Melden Sie sich für unseren täglichen Newsletter an um immer auf dem neusten Stand zu bleiben!

Anmelden Ich bin bereits angemeldet

Sie haben eine Software (Adblocker) installiert, der unsere Werbung blockiert.

Da wir die Nachrichten kostenlos zur Verfügung stellen, sind wir auf die Einnahmen aus unseren Werbebannern angewiesen. Bitte deaktivieren Sie daher Ihren Adblocker und laden Sie die Seite neu, um diese Seite weiter zu nutzen.

Klicken Sie hier für eine Anleitung zum Deaktivieren Ihres Adblockers.

Sign up for our daily Newsletter and stay up to date with all the latest news!

Abonnieren I am already a subscriber
Offizieller Start der Frischgemüse-Saison bei der Pfalzmarkt eG

Bau der Photovoltaikanlage beim Pfalzmarkt mit 2,6 Millionen kWh Strom pro Jahr

Zum offiziellen Start der Frischgemüse-Saison 2023 lud die Pfalzmarkt eG Medienvertreterinnen und -vertreter in ihre neue Halle 4 in Mutterstadt ein. Diese neue Drehscheibe für frisches Obst und Gemüse wurde erstmals Anfang 2022 in Betrieb genommen, um die Frischelogistik zum LEH und den bundesweiten Verbrauchern nochmals zu beschleunigen.

Das Investitionsvolumen für den Bau eines der europaweit größten und modernsten Vermarktungszentren für frisches Obst und Gemüse betrug in der ersten Ausbaustufe bis zur Inbetriebnahme rund 30 Mio. Euro. Ab 2023 beginnt nun – gemäß Planung – die zweite Ausbaustufe für noch mehr Nachhaltigkeit. Hans-Jörg Friedrich, Vorstand bei Pfalzmarkt eG, sagt: "Wir nutzen mit rund 23.000 m2 nahezu das komplette Hallendach zur regenerativen Energiegewinnung und machen damit Pfalzmarkt eG autark. Das Investment für die PV-Technologie liegt bei 2,5 Mio. Euro."

Gute Geschäftszahlen
Vorgestellt wurden unter anderem Zahlen und Fakten zum Geschäftsjahr 2022 sowie der moderne, digitalisierte Arbeitsprozess des Unternehmens. Der Jahresumsatz 2022 lag bei 173 Millionen Euro bei einer Produktionsmenge von 210.000 Tonnen. Die Anbaufläche in der Pfalz, dem Gemüsegarten Deutschlands beträgt rund 15.000 Hektar.


Von links nach rechts: Verwaltungsvorstand Hans-Jörg Friedrich, Aufsichtsratsvorsitzender Christian Deyerling und Betriebsvorstand Reinhard Oerther von der Pfalzmarkt eG

Wasserversorgung gesichert
Nach einem recht trockenen Jahr 2022, konnte man sich in diesem Frühjahr bislang mit den Witterungsverhältnissen zufrieden zeigen. "Der Februar war sonnig und für die Aussaat und Pflanzungen nahezu perfekt. Im März hatten wir weniger Sonne und durch die niedrigeren Temperaturen auch weniger Wachstum", so Aufsichtsratsvorsitzender Christian Deyerling. Insgesamt konnte die Vermarktung jedoch mit guten Qualitäten beginnen. Ende März/Anfang April fing die Saison mit den ersten Radieschen an. "Spargel konnten wir auch recht früh anbieten, aber mit verhaltenen Mengen. Seit dieser Woche vermerken wir wieder stärkere Mengenzuwächse, da die Nächte nicht mehr so kalt sind." Probleme mit der Wasserversorgung habe man, , dank der Kooperation mit dem Wasser- und Bodenverband, nicht. Mit dem in Europa einzigartigen Bewässerungssystem könne man die Felder in der Vorderpfalz optimal mit Wasser versorgen."

Größte und modernste Anlage Europas
"Wir starten in der Regel zwei bis vier Wochen früher mit der Saison, was uns in diesem Jahr gelang", betont Vertriebsvorstand Reinhard Oerther und lobte dabei die Arbeit der Erzeugerbetriebe, die für die entsprechenden Qualitäten sorgten. Zu den angebotenen Frühlings-Produkten zählen unter anderem Radieschen, Lauchzwiebeln, aber auch Rucola, Feldsalat und weitere Salatsorten, die nun mit guter Qualität zur Verfügung stehen.

"Hier befindet sich eine der größten und modernsten Vermarktungshallen für frisches Obst und Gemüse in Europa. Wir als Vorstände sind stolz auf das, was wir im Verbund mit den Erzeugerbetrieben, den Mitarbeitern und den verschiedenen Gremien in den letzten zwei bis drei Jahren geleistet haben, um diese Halle mit ihren ultra-schnellen und kurzen Wegen errichten zu können", sagt Oerther.


Qualitätsprüferin Caroline Renner erklärt den Qualitätssicherungsprozess vom Pfalzmarkt, bei dem unter anderem Tablets eingesetzt werden.

Tablets und Scanner beschleunigen QS
Bauarbeiten für die neue Halle begannen bereits im August 2019. Zum Saisonbeginn 2022 ging sie dann in Betrieb. "Wir sind deutlich digitaler aufgestellt als zuvor und werden künftig auch nahezu papierlos arbeiten, weil Vieles über Tablets dokumentiert wird. Unsere Qualitätssicherung setzt zur Überprüfung ferner Scanner ein“, sagt Friedrich.

Die Ware wird von Erzeugern angeliefert, per Tablets fotografiert, anschließend bewertet und schlussendlich an die Kommissionierung weitergeleitet. Bei jeder Kontrolle werden mehrere Bilder aufgenommen und im System festgehalten. Die Ware wird unter anderem auf ihr jeweiliges Gewicht, Größe, Anzahl sowie auf potenzielle Mängel kontrolliert. Der Vertrieb habe gleichsam Zugriff auf die Informationen. Im Fall der Fälle kann eine schnelle Rücksprache mit den Erzeugern erfolgen, sodass stets eine optimale Qualität von "Erntefrisch aus der Pfalz" sichergestellt wird. 

"Auf dem Dach der neuen Halle 4 werden wir ab Mai zudem eine neue 23.000 m2 große Photovoltaik-Anlage errichten. Zum vierten Quartal werden schließlich Transformatoren montiert, damit der Strom auch hier eingespeist werden kann", so Friedrich. Dadurch könnten etwa 2,6 Millionen kWh Strom im Jahr erzeugt werden, womit 25 Prozent des täglichen Stromverbrauchs abgedeckt werden könnten. "Wir planen auch eine weitere PV-Anlage für Lkw-Parkplätze samt Überdachung. Dadurch schreiten wir mit großen Schritten in Richtung Autarkie und Nachhaltigkeit. Da die Strompreise so stark gestiegen sind, wird sich die Investition bereits nach zwei bis drei Jahren amortisieren."

Steigende Tunnel- und geschützte Anbauflächen
"In diesem Jahr ist es uns gelungen punktgenau in die Saison zu starten, was aber natürlich sehr stark vom Wetter abhängig ist", sagt Oerther. "Mit dem Gewächshausanbau beschäftigen wir uns zwar auch bereits, jedoch ist das aufgrund der gegebenen Kostensteigerungen noch kein großes Thema. Der Tunnel- bzw. geschützte Anbau steigt allerdings von Jahr zu Jahr."

Pfalzmarkt eG kann in Absprache mit den Kunden jedes der 140 Frischeprodukte über die Saison in Bio-Qualität anbieten. Etwa vier Prozent des Sortiments bestehe aktuell aus Bio-Produktion. "Mit Beginn der Pandemie und dem nachlassenden Kundeninteresse sind viele Betriebe vorsichtiger geworden. Es gibt Flächen, die sich in der Umstellungsphase befinden, allerdings fragt sich der eine oder andere Betrieb, ob sich das noch rentiert oder man nicht doch eher zur konventionellen Produktion zurückkehren sollte."  

Den Nachwuchs von der Übernahme bestehender Betriebe zu überzeugen sei herausfordernd, so Deyerling. "Wenn durchgehend kostendeckend produziert werden könnte und die Wertschätzung für den Einsatz ebenfalls entsprechend honoriert werden würde, wären mit Sicherheit auch mehr Nachfolger bereit, Verantwortung zu übernehmen und die Produktion fortzusetzen. Gemessen am europäischen Durchschnitt arbeiten wir mit sehr hohen Produktionskosten. Angesichts dessen und aufgrund des Drucks durch die Importware, besteht die Gefahr, dass wir hierzulande arbeits- und kostenintensive Kulturen verlieren." Viele Kosten blieben bei den Betrieben hängen. Trotz dessen bleiben die meisten Erzeuger und ihre Familien aber positiv. 

Reges, mediales Interesse am Pfalzmarkt

Internationale Vermarktung
Der Exportanteil liege bei 15 Prozent. "In der Saison bieten wir ausschließlich heimische Ware aus der Pfalz an, während wir über die Wintermonate Importe aus Italien, Spanien und Portugal hinzunehmen", teilt uns Oether mit. "Der Hauptabnehmer ist der deutsche Lebensmitteleinzelhandel als auch der Großmarkthandel. Zu den Hauptmärkten zählen zudem Skandinavien, Frankreich, Spanien, Großbritannien, Griechenland, Tschechien und weitere Länder. Wir sind also sehr breit aufgestellt."

Weitere Informationen:
Christian Deyerling, Reinhard Oerther und Hans-Jörg Friedrich
Pfalzmarkt für Obst und Gemüse eG
Neustadter Str. 100
67112 Mutterstadt
E-Mail: info@pfalzmarkt.de  
Internet: https://www.pfalzmarkt.de