Im Herzen des Seelands kultiviert der Bio-Gemüsebaubetrieb Christen seit vergangenem Jahr Federkohl. Die Winterkultur, die in Deutschland überwiegend Grünkohl genannt wird, wird hauptsächlich an Migros-Filialen in den umliegenden Kantonen geliefert, so Betriebsleiter Bruno Christen. "Mitte Oktober konnten wir die ersten Partien ernten, aufgrund des Schneefalls mussten wir diese Woche erstmal eine kurze Pause einlegen. Angesichts der Tatsache, dass wir den Federkohl in der Regel nur eine Woche lagern können, kann der Kälteeinbruch demnächst auch zu einer kleinen Versorgungslücke führen."
Der Bio-Landwirt erzeugt dabei sowohl die gängige grüne Variante als auch den etwas unbekannteren roten Federkohl. Christen: "Letzterer scheint interessanterweise mit dem Wetter besser klarzukommen, denn vergleichsweise hatten wir beim grünen Federkohl bisher etwas mehr Qualitätsprobleme." Am Point-of-Sale werden beide Varianten letztendlich in einer Packung angeboten. "Wenn seitens des Handels Interesse besteht, würden wir den roten und grünen Federkohl gerne auch einzeln anbieten. Als Kombi-Verpackung findet der Federkohl beim Verbraucher guten Anklang, was auch dem Storytelling und Marketing - etwa im Migros-Magazin - zu verdanken ist."
Bruno Christen kultiviert auf rund 0,5 ha roten und grünen Federkohl in Bio-Qualität. Zu den bedeutendsten Kulturen des Betriebes zählen etwa Bio-Karotten, die auf 15 ha angebaut werden.
Da es sich um eine komplett neue Anbaukultur handelt, steht das erste Anbaujahr vor allem im Zeichen von Erfahrung und Knowhow sammeln, so Christen. "Die Qualität der Ware ist bisher recht gut gewesen, da sehe ich aber noch weiteres Verbesserungspotenzial. Der Federkohl ist im Anbau schließlich sehr empfindlich. Er darf nicht zu viel Schnee und Frost abbekommen, es darf aber auch nicht zu warm sein, damit er schön und gleichmäßig heranwächst. Wir müssen zum Teil noch lernen, mit diesen Herausforderungen umzugehen."
Erschwerend hinzu kommen Christen zufolge auch die exponentiellen und allgegenwärtigen Kostensteigerungen im Gemüsebau. "Die Erzeugerpreise sind in Ordnung. Sortimentsübergreifend sehen wir in der Schweiz ein Überangebot an Bio-Gemüse, was sich wiederum auf die Preise auswirkt. Das hat uns eben dazu bewogen unser Portfolio in die Breite zu ziehen, weshalb wir heutzutage über 30 Kulturen - im Freiland sowie im Gewächshaus - anbauen." Generell blicke man auf eine gelungene Freilandkampagne zurück. "Wir konnten bis auf den Knollensellerie bei allen Kulturen gute Erträge verzeichnen."
Voraussichtlich könne das Kohlgemüse bis in den März hinein geerntet und vermarktet werden.
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Bruno Christen
Betriebsleiter Büchslen
Seeland BIO
Oberdorf 15
3215 Büchslen
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