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Bauernproteste enden mit Abschlussdemo in Berlin

Tausende Landwirte haben am Montag in Berlin gegen die Agrarpolitik des Bundes demonstriert. Bundesfinanzminister Lindner wurde vor dem Brandenburger Tor ausgebuht. Die Ampel-Fraktionen wollen die Bäuerinnen und Bauern entlasten. In Niedersachsen gab es weitere Blockaden.

In den vergangenen Tagen äußerten sich zahlreiche Verbände und Repräsentanten der Agrarbranche zu den Protesten sowie zu den angekündigten Maßnahmen. FreshPlaza.de blickt am Ende einer ereignisvollen Woche noch einmal zurück.

BOGK: 'Ganzheitliche Betrachtung statt Verengung der Diskussion'
Seit Montag protestieren die deutschen Landwirte gegen Subventionskürzungen. Der BOGK betrachtet die Forderungen und Vorgehensweisen der Bauern differenziert. "Grundsätzlich unterstützen wir Forderungen zur besseren Planbarkeit in der Landwirtschaft, zur Entbürokratisierung im allgemeinen und zu einem Stopp zusätzlicher Kostenbelastungen. Auch die zunehmende Einschränkung von Pflanzenschutzmitteln betrachten wir sehr kritisch. Gleiches gilt für die aktuellen Mauterhöhungen. Der BOGK hat sich im Einzelnen dazu klar positioniert."

Die obst-, gemüse- und kartoffelverarbeitende Industrie unterstützt grundsätzliche Maßnahmen zur CO₂-Reduzierung. "Der schrittweise Wegfall der Agrardieselförderung kann zu einer Veränderung im Maschinenpark bzw. zu angepasster Maschinennutzung führen und so eine gewisse ökologische Lenkungswirkung entfalten. Andererseits hat er sicherlich gewisse finanzielle Folgen, die geeignet sein können, die Lebensmittelpreise zu erhöhen oder die Margen der Landwirtschaft zu schmälern."

Eine Verengung der Diskussion auf die Frage der Agrardieselförderung wäre aber falsch, so der Verband. "Vielmehr sollte eine ganzheitliche Betrachtung vorgenommen werden. Es darf nicht dazu kommen, dass unsere leistungsfähige Landwirtschaft durch ideologische und unrealistische Auflagen an andere Länder, vor allem an das außereuropäische Ausland, verloren geht. In der Summe würde damit eine wesentlich größere Umweltbelastung ausgelöst und einer leistungsfähigen Wertschöpfungskette von der Urproduktion zur Veredelung die wirtschaftliche Grundlage entzogen."

Bayern: 'Agrardieselvergütung bedeutet ein bis zwei Monatseinkommen'
Auch Bayerns Bauernpräsident Günther Felßner äußerte sich zu den geplanten Maßnahmen. "Für einen Vollerwerbsbetrieb bedeutet die Agrardieselvergütung ein bis zwei Monatseinkommen – bei meinem Hof 4500 Euro jährlich. Und das, wo jedes Jahr ein Prozent der Höfe aufhört – auch wegen der Einkommenssituation", sagt er im Gespräch mit der Augsburger Allgemeine und ergänzt: "Wir haben bisher davon abgesehen, Infrastruktur zu blockieren, etwa die Lebensmittelversorgung. Aber wir lassen uns nicht einfach mehrere Monatseinkommen aus der Tasche ziehen."

Seit Tagen gehen die Bauern auf die Straße, in der ganzen Region gibt es Protestzüge und Kundgebungen. Im Interview erzählen die Obstbäuerin Lena Nüberlin und Andreas Willhalm, stellvertretender Kreisobmann des bayerischen Bauernverbands, warum sie sich an den Protesten beteiligen.

Baden-Württemberg: 'Marktstellung sollte durch Zusammenarbeit verbessert werden'
Laut der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung mussten die Deutschen im Jahr 2022 im Schnitt nur 11,5 Prozent ihres Geldes für Lebensmittel aufwenden. Dies ist einer der niedrigsten Werte in der EU. Nur in Irland, Luxemburg und Österreich geben die Menschen anteilig weniger für Nahrungsmittel aus. Zum Vergleich: In Italien waren es 14,4 Prozent, in Frankreich 13,3 Prozent. Laut Sebastian Hess, Professor für Agrarmärkte an der Universität Hohenheim, hätten die Landwirte es - zumindest teilweise - selbst in der Hand, ihren Druck zu erhöhen. Er verweist auf die Lage in Baden-Württemberg: Hier seien viele Landwirte genossenschaftlich organisiert, hätten also auch die erste Verarbeitungsstufe in ihrer Hand. "Allerdings sehen manche Landwirte nicht, dass sie sich in ihre Genossenschaften selbst einbringen können und es dabei viele Möglichkeiten gibt, die Marktstellung durch Zusammenarbeit zu verbessern", sagt er gegenüber SWR.

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