In der KW 42 trafen die ersten Überseetrauben aus Brasilien bei Port International ein. Den Großteil bezieht das Hamburger Unternehmen von der exklusiven Partner-Farm GVS. "Generell haben wir als Port International zwar ähnlich viel Ware zur Verfügung wie in den letzten Jahren, wir sehen aber einen Exportrückgang von ca. 20 Prozent im Vergleich zu 2021 und 2022, in denen die Exportmengen auf einem ähnlichen Niveau waren", schildert Malte Storjohann, Import-Manager Überseeprodukte beim Unternehmen, auf Anfrage.
Malte Storjohann verantwortet als Importmanager die Beschaffung von Überseeware wie Trauben, Exoten und Zitrus.
Beschaffungsprobleme bei Überseetrauben
Große Herausforderungen in den jeweiligen Ursprungsländern beeinträchtigen die aktuelle Versorgungslage bei Trauben aus der südlichen Hemisphäre, fährt Storjohann fort. "Peruanische Traubenproduzenten leiden in diesem Jahr stark unter dem El Nino-Effekt und werden vor allem 2024 die Folgen und Auswirkungen dessen noch stärker spüren. Unvorhersehbare Lücken in der Produktion, Ware, die nicht rechtzeitig reif wird, bis zu ganzen Ernten, die einfach nicht exportfähig sind, können in naher Zukunft die Folgen sein."
Trauben aus Südafrika seien ebenfalls leicht verspätet. Storjohann: "Durch den wohl kältesten Winter seit über 20 Jahren in diesem Jahr ist auch hier Ware durch Kälteschäden in der Reifung entweder verzögert oder gleich ganz zerstört worden." Währenddessen beobachtet Port International eine hohe Nachfrage nach kernlosen, brasilianischen Trauben, während sich die italienische Saison verhältnismäßig früh dem Ende zuneigt. "Es gibt generell mehr helle als rote und dunkle Trauben: In beiden Segmenten stehen uns aber ausreichend Mengen für die europäischen Programme zur Verfügung."
Trend hin zu neuen Sorten im Ursprung
Im brasilianischen Anbau wurden weitestgehend in den vergangenen Jahren alte Sorten durch neue ersetzt, so Storjohann des Weiteren. "Im Anbau der hellen, kernlosen Trauben ist zum Beispiel die Sugarone nahezu verschwunden und durch neue Sorten wie Arra 15, Sugar Crisp oder Autumn Crips ersetzt worden. Ähnliches sehen wir beim Anbau der dunklen, kernlosen Trauben. Crimson wurde weitestgehend durch neuere Sorten wie Iris, Candy und Arra 23 verdrängt. Zwischenzeitlich hatte sich eine schwarze, kernlose Sorte namens Victoria ebenfalls in den Markt gedrängt, ist aber mangels Nachfrage bereits wieder auf dem Rückgang." Im kommenden Jahr soll der Anbau relativ stabil bleiben und es seien keine nennenswerten Rückgänge oder Zusatzmengen zu erwarten. "Stattdessen erwarten wir eher einen weiteren Austausch von alten hin zu neuen Sorten bei ähnlich bleibenden Mengen."
Der Bedarf an Überseetrauben sei relativ gut, aber auch nicht überragend. "Es wird meines Erachtens immer noch weniger auf Sorten und Geschmack geachtet, dafür mehr auf optische Merkmale und Preise. Es handelt sich dabei um einen Trend, der nicht nur bei den Trauben, sondern sortimentsübergreifend zu sehen ist. Dies im Gegensatz zu anderen Märkten in Süd- und Osteuropa sowie Großbritannien. Im Allgemeinen stellen wir fest, dass die Traube in den Top 10 der am meisten konsumierten Früchte ist und bleibt und wir sehen auch nicht, dass sich das in den kommenden Jahren ändern wird", so Storjohann abschließend.
Bilder: Port International Group
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