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Peter Turlík der slowakischen Obstgenossenschaft Bonum:

"Clubäpfel aus heimischem Anbau erfreuen sich steigender Beliebtheit"

Nach der miesen Apfelkampagne 2022/23 sei die diesjährige Saison für die slowakische Obstwirtschaft recht gut angelaufen, wie uns Peter Turlík, Prokurist der dortigen Genossenschaft Bonum, auf Anfrage mitteilt. "Die Erzeugerpreise sind bereits seit dem Saisonauftakt im August deutlich besser gewesen, gleiches gilt für die Qualität der Früchte, in Bezug auf Festigkeit, Farbe und Kalibrierung. Leider war der Frühjahrsfrost auch in diesem Jahr ein großes Thema: Manche Höfe mussten sogar Mengeneinbuße bis zu 50 Prozent hinnehmen. Jeder, der im Apfelsektor tätig ist, weiß, dass die Preise insbesondere für den Erzeuger immer noch zu niedrig sind, was vor allem auf die Preispolitik in Polen sowie Ungarn zurückzuführen ist."


Einblicke in den geschützten Erdbeeranbau

Obwohl Äpfel mit Abstand das Hauptprodukt der in der Westslowakei beheimateten Genossenschaft darstellen, produzieren die Mitglieder der Bonum auch weitere Obstkulturen, wie Birnen und Beerenobst. Turlík: "Unsere Hauptsorten im Birnenanbau sind Lucas, Celina bzw. Q-tee und Williams, wobei wir in der Menge relativ wenig Birnen produzieren. Dieses Jahr war der Birnenanbau jedoch äußerst lukrativ und wir haben viele Brennereien mit Rohware, für die Schnapsherstellung zu attraktiven Preisen beliefern können. Ich sehe auch weiteres Ausbaupotenzial für die slowakische Birnenproduktion. Außerdem ist der Beerenanbau für uns interessant: Der Arbeitskräftemangel stellt dabei jedoch ein immer größeres Problem dar. Ferner setzen viele Produzenten, insbesondere bei Erdbeeren und Heidelbeeren, auf den Anbau in Folientunneln mit dem Ziel früher auf den Markt zu kommen und die Kulturen vor Regen und Ähnlichem zu schützen. Ansonsten beobachten wir, dass viele Erdbeerproduzenten auf Selbstpflückfelder setzten."


Peter Turlík (hier auf der ICOP 2022 im steirischen Weiz) widmet sich als Prokurist dem Handel und Export des in der Slowakei erzeugten Obstes. Die Ovocinarske druzstvo Bonum zählt 14 Mitgliedsbetriebe und ist damit die größte Erzeugerorganisation (EO) der Slowakei im Bereich Obst.

Slowakische Obstwirtschaft im Zeitenwandel
Im letzten Jahrzehnt gerät der slowakische Inlandsmarkt wieder vermehrt in den Vordergrund, fährt Turlík fort. "Wir sind froh, dass wir beispielsweise unsere Tafelkirschen nicht mehr ausschließlich nach Italien, Belgien oder Deutschland exportieren müssen, sondern auch in der Slowakei oder Tschechei gute Preise für die Ware erzielen können. Bei den Äpfeln erfreuen sich die 'homegrown' Clubsorten wie Kiku (Fuji), Evelina, Fuji und seit 2020 auch Smeralda steigender Beliebtheit. Trotz der steigenden Konkurrenz innerhalb der Kategorie Clubäpfel wird die Anbaufläche bei Evelina weiterhin ausgeweitet, damit wir dem steigenden Bedarf an heimischer Ware auch in Zukunft gerecht werden können. Durch die gute Balance zwischen Kosten und den relativ hohen Erzeugerpreisen schaffen wir mit dem Anbau von Clubäpfeln auch ein Stück Existenzsicherheit für unsere Erzeuger. Bei den Standardsorten wie Golden oder Gala wird es hingegen zunehmend schwieriger."


Die Kernobstproduktion spielt in der Slowakei nach wie vor eine wesentliche Rolle. Links: Aufbereitung der Esmeralda-Clubäpfel, Rechts: Celina-Birnen (QTee) am Baum.

Viele älteren Obstanlagen werden nun sukzessive den heutigen Standards angepasst. Turlík: "Die Frage ist jedoch, welche Sorten wir anpflanzen müssen. Wir haben schließlich keine Glaskugel und wissen nicht, welche Sorten in Zukunft gefragt sind. Am Ende ist auch nicht jeder Erzeuger in der Lage, Clubäpfel zu produzieren. Seit 2022 gibt es neue, teils finanzierte Projekte, um die slowakischen Obsthöfe auf den neuesten Stand zu bringen. Hier wird nicht nur die Produktion, sondern auch die Lagerung, Verpackung und Sortierung entsprechend berücksichtigt. Einerseits ermöglichen es diese Projekte, die hiesige Obstwirtschaft zu modernisieren, andererseits stoßen sie aufgrund der Bürokratie auch auf Widerstand bei den Erzeugern. Diese Projekte sollen bis Juni 2025 erfolgreich beendet werden. In der Praxis ist es aber schwierig, in diesem kurzen Zeitraum zuverlässige Lieferanten für diese anspruchsvollen Projekte zu finden."


Clubäpfel aus slowakischem Anbau: Kiku (Fuji), Esmeralda und Evelina.

Turlík zufolge steht der slowakische Obstsektor vor mehreren großen Herausforderungen. "Unsere Erzeuger kämpfen nicht nur gegen Billigstimporte aus dem benachbarten Ausland, sondern vor allem gegen den bereits erwähnten Arbeitskräftemangel. Solange unsere Leute in den westeuropäischen Anbauländern immer noch höhere Stundenlöhne bekommen, wird sich dieser Knoten nicht lösen. Als Erzeugerorganisation stehen wir auch in den kommenden Jahren vor der Aufgabe unseren Service zu optimieren, die Bürokratie so gut wie es geht zu meistern und durchdachte Investitionen zu tätigen. Unser Hauptziel ist dabei, die leidenschaftlichen Produzenten zu entlasten, sodass sie sich auf das Wesentliche genauer gesagt ihre Pflanzen fokussieren können."

Weitere Informationen:
Peter Turlík
Ovocinárske družstvo Bonum
tel /fax: +421 2 4020 81 - 0 7/ -20
turlik@dobryjezko.sk
www.apples.sk