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"Arbeitsgruppe Zukunft Landwirtschaft" aus Südtirol

Replik auf die Meldung vom Umweltinstitut München e.V. zur Veröffentlichung der Betriebshefte der Obstbauern aus dem Vinschgau

Nachfolgend lesen Sie eine Replik "Arbeitsgruppe Zukunft Landwirtschaft" aus Südtirol auf eine Meldung vom Umweltinstitut München e.V.:

"Bezugnehmend auf die Veröffentlichung der Betriebshefte von Seiten des Umweltinstitut München E.V. München möchten wir festhalten, dass die Betriebshefte mit dazugehörigen Pflanzenschutzbehandlungsaufzeichnungen keineswegs ein gut gehütetes Geheimnis darstellen, sondern diese ja gesetzlich geführt werden müssen und mehrmals im Jahr von externen Kontrollorganen überprüft werden.

Das Geheimnis darin besteht ausschließlich darin, dass eine Veröffentlichung vermeintlichen Mitbewerbern einen Wissensvorteil bringen könnte und etwaige Exklusiverkenntnisse dabei weitergegeben werden. Auch eine Coca Cola wäre wahrscheinlich nicht ganz so erfreut, wenn man das Rezept Ihre Getränkes veröffentlichen würde.

Aber der Reihe nach: Dass das Umweltinstitut E.V. aus München ein privater Verein ist und ausschließlich aus Spendengeldern finanziert wird, dürfte bekannt sein. Die missverständliche Kommunikation bzw. das Weitergeben von Halbwahrheiten bzw. die Panikmache sind dabei Bestandteil der Geschäftsstrategie. So werden z.B. Pflanzenschutzmittel nie als solche bezeichnet, sondern ganz bewusst als Pestizide verunglimpft. Pflanzenschutzmitteleinsätze werden bewusst mit Anwendungen gleichgestellt und es wird nicht zwischen Behandlungen der Äpfel und des Unterbewuchses unterschieden.

Leider gab es mit dem Verein aus München eine Absprache, wonach unsere Klage gegen sie zurückgezogen wird, wenn man sich zusammen mit Wissenschaftlern und Experten an einen runden Tisch setzt und gemeinsam die Daten der Betriebshefte auswertet. Einige Vertreter sollten dabei vom Verein aus München nominiert werden, andere von den Apfelbauern aus Südtirol. Verständlich, dass sich der Verein nicht an die Absprache gehalten hat, denn dann hätte man objektive Schlussfolgerungen ziehen können, was ganz offensichtlich nicht im Sinne des Vereines aus München war und ist.

Die reißerischen Schlagzeilen heute sind dann, dass es im Vinschgau von März bis September keinen Tag ohne Pflanzenschutzbehandlung im Tal gibt. Nicht erwähnt wird allerdings, dass es in diesem Tal beinahe 3000 Bauern gibt mit insgesamt fast 10.000 verschiedenen Grundstücken mit verschiedenen Apfelsorten und verschiedenen Vegetationszeiten und verschiedenen Klimabedingungen wie z.B. Niederschläge.

Wenn man nun also weiß, dass 10.000 Grundstücke an 180 Tagen behandelt werden sollen und müssen, dann ist es weniger verwunderlich, wenn in diesem langen Tal jeden Tag zwischen März und September irgendwo, irgendein Grundstück behandelt wird. Mit einer gewissen Logik müssen sogar viele Grundstücke an einem Tag behandelt werden. Wenn als reißerische Meldung behauptet wird, dass im Durchschnitt 38 Behandlungen durchgeführt wurden, dann klingt das nach sehr viel.

Wenn man aber weiß, dass bei einer Behandlung mit verschiedenen Pflanzenschutzmitteln in Mischung, was durchaus üblich und logisch ist, jedes einzelne Pflanzenschutzmittel als eigene Behandlung im digitalen Betriebsheft angeführt wird, dann ergibt sich daraus, dass durchschnittliche 38 Behandlungen mit Pflanzenschutzmitteln zu einer Zahl von 15-18 Spritzungen führen und dann wird der Einsatz doch relativiert.

Berichtet wird auch von Abdrift und dass auch außerhalb der Apfelfelder minimalste Spuren von Pflanzenschutzmittel gefunden wurden, verheimlicht wird aber, dass weitab der Siedlungsgebiete in den Zeiten von 7-9 Uhr morgens die Konzentration von Rasierwasser und Deodorant weitaus höher war, was ausschließlich an den modernen Analyse- und Nachweisverfahren liegt und dass in jedem größeren Gewässer auch in Südtirol Spuren von Kokain gefunden wird, was wenige wissen und niemanden interessiert.

Das Erfreuliche an den Artikeln und Berichten in der deutschen Presse ist jedoch, dass Journalisten minimalst auch auf eine gewisse Berufsethik achten und dann kurz unter ferner liefen angeführt wird, dass die Südtiroler Äpfel zu 100 % gesetzeskonform produziert werden, dass alle Äpfel strengstens auf Pflanzenschutzmittelrückstände kontrolliert werden und die gesetzlichen Grenzwerte bei weitem unterschritten werden, dies beim reifen Apfel sowie auch in der Vegetationszeit auf den Feldern.

Ernüchternd ist lediglich die Tatsache, dass bei allen erschienenen Artikeln und Berichten immer nur ein gewisser Fachmann zitiert wird, der seine Bedenken über den Einsatz von Pflanzenschutzmittel äußert, als ob alle anderen Phytomediziner oder Mykotoxikologen in Deutschland in den letzten Tagen und Wochen im Urlaub gewesen wären oder nicht erreichbar.

Missverständlich wird auch dargestellt, dass sich die Südtiroler Apfelproduzenten zu den Anschuldigungen nicht äußern wollten und somit wird der Eindruck erweckt, dass wir etwas zu verbergen hätten oder uns nicht äußern möchten, weil die Anschuldigungen der Wahrheit entsprächen. Hierbei möchten wir feststellen, dass wir uns selbst vor der Veröffentlichung nicht geäußert haben, sehr wohl aber mehrmals darauf hingewiesen haben, man möge sich doch an unabhängige Experten der Phytomedizin und der Mykotoxikologie wenden, es wäre doch glaubhafter, wenn unparteiliche Fachleute ihre Meinung dazu abgeben.

Aufgrund der tendenziösen und einseitigen Berichterstattung wird sich der Verein aus München über viele Spenden freuen können und frohlocken und somit haben sie ihr Ziel erreicht, von objektiver Berichterstattung oder gar Information kann allerdings bei keinem dieser erschienenen Artikel die Rede sein.

Wir Südtiroler Bauern werden auch in Zukunft mit bestem Wissen und Gewissen nach den besten und modernsten Erkenntnissen der Wissenschaft Nahrungsmittel produzieren, um unseren Kunden gesundes Obst zu liefern.

Hochachtungsvoll

Arbeitsgruppe Zukunft Landwirtschaft"

Erscheinungsdatum: