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Fotoreportage: Einblicke in den Wurzelsalatanbau der Rheinlandgemüse Hydro

"Sauberkeit, Haltbarkeit und Planbarkeit zeichnen den Hydrosalat aus"

Im April dieses Jahres konnte die Hightech-Gewächshausanlage der neu gegründeten Rheinlandgemüse Hydro GmbH & Co. KG in Betrieb genommen werden. Dank einzigartiger Hydroponik wachsen und gedeihen auf dem ca. 2,5 ha großen Gewächshausareal in Vettweiß nun zwölf Monate im Jahr frische Kopf- und Triosalate mit Wurzelballen. Treibende Kraft hinter dem modernen Salatbetrieb ist die Junggärtnerin Elizabeth Graaff. Während einer Betriebsführung vor Ort erzählte sie von der Entstehung des Betriebs sowie dem Potenzial der Anbaumethode Hydroponik.

In sogenannten Rinnen werden die Jungpflanzen je nach Kultur Kopf- oder Triosalate im vorgegebenen Stückgewicht in etwa vier bis sechs Wochen zu vermarktungsfähigen Salaten aufgezüchtet. "Die Anbaumethode ermöglicht eine 100-prozentige Flächenauslastung und einen Höchstmaß an Effizienz sowie Planbarkeit im Anbau. Je näher zum Erntezeitpunkt, desto mehr Platz benötigen die Salate und desto größer sind auch die Abstände zwischen den Rinnen. Dies bedeutet in der Praxis, dass wir dem Salat nicht mehr Platz geben, als er tatsächlich benötigt. Wir wachsen sozusagen mit der Größe des Salats mit, während im Freilandanbau bereits auf Endgröße des Salats gepflanzt wird." Gleiches gelte für das Floatingsystem, welches in Glashäusern ebenfalls häufig angewandt wird und bei dem die Abstände zwischen den Pflanzen innerhalb der Styroporplatte auch von Anfang an vorgeschrieben seien.

Wettbewerbsvorteil im Winter
Nicht nur aus anbautechnischer Sicht, sondern auch absatzseitig seien die ersten Monate nach der Inbetriebnahme besonders gut gelaufen, bilanziert Graaff: "Der Salatbedarf in Deutschland ist im Sommer eindeutig höher. Wir stehen dabei aber in direktem Wettbewerb mit Salat aus deutscher Freilanderzeugung. Im Winter habe ich hingegen deutlich weniger inländische Konkurrenz und somit einen klaren Wettbewerbsvorteil. Um die Jahreszeit deutschen Salat zu verkaufen ist überhaupt kein Problem, wir sind momentan auch restlos ausverkauft."

Automatisierung im Kampf gegen Erntehelfermangel
Außer den Kostensteigerungen sehen sich viele Gemüsebauern mit dem prägnanten Erntehelfermangel konfrontiert. "Im Gewächshausanbau bekommt man noch Leute. Ich komme natürlich von einem Freilandbetrieb und die Arbeit ist kaum vergleichbar. Man muss nicht schwer heben und bei Wind und Wetter arbeiten. Insofern sind die Bedingungen für unsere Mitarbeiter extrem viel besser als im Freiland, was dazu führt, dass die Leute, die noch kommen, überwiegend lieber hier arbeiten. Durch den hohen Automatisierungsgrad ist die Arbeitskraft zwar immer noch wichtig und entscheidend, fällt aber gemessen an den Kosten verhältnismäßig nicht mehr so schwer ins Gewicht wie im Freilandanbau", schildert Graaff. Andere Beweggründe hinter der Entstehung des Gewächshauses seien die fehlenden Wasserressourcen und Einschränkung der zugelassenen Dünge- und Pflanzenschutzmittel im Freilandanbau gewesen.

Zukunftspotenzial des deutschen Hydro-Salats
Aufgrund extremer Produktionsbedingungen und Wetterschwankungen werde es für viele deutsche Gemüsebauern zunehmend schwieriger, ein qualitativ hochwertiges Produkt zu erzeugen, plädiert die leidenschaftliche Erzeugerin. "Auch wir sind zwar nicht komplett unabhängig von den Außenbedingungen, können uns denen aber einfacher anpassen und somit das ganze Jahr über ein hochwertiges Produkt in planbaren Mengen liefern. Wenn es zu wenig Sonnenstunden gibt, müssen wir kalkulieren, ob es sich rechnet die Beleuchtung anzuschalten oder einfach im Kauf nehmen, dass unser Salat langsamer wächst. Wir haben aber wenigstens die Option und relativ viel Spielraum, das Mikroklima im Glashaus zu steuern."

Weiteres Vermarktungspotenzial sei Graaff zufolge ebenfalls vorhanden. "Das Interesse im LEH ist durchaus groß, da die Vorteile aufgrund der Sauberkeit, Haltbarkeit und Planbarkeit auf der Hand liegen. Unser Produkt ist bereits bei allen großen Ketten gelistet und somit deutschlandweit erhältlich. Dementsprechend nimmt auch die Akzeptanz seitens der Verbraucher rasch zu. Ich merke das auch in meinem Freunden- und Bekanntenkreis: Vor einem Jahr kannte fast niemand den Wurzelsalat, das hat sich nun komplett gedreht. Insofern scheint sich das Produkt zu etablieren."


Frische Jungpflanzen

Einblicke in den Hydroponikanbau: Der Triosalat wächst im Vergleich zum Kopfsalat etwas schneller.


Blick in die Jungpflanzenabteilung. Die Jungpflanzen stammen vorwiegend aus dem benachbarten Ausland.


Frischer Kopfsalat. Aktuell arbeiten elf Leute Vollzeit in der Produktion. Durch die kürzeren Durchlaufzeiten seien im Sommer mehr Leute im Einsatz.


Blick auf das Rinnensystem


Rheinland Hydrogemüse setzt auf das fortschrittliche Rinnensystem aus dem Hause Hortiplan.


Mithilfe eines Roboters werden Salate umgepflanzt in die größeren Rinnen für die zweite Phase ihres Wachstumsprozesses.


Triosalat so weit das Auge reicht. Je nach Kundeninteresse käme künftig auch die Produktion der Einzelsorten (Lolo Rosso/Bionda und Eichblatt) infrage.


Je größer die Salatköpfe werden, desto größer auch der Abstand zwischen den Pflanzen, sodass sie im vollen Umfang weiterwachsen können.


Kopfsalat aus hydroponischem Anbau. Im Vergleich zum Triosalat sei die Kultur etwas anspruchsvoller im Anbau.


Dank des durchdachten Anbausystems könne man das Mikroklima im Glashaus punktgenau steuern und es wird weniger Personal als im Freilandanbau oder herkömmlichen Gewächshausanbau benötigt.


Triosalat kurz vor der Ernte. Dadurch, dass der Hydro-Salat nicht im Boden wächst, bleibt er im Gegensatz zum Freilandprodukt sauber und muss er nach der Ernte nicht geputzt werden.


Per Fließband gelangt der frisch gepflückte Hydro-Salat in die Aufbereitungs- und Verpackungsabteilung. Der Salat wird einzeln in spezielle Tüten verpackt und in EPS-Kisten an den deutschlandweiten LEH ausgeliefert. Durch den Wurzelballen bleibt der Salat in der Tüte im Vergleich zum herkömmlichen Salat einige Tage länger frisch bei den Verbrauchern.


Geboren und aufgewachsen auf dem elterlichen Freilandbetrieb hat sich Elisabeth Graaff nun für die Hydroponik entschieden. Sie zählt damit zu den Pionieren im deutschen Gemüsebau.

Weitere Informationen:
Elisabeth Graaff
Rheinlandgemüse Hydro GmbH & Co. KG
Gut Bendes
52391 Vettweiß
Tel.: +49 2424 9052616
Mail: e.graaff@rheinlandgemuese-hydro.de
www.rheinlandgemuese-hydro.de