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Bayerische Agrarwirtschaft diskutierte über Anbausysteme der Zukunft

Bayerischer Salat in Etagen-Gewächshäusern?

Wie können wir mit innovativen Produktionssystemen die wachsende Weltbevölkerung mit gesunden, nährstoffreichen und nachhaltig produzierten Lebensmitteln versorgen? Diese Frage stand im Mittelpunkt der Veranstaltung „Vertical Farming – alles unter einem Dach“, veranstaltet von Bayern Innovativ gemeinsam mit dem Hans Eisenmann-Forum (HEF) der Technischen Universität München (TUM), dem TUM Food & Agro Center for Innovation und dem TUM Venture Labs. Das Fazit lautete: Vertical Farming hat enormes Potenzial, doch es gibt noch viel zu tun.

90 Personen verfolgten vor Ort und 200 über den Bildschirm, wie Fachleute aus Forschung, Unternehmen, Start-ups und Praxis über den aktuellen Stand von Vertical Farming informierten und dessen Potenzial diskutierten. Christian Metz, Leiter Kompetenz-Netzwerk Digitale Landwirtschaft Bayern bei Bayern Innovativ, ist von der neuen Methode überzeugt: „Durch den Anbau von Pflanzen in übereinanderstehenden Etagen eines Hochhauses, einer Halle oder auch nur eines Containers wird der verfügbare Raum möglichst effizient genutzt. Gleichzeitig ermöglicht Vertical Farming eine Produktion, die von äußeren Klimaeinflüssen entkoppelt ist. Und es gibt noch viele weitere Pluspunkte aber ehrlicherweise auch Herausforderungen, wie unser Event zeigte.“

Vorteile und Herausforderungen
Prof. Senthold Asseng, Direktor des HEF mit Forschungsschwerpunkt Vertical Farming schilderte die Möglichkeiten des Indoor-Anbausystems. Sie reicht vom Anbau in einem kleinen Kasten bis hin zu industriellen Werkhallen mit mehreren Tausend Quadratmetern Fläche, was landwirtschaftliche Flächen einspart. Eine hohe Technisierung, zum Beispiel durch vollautomatisches Transportieren der Pflanzen innerhalb der Räume wie auch Licht- und Bewässerungssysteme, reduziert den Betreiberaufwand auf ein Minimum. In dem geschlossenen und von der Außenwelt abgeschirmten System könnte der Wasserverbrauch um bis zu 90 Prozent verringert und auch auf chemischen Pflanzenschutz idealerweise ganz verzichtet werden. Der Ertrag kann durch optimale Versorgungs- und Wachstumsbedingungen um ein Vielfaches erhöht werden.

Allerdings benötigt Vertical Farming noch sehr viel Energie, was es beispielsweise für den klassischen Getreideanbau zunächst nicht rentabel macht. Auch die Auswirkungen auf die Qualität des Getreides ist derzeit noch offen. Der Wissenschaftler sieht noch sehr viel Forschungsbedarf, vor allem in der Frage, was das Pflanzenwachstum im Vertical Farming tatsächlich begrenzt. Ebenso müssen die qualitativen Eigenschaften der Produkte genauer betrachtet werden. Auch der Einsatz von Energie und dessen Verwertung sei ein wichtiges Forschungsfeld.

Auch wenn die neue Anbaumethode die klassische Ackerlandwirtschaft nicht komplett ersetzen wird, sieht Asseng künftig darin einen wesentlichen Anteil an der Lebensmittelproduktion. Für Landwirtinnen und Landwirte sieht Asseng durchaus Chancen. „Wir brauchen die Landwirtinnen und Landwirte, die Vertical Farming für sich nutzen wollen. Sie haben das wichtige Know-how im praktischen Anbau und bringen viel Pflanzensystemerfahrung mit. Daher sollten sie in die Weiterentwicklung der Vertical Farming-Technologien einbezogen werden“, appelliert der Wissenschaftler.

Bayerischer Salat in Etagen-Gewächshäusern
Auch Jochen Haubner, Gärtnermeister im Gemüse-Anbau aus dem Knoblauchsland Nürnberg betont: „Vertical Farming ist trendy, aber in der Praxis muss es nach ein bis zwei Jahren für den Betrieb rentabel sein.“ Er selbst setzt Vertical Farming bereits in einem Teilbereich seines Betriebs ein. Seine Devise ist ein möglichst kosten- und ressourcenschonender Anbau. Dabei muss das System in der Praxis langlebig und leistungsfähig sein. Der Praktiker fordert: „Bei aller Theorie und Forschung muss die Denkweise des Gärtners mit eingebaut werden!“ So sieht er durchaus die Notwendigkeit des Einsatzes von Pflanzenschutzmaßnahmen im Vertical Farming: „Es wird sich immer etwas entwickeln: egal ob Krankheiten oder Schädlinge. Hier stellt sich die Frage: Was ist notwendig, was ist zugelassen, gibt es Hilfsstoffe oder sogar Microorganismen, mit denen man dem Befall entgegnet?“, so Haubner.

Hier gelangen Sie zum vollständigen Pressetext.

Weitere Informationen:
www.bayern-innovativ.de  

Erscheinungsdatum: