"Wir führen unseren Betrieb nun in der dritten Generation, wobei es uns auf dem Großmarkt seit über 50 Jahren gibt", teilt uns Friedrich Neber mit, der zusammen mit Gudrun Neber den gleichnamigen Betrieb in der Gemeinde Berglen führt. "Wir waren ein klassischer Gärtnereibetrieb, der sich auf die Produktion von Balkon- und Jungpflanzen konzentriert hat. Der Großmarkt wurde zu Beginn genutzt, um unsere Produktpalette zu ergänzen. Vor etwa 20 Jahren haben wir uns allerdings dazu entschlossen, das Beet- und Balkongeschäft aufzugeben. Seitdem spezialisieren wir uns auf die Gemüseproduktion."
Gudrun und Friedrich Neber auf ihrem Stand am Stuttgarter Großmarkt
Fokus auf Gewächshausanbau
Ursprünglich baute Neber sein Gemüse noch im Freiland an. Jedoch seien die Bedingungen in der Region nicht ideal, vor allem mit Blick auf Bewässerungsmöglichkeiten. "Daraufhin widmeten wir uns ausschließlich dem Gewächshausanbau mit dem Fokus auf Gurken, Tomaten, Basilikum, Minze und weitere Waren. Zusätzlich dazu bewirtschaften wir auch hochmoderne Folienhäuser." Produkte wie Paprika, Karotten sowie Radieschen erhält er von befreundeten Erzeugerbetrieben, um das Sortiment zu erweitern. Neber selbst baut nahezu ganzjährig Tomaten und Gurken an. "In der KW 13/14 starten wir mit beiden Produkten und bieten sie bis Ende Oktober an. Im Winter produzieren in den Folienhäusern wiederum Feldsalat in geringen Mengen."
Je nach Produkt muss Neber mit bis zu 30 Prozent höheren Kosten arbeiten. "Die Kosten für unseren Basilikum sowie für Tomaten und Gurken sind um 20 bis 30 Prozent höher im Vergleich zu vor der Pandemie. Vor allem sind es die Kosten für Jungpflanzen, die sehr gestiegen sind." Die Tomatenpreise schwankten vor der Ferienzeit noch etwas, während der Preis für Gurken relativ lange stabil gewesen sei, so Neber. Die Produktion von Feldsalat musste der Landwirt reduzieren, da er mit den Einnahmen nicht die Kosten für die Handernte decken konnte. Hierzu betont er, dass alle zwölf Mitarbeitende sozialversichert und mindestens ein Dreivierteljahr in seinem Betrieb tätig sind. "Wir haben die Krise überstanden, weil unsere Klientel bereit ist, für gute und hochwertige Produkte mehr zu zahlen, so etwa für unsere Naschi-Tomaten."
Naschi-Tomaten aus dem Hause Neber
Zu den Hauptabnehmern des Unternehmens zählen unter anderem unternehmergeführte Einzelhandelsgeschäfte sowie Wochenmarktbetriebe. Abgesehen von der Coronazeit sei die aktuelle Ferienzeit mit einem "extremen Einbruch" im Absatz verbunden. Das erste Halbjahr sei für seinen Betrieb allerdings zufriedenstellend gewesen. "Im Vergleich zur Vor-Pandemie-Zeit konnten wir unseren Absatz gut halten. Das hängt allerdings auch damit zusammen, dass wir Produkte anbieten, die sich von der Allgemeinheit abheben, da wir auf hochwertige Qualitäten setzen." Neber ist auf der Suche nach einem Betriebsnachfolger.
Weitere Informationen:
Friedrich Neber
Neber-Gemüse
Frühlingsweg 6
73663 Berglen
Tel.: +49 7181-257386
[email protected]