Aufgrund der außergewöhnlich nassen Feldbedingungen blickt man vielerorts auf eine durchwachsene Erntekampagne beim Feldgemüse zurück. "Beim Knollensellerie waren wir bereits Ende Februar, etwa vier Wochen früher als sonst, ausverkauft. Gleiches gilt für die Vermarktungssaison beim Bio-Hokkaido: Normalerweise sind wir bis etwa Ende Januar lieferfähig, dieses Jahr haben wir die Saison bereits zum Jahreswechsel beenden müssen", resümiert Patrick Pohlmann, Bio-Erzeuger und Geschäftsführer des gleichnamigen Unternehmens mit Sitz in Münster.
Einblicke in die Sellerie-Ernte: Ab dem Saisonauftakt Anfang Oktober wird das Knollengemüse die ganze Saison hindurch frisch vom Feld vermarktet.
"Beim Sellerie würde ich die Qualitäten mit der Note 2.0, sprich durchschnittlich bis gut, bewerten. Bei den Kürbissen würde ich hingegen eher von einer Note 3.0 sprechen. Die Sortierungen waren zwar in Ordnung, allerdings hatten wir erhebliche Probleme mit der Haltbarkeit der Ware, was vor allem am Ende der Saison wiederum zu vermehrten Reklamationen geführt hat", bilanziert der Bio-Landwirt, der sowohl Bio- und Naturland als auch Demeter-Gemüse erzeugt. Erschwerend hinzu kommen die weiterhin gestiegenen Betriebskosten. "Wir konnten zwar eine Preiserhöhung erzielen, aber um die Mehrkosten einigermaßen ausgleichen zu können, bräuchten wir beim Sellerie etwa einen weiteren Preisaufschlag um acht Prozent."
Feldfrischer Bio-Kürbis und -Knollensellerie
Knollensellerie legt zu, Kürbisanbau büßt ein
Für die kommende Saison nimmt die Anbauplanung Gestalt an, fährt Pohlmann fort. "Wir werden rund zehn Prozent mehr Sellerie anbauen, während wir den Kürbisanbau um 20 Prozent reduzieren werden. Unter anderem durch die Zunahme von Selbstpflückfeldern und direktvermarktenden Betrieben sehe ich beim Bio-Hokkaido eher weniger Luft nach oben. Beim Knollensellerie haben wir mittlerweile die Bio-Industrie ins Auge gefasst. Wir stellen nämlich fest, dass die Bio-Branche bemüht ist, auch bei den Discountern mehr Bio-Rohware in die Gläser und Dosen zu bekommen. Unsere Aufgabe ist es nun, auch dieses Marktsegment zu erschließen."
Einblick in die Kürbisernte
Noch vermarktet Pohlmann etwa 70 Prozent unserer Sellerie-Erträge als konventionell, beziffert er. "Dennoch sehe ich in Zukunft auch Wachstumschancen für Demeter-Ware. Am Ende ist es einfach eine Frage der Zeit, bis der Handel sich darauf einlässt."
Bilder: Bio-Anbau Patrick Pohlmann KG
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Patrick Pohlmann
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