Melden Sie sich für unseren täglichen Newsletter an um immer auf dem neusten Stand zu bleiben!

Anmelden Ich bin bereits angemeldet

Sign up for our daily Newsletter and stay up to date with all the latest news!

Abonnieren I am already a subscriber
Daniel Riedlinger von der Fruchthof Konstanz GmbH:

"Das aktuelle hohe Preisniveau hängt nicht zwangsläufig mit der Inflation zusammen"

"Das aktuelle hohe Preisniveau hängt nicht zwangsläufig mit der Inflation zusammen", plädiert Daniel Riedlinger, Mitgeschäftsführer der regionalen agierenden Fruchthof Konstanz GmbH. "Es liegt zwar auf der Hand, dass die Inflation die Preise primär nach oben getrieben hat, muss es aber nicht unbedingt. Denn ich sehe auch weitere Faktoren, wie zum Einen die zunehmende Bürokratie in der Obst- und Gemüseproduktion sowie die steigenden Produktionskosten, mit den viele der heimischen Landwirte konfrontiert werden."

Der Konstanzer Fruchtgroßhändler beliefert ein gemischtes Klientel, bestehend aus Einzelhändlern, Gastronomen und Großverbrauchern. Nach dem harten Geschäftsjahr 2022 scheint sich der Markt nun wieder einigermaßen zu erholen, so Riedlinger. "Die hohen Preise und damit einhergehende Kaufzurückhaltung haben uns im vergangenen Jahr besonders zu schaffen gemacht, und das hat unter anderem dazu geführt, dass regionale Süßkirschen liegen geblieben sind. Obwohl die ersten regionalen Süßkirschen, die wir seit etwa einer Woche anbieten, etwa zum gleichen Preis wie im Vorjahr angeboten werden, haben wir jetzt schon fast mehr als in der kompletten vergangenen Saison vertreiben können."

© Fruchthof Konstanz GmbH
Mit eigenen Lieferfahrzeugen werden unter anderem Gastronomen im Bodenseekreis und Umgebung beliefert. Die Stimmung in der Gastronomie sei Riedlinger zufolge ein wenig gedämpft, was sich vor allem in der geringeren Einkaufsmenge pro Abnehmer zeige.

Negativtrend im regionalen Obstbau
Neben Kirschen sind auch Äpfel bereits seit jeher ein wichtiges Aushängeschild des regionalen Obstbaus im Bodenseegebiet. Riedlinger: "In der zurückliegenden Saison haben sich viele Erzeuger bereits zum Erntezeitpunkt entschlossen, mehr Ware in Richtung Mostereien und verarbeitende Industrie zu liefern. Momentan werden auch vielerorts alte Anlagen gerodet. Im Gegensatz zum Gemüsebau besteht bei den Obsterzeugern eben das Problem, dass man aufgrund der langen Vorlaufszeiten nicht so schnell auf Marktentwicklungen reagieren kann. Erschwerend hinzu kommt die bereits erwähnte Bürokratie, etwa die Einschränkung der Pflanzschutzmittel, die dafür sorgt, dass junge Landwirte den elterlichen Betrieb nicht mehr übernehmen wollen. Dies macht sich insbesondere bei den kleineren privaten Höfen, mit denen wir hauptsächlich zusammenarbeiten, schon bemerkbar."

Freshcut weiterhin im Kommen
Nichtsdestotrotz sieht der erfahrene Fruchthändler auch Chancen und Wachstumspotenzial. "Freshcut gewinnt aufgrund des Personalmangels in der Gastronomie weiterhin an Bedeutung. Ich bin aus vielerlei Gründen auch dafür, diese Tendenz weiter voranzutreiben. Erstens bieten wir der lokalen Gastronomie ein ultrafrisches Produkt, das in der Küche sofort verwendet werden kann und qualitativ vergleichbar ist mit dem selbst geschnittenen Produkt. Die Gäste im jeweiligen Restaurant werden es also nicht merken, dass der Wirt auf küchenfertige Ware zurückgegriffen hat. Zweitens wird die kostenintensive Kühllogistik wesentlich effizienter gestaltet, indem wir nicht mehr tonnenweise Rohware distribuieren müssen, bei der ein großer Anteil auch noch mal als Abfall in der Tonne landet. Stattdessen wird die bereits verarbeitete Ware nur noch einmal ausgeliefert und entstehen keine unnötigen Abfälle."

Das Sortiment in Sachen Freshcut sei in den vergangenen Jahren überwiegend gleich geblieben. "Wir haben schon eine breite Auswahl, was aber nicht bedeutet, dass es keine Verschiebungen und Trends gibt. Bei den Pommes wird beispielsweise immer häufiger nach rustikal geschnittener Ware mit einem Durchmesser von zehn statt acht Millimeter gefragt. Bei den Obstsalaten tendiert man hingegen hin zu klein und fein geschnittenen Früchten. Mengenmäßig sind die Klassiker wie Karotten sowie Kohlrabi immer noch weit vorne. Was uns im Bereich Freshcut vor allem auszeichnet, ist, dass die Ware kundenindividuell produziert und angeliefert wird. Das wird auch in den kommenden Jahren ausschlaggebend bleiben", schlussfolgert Riedlinger.

Weitere Informationen:
Daniel Riedlinger
Fruchthof Konstanz GmbH
Horchstraße 8
78467 Konstanz
Fon: 0 75 31 / 98 14 - 0
Fax: 0 75 31 / 98 14 - 99
info@fruchthof-konstanz.de
www.fruchthof-konstanz.de