Die Nachfrage nach Exoten sei in den zurückliegenden drei Jahren spürbar zurückgegangen. "Wir haben bis vor wenigen Jahren wesentlich mehr Exoten verkauft. Vor allem seit 2022, sprich dem Ende der Pandemiezeit, sind die Abnehmer jedoch spürbar zurückhaltender, was ausgefallene Artikel angeht. Dies wirkt sich nicht nur auf den Absatz bei den Exoten, sondern auf das gesamte Premium-Segment, auf dem wir uns im Laufe der Jahre spezialisiert haben, aus", schildert Norbert Heep, Geschäftsführer des gleichnamigen Unternehmens mit Sitz am Großmarkt Köln.
Der Nachfragerückgang sei vor allem der erhöhten Preissensibilität geschuldet, führt Heep weiter aus. "Bestes Beispiel sind die Steinfrüchte: Während der Saison vermarkten wir traditionell viele Nektarinen und Pfirsiche französischen Ursprungs, die im Verkauf etwa 30-40 Prozent teurer sind als die spanischen." Der Absatz dieser Premiumfrüchte gestaltet sich tendenziell schwieriger, da der Verbraucher, aber oftmals auch der Wiederverkäufer selbst den Unterschied zwischen Produkten aus den jeweiligen Ursprungsländern gar nicht mehr kennt. Das Fachwissen im Obst- und Gemüsehandel nimmt zusehends ab."
Links: Drachenfrüchte bietet die Firma Heep auf Vorbestellung aus Vietnam sowie Ecuador an.
Rechts: Rambutan
Jahreszeittypisch stehen Exoten momentan im Schatten heimischer Saisonartikel, allen voran Spargel, Erdbeeren und seit dieser Woche auch regionale Kirschen, die parallel zur Importware aus Spanien gehandelt werden. Heep: "Analog zum Vorjahr gab es zu Beginn der KW 23 erste Eingänge an Koblenzer Kirschen. Die Ware ist schön knackig und ausgefärbt und erfreut sich bereits einer guten Nachfrage." Darüber hinaus vermarktet Heep seit circa zwei Wochen regionale Erdbeeren, sowohl aus Freiland- als auch geschütztem Anbau. "Die Angebotsmengen aus dem umliegenden Rheinland sind in den vergangenen Jahren gleichbleibend bis leicht rückläufig."
Links: Blick auf den Großmarktstand
Rechts: Koblenzer Frühkirschen
Knappheit und Preisanhebung prägen Spargelmarkt
Die Spargelsaison befindet sich derweil in der zweiten Saisonhälfte. "In der KW 20-21 gab es spürbare Überangebote, was dem warmen, wüchsigen Wetter geschuldet war. Dies hat zu entsprechend niedrigen Erzeugerpreisen um 5 bis 5,50 EUR/kg bei regionalem Spargel geführt. Innerhalb von zwei Wochen hat sich das Bild komplett gedreht: Es gab eine insgesamt knappe Angebotslage zur Himmelfahrt, sodass die Erzeugerpreise für erstklassige Ware nun auf 10-11 EUR/kg angehoben wurden", skizziert der Großhändler.
Norbert Heep ist Geschäftsführer des Kölner Großmarktbetriebs. Das Unternehmen steht bereits seit über 75 Jahren für erstklassiges Obst und Gemüse und ist etablierter Partner für den Einzelhandel, Wochenmarkt und Hofläden sowie andere Großhändler und Gastro-Zulieferer im Umkreise von über 100 km rund um Köln.
Traditionell wird der heimische Spargel bis zum Johannistag am 24. Juni angeboten. Doch erfahrungsgemäß werden auch nach dem offiziellen Saisonende noch kleinere Chargen angeboten, so Heep. "Sofern unsere Erzeuger noch Ware haben, bieten wir diese bis in den Juli hinein an. Wir stellen auch fest, dass der späte Bereich leicht zulegt, zumal die Wertschätzung für den Bleichspargel als einen der letzten Saisonartikel weiterhin gegeben ist." Dies im Gegensatz zum Grünspargel, der das ganze Jahr über im Fachhandel vorzufinden sei. "Die Nachfrage nach regionalem Grünspargel ist da, dennoch gibt es nur wenige Produzenten im Rheinland, die sich groß mit dem Grünspargelanbau beschäftigen. Hier sehen wir also noch eine Diskrepanz." Im regionalen Anbau sei vor allem der hellgrüne Grünspargel vorzufinden, der sich farblich vom tiefgrüneren Importprodukt aus Spanien oder Übersee unterscheidet. Im Anschluss zur heimischen Kampagne bzw. im Juli dürfte es bereits wieder Grünspargelimporte aus Mexiko oder Peru geben, heißt es abschließend.
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Norbert Heep
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