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"GemüseWert" bei VI. Öko-Marketing Tagen

"Bio-Regional ist die beste Wahl! Was ist dir 'Gemüse wert'?"

Das Projekt „GemüseWert“, welches durch das Bundesprogramm Ökologischer Landbau (BÖL) von Dezember 2020 bis Juli 2025 gefördert wird, ist mit dem Ziel angetreten die bio-regionale Wertschöpfung für Gemüse in Nürnberg und den angrenzenden Landkreisen Nürnberger Land und Roth zu erhöhen. Um dies zu erreichen, haben sich die Kooperationspartner Franken-Gemüse Knoblauchsland eG, der Gemüseerzeugerverband Knoblauchsland, die Technische Hochschule Nürnberg und die BioMetropole Nürnberg zusammengeschlossen.

Bei den VI. Öko-Marketingtagen 2023 auf dem Schloss Kirchberg hat Felix Schmidling, welcher bei Franken-Gemüse Knoblauchsland eG tätig ist, am 8. November über das Projekt unter dem Titel „Bio-Wertschöpfungsketten Aufbau im Bereich grüne Frische (national): Analyse, Konzeption, Umsetzung und Behebung von Fallstricken“ berichtet.

Felix Schmidling präsentiert das Projekt bei den VI. Öko-Marketingtagen auf Schloss Kirchberg (mit auf der Bühne (v.l.n.r.: Dr. Michaela Filipini, Felix Schmidling, Albert Fuhs und Klemens Fischer), Quelle: Akademie Schloss Kirchberg

Eine Zwischenbilanz auf Basis der Begleitforschung von Prof. Dr. Jan Niessen (Technische Hochschule Nürnberg) und Erfahrungswerten aus der täglichen Arbeitspraxis des Projektleiters Felix Schmidling (Franken-Gemüse Knoblauchsland eG) kamen zu der Schlussfolgerung, dass der Angebotspreis für eine EU-weit ausgeschriebene Warmverpflegung, trotz Gewichtung von 55 % auf Qualität und 45 % auf den Preis, zu gering ausfällt, um regionale Bio-Erzeugnisse verstetigt einzusetzen. Niessen und Schmidling plädieren demnach dafür, ab 2026 eine bio-saisonale Mindestquoten für die städtische Essensversorgung in den nächsten Stadtratsbeschlüssen in Nürnberg festzulegen. Das würde zwar eine Herabsenkung der aktuellen Bio-Quoten bedeuten, würde aber die regionale Wertschöpfung ankurbeln und könnte folgendermaßen formuliert werden: Einsatz von mindestens 70 % bio-saisonaler Produkte in Kitas, 50 % in Schulen und 30 % bei sonstigen städtischen Einrichtungen und Veranstaltungen. Des Weiteren sind bei den nächsten Ausschreibungen ab August 2024 zu formulieren: Saisonal ausgerichtete Speiseplänen in den Catering-Betrieben erhalten einen Zuschlag, ein Angebot darf maximal für zwei Teillose abgegeben werden und Qualitätssiegel wie das bayerische Biosiegel werden als Bewertungskriterien berücksichtigt. Was die Infrastruktur betrifft, sind mittelfristig der Neubau von Frischküchen aber auch der Einsatz zusätzlicher Hauswirtschaftskräfte und mehr Budget für die Umsetzung dringend notwendig.

Neben der Vorstellung des Projektes sprach Felix Schmidling bei den Öko-Marketingtagen auf der Bühne gemeinsam mit Dr. Michaela Filipini, Abteilungsleiterin der Abteilung 3 „Förderung, Forschung, Innovation und Nachhaltigkeit bei der BLE, und Albert Fuhs, Geschäftsführer Landgard Bio, über das Thema Bio-Wertschöpfungsketten. Somit konnte ein breiter Diskurs vom Acker bis zum Teller anreget werden und beim Austausch mit den Teilnehmenden vor Ort – Entscheider:innen der Bio-Branche aus Produktion, Verarbeitung, Fachhandel, Lebensmitteleinzelhandel und Verbänden – weitere Stakeholder für das Anliegen des Projekts gewonnen werden. Beim führenden Branchentreff gaben sich alle einflussreichen Akteure der Branche die Ehre – die Veranstaltung war restlos ausgebucht. Das Thema „Zeitenwende in der Bio-Branche: neue Märkte, neue Strategien“ hat die Insider nach Kirchberg geführt. Gemeinsam soll Bio als wichtiges Zukunftsziel für die gesamte Gesellschaft positioniert werden.

Auszug aus dem Bio-Sortiment der Franken-Gemüse Bio eG am Stand auf der BioFach 2023

Um aktuell Gemüsebaubetriebe für eine Umstellung auf den Öko-Landbau zu motivieren, verweist die Franken-Gemüse Knoblauchsland eG auf ihre Hauptabnehmer aus dem Lebensmitteleinzelhandel. Auch hier ist es weiterhin unabdingbar, langfristige und verlässliche Partnerschaften zu pflegen. Dafür übernimmt die Genossenschaft auf Erzeugerebene die Verantwortung und garantiert eine qualitative & mengenmäßige Gemüse-Versorgung für die folgende Saison. Von Seiten des Lebensmitteleinzelhandels brauche es Konzepte und Initiativen, wie True-Cost Kommunikation der Umweltfolgekosten an der Ladentheke und eine Fokussierung auf nationale Substitutionsprodukte für Bio-Importware. Je nach Warengruppe sind vertragliche Abnahmegarantien und die Bereitschaft stets einen margendeckenden Mindesterzeugerpreis zu zahlen, erforderlich. Für die Umstellungsförderung sind die Abnahme von Bio-Umstellungsware ab dem 2. Jahr zu Bio-Preisen und eine wirksame, gebündelte Platzierung von Bio-Ware am POS hilfreich und auch notwendig.

Für Interesse an weiteren Forschungsergebnissen aus dem Projekt „GemüseWert“ oder an einer Mitgliedschaft in der 2021 gegründeten Franken-Gemüse Bio eG, wenden Sie sich bitte an den Projektleiter von „GemüseWert“:

Weitere Informationen:
www.akademie.schloss-kirchberg-jagst.de

Erscheinungsdatum: