac aus 's-Gravenpolder zusammen.
"Unsere mobile Windmaschine zieht warme Luft aus der oberen Inversionszone durch Venturi-Wirkung nach unten und vermischt sie mit der kalten Luft am Boden, nachdem die kalte Inversion am Boden durch die Windkraft der Maschine durchbrochen wurde. Viele Hunderte Maschinen sind inzwischen weltweit im Einsatz und ihre Mobilität, Benutzerfreundlichkeit und Effizienz werden besonders geschätzt. Es ist einfach die intelligenteste Lösung gegen Nachtfrost", sagt Ernst. "Wegen des frühen Frühlings haben wir zusätzliche Maschinen produzieren lassen, und es sind immer noch einige davon zur sofortigen Auslieferung verfügbar. Die Natur ist zwei bis drei Wochen früher dran als im vergangenen Jahr, und bis zum 11. Mai ist es noch eine lange Zeit."
Es ist jetzt Ende März und wir haben in diesem Jahr bereits mehr Maschinen verkauft als in den vergangenen drei Jahren. Die mobilen Nachtfrostbekämpfungsmaschinen werden bei vielen Früchten eingesetzt, darunter Birnen, Kiwis, Trauben, Steinobst, Äpfel und Heidelbeeren. Wir haben in diesem Jahr schon einige schöne Aufträge ausliefern können", sagt Ernst. In den nächsten zwei Wochen kommen bei Swift International noch neue Maschinen an und es sind noch Maschinen beider Typen verfügbar.
Er sieht auch eine steigende Nachfrage aus dem deutschsprachigen Raum. "Wir haben auf der Fruit Logistica und der Fruchtwelt Bodensee in Berlin bzw. Friedrichshafen gute Kontakte geknüpft und haben auch in diesem für uns relativ neuen Markt schöne Aufträge zur Auslieferung anstehen."
Swift International hat jetzt auch eine Reihe von Maschinen geliefert, die im Heidelbeeranbau und insbesondere in Parzellen mit einigen der Sekoya-Sorten eingesetzt werden. Zwei weitere große Aufträge für den Blaubeeranbau sind geplant.
Xenia-Birnenproduzent Herman van Ingen
Nicht nur die Nachtfrostbekämpfung ist ein Grund für die Erzeuger, die mobilen Nachtfrostbekämpfungsmaschinen anzuschaffen. So hat der Obstproduzent Herman van Ingen aus Lienden, der auch Vorsitzender des Erzeugerverbandes Xenia ist, in die mobilen Nachtfrostbekämpfungsmaschinen investiert, um neben dem Nachtfrost auch die bakterielle Krankheit Pseudomonas zu verhindern. "Diese verursacht derzeit entschieden zu viele Schäden, infiziert die Blüten und lässt sie absterben", sagte er.
"Vor allem bei den jungen Anpflanzungen von Xenia-Birnen haben wir Probleme mit Pseudomonas. Aus den Büchern wissen wir, dass sich diese Bodenkrankheit vor allem bei einer Temperatur von null Grad in Kombination mit Wasserspritzern entwickeln kann, wodurch die Bakterien über die Bäume verteilt werden. Mit dieser Windmaschine hoffen wir, die Ausbreitung der Bakterien zu verhindern, damit wir eine gute Ernte einfahren können", sagt Herman.
Der Obstproduzent hat sich für die große Variante entschieden, die für seine 4,5 Hektar große Anbaufläche mehr als ausreichend sein sollte. "Für uns ist die Erntesicherheit, die nicht durch die Bakterien beeinträchtigt werden kann, der Hauptgrund für die Bestellung einer Maschine. Das ist eine andere Überlegung als bei den meisten Erzeugern, die sie gegen Nachtfrost einsetzen. Bei strengem Frost brauchen wir die Windmaschine in unseren Regionen nicht unbedingt, da genügend Oberflächenwasser vorhanden ist. Aber nach einem weiteren sehr nassen Winter haben wir ziemlich viele Bedenken, um dann wieder zu beregnen, denn das ist sicherlich für Pseudomonas nicht gut."
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